Kapitel X

454 24 0
                                    

_Mittwoch, 8:15_

Nach einer sehr, sagen wir mal, beschissenen Nacht weckte mich Luther auf und holte mich nach unten. Er sagte, es sei wichtig. Alle außer Vanya waren schon da, fertig angezogen, während ich immer noch meinen Schlafanzug trug und meine buschigen Harre aussahen wie eine explodierte Klobürste. Ich war jedoch zu müde um nach meiner Schwester zu fragen, denn wenn mich jemand aufweckt bin ich bis frühestens zehn Uhr völlig nutzlos. Luther kam direkt zur Sache: Die Apokalypse. Keine Ahnung wo unser Bruder war. Drei Tage übrig. Nicht die geringste Spur. (ich zähle Luthers Idee mit seinen Forschungen auf den Mond nicht mit, denn wir wissen alle wieso, es waren auch alle dagegen.) Wir kamen auch zu dem Part dass wir alle sterben. Das wusste ich schon, es jedoch von jemand anderem zu hören war nochmal eine ganz andere Nummer. Kurz darauf kam auch Nummer 7 mit jemandem, von dem ich glaubte, dass es ihr Freund Leonard war. Leicht Peinlich, dass ich hier noch genau so rumstand wie als ich aus dem Bett kam. Jedoch sah Klaus auch nicht gerade gesund aus und so viel ich vielleicht nicht ganz so auf. "Was macht ihr da?", fragte Vanya nach. Allison antwortete ihr. "Wir haben eine Familienbesprechung" "Und da hab ich natürlich nichts zu sagen!", fauchte Vanya."Ihr habt mich früher schon immer ausgeschlossen, und ich dachte es wäre Dads schuld. Aber jetzt ist er tot und ihr seid immer noch die selben Arschlöcher!" Da hatte sie recht. Sollte ich je wieder zurück nach 2003 kommen, muss ich unbedingt netter zu ihr sein. Zwar hatten Ben, Fünf und ich immer mehr mit ihr geredet (Auch wenn meistens Fünf redete, denn Ben, Vanya und ich waren eher die Menschen, die die Fresse hielten) oder wenn wir frei hatten ihr zugehört, wenn sie Geige spielte, doch Dad fand es nicht so toll, weswegen wir immer noch nicht so viel zeit mit ihr verbrachten. Wutentbrannt stürmte sie aus dem Wohnzimmer, dass eigentlich eine Bibliothek war. Ich wollte ihr nach, doch Luther hielt mich zurück. Dann machten sich auch Diego und Klaus aus dem Staub, auch ich ging, denn ich wollte einfach allein sein. 

In meinem Zimmer kugelte ich mich zusammen und weinte. Ich vermisste Ben. Er hat immer ein wenig mit seiner Ruhigen Art dafür gesorgt, dass sich meine Geschwister sich nicht gegenseitig die Köpfe einschlagen. Ich war schon immer mehr die Person, die einfach die Fresse hält und die scheiße mit ansieht. Auch die Apokalypse war mir nicht so egal wie ich anfangs tat. Ich wollte noch nicht sterben. Ich wollte auch nicht, dass noch irgendwer stirbt. Ich wollte einfach zurück. Nach 2003. Bevor wir nur noch ein paar tage bis zur Apokalypse hatte, bevor Ben oder Mom gestorben ist. Als die einzigen Sorgen, die wir hatten das nächste Training oder die nächste Mission oder der Eiffelturm. Aber das ging nicht. Ich weinte eine halbe Ewigkeit, dann hatte ich wieder Angst dass die Decke einstürzt, weil Luther so rumpolterte. Schließlich ging ich in die Küche, um mir etwas zu essen zu holen, denn es war inzwischen Mittag. Zu meinem Erstaunen fand ich dort Mom. Ganz. Ohne durchgeschnittene Kabel. Pogo musste sie repariert haben. Ich war so froh, dass wenigstens sie wieder da war, dass ich sie mit meiner Umarmung fast zu Boden warf. Sie zu umarme tat echt gut. Und da nahm ich mir vor, alle meine Geschwister ein letztes mal zu umarmen.


_Mittwoch,8:15 (Schon wieder?)_

Wir waren gerade mitten in der Diskussion, als Fünf mit einem Koffer und dreckig auftauchte. Er hatte herausgefunden, wer die Apokalypse versurachte. Harold Jenkins.

Nummer 8 - 16 Jahre in die ZukunftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt