Die Liebe aus Eis

Die Nachtwanderung

„Frau Kan sagt, ich soll euch holen. Nachtwanderung."
Sagte Lee genervt im Türrahmen stehend.

„Aber wie siehst du denn aus?"
Lee strich Jae's Hals entlang.

„Das war Jimin."
Antwortete er.

„Hat er dich etwa zerbissen? Aber das sieht gut aus. Man merkt, ihr hattet Spaß."
Lee verschränkte seine Arme.

„Spaß wie ihr ihn habt hatten wir nicht."
Lachte Jae.

„Kommt noch."
Grinste Lee.

„Aber er hat dich ja ganz schön zugerichtet, naja. Er teilt eben nicht gerne."
Lee strich Jae erneut am Hals entlang.

„Denkst du, Jimin liebt mich?"
Flüsterte Jae.

„Das musst du selber herausfinden."
Flüsterte Lee zurück.

„Wir machen bald los, kommt."
Lee klatschte einmal in die Hände und verschwand dann.

Jae schloss die Tür und ging dann sofort wieder zu Jimin. Er strich sich durchs Haar und rubbelte dann seine Haare trocken.

„Wer war das?"
Fragte Jimin.

„Lee."

„Was wollte er denn?"

„Wir machen eine Nachwanderung. Ich habe keine Lust...Alles aber keine Nachtwanderung."
Jammerte Jae.

Er föhnte sich hastig seine Haare trocken, auch Jimin machte sich schnell fertig.

„Warum? Magst du keine Nachtwanderungen?"
Fragte Jimin.

„Nein, überhaupt nicht. Ich hasse sie. Ich bin nachts so ungerne draußen, nein. Ich hasse das so sehr."
Jae setzte sich seine Brille auf.

„Hast du Angst im Dunkeln?"
Jimin war schon am Haare stylen.

„Naja, ein bisschen."
Gab Jae zu.

„Ich bin doch bei dir. Ich passe auf dich auf."
Jimin lächelte in den Spiegel.

Auch Jae musste schmunzeln als der das hörte, und schon war er nicht mehr so gegen die Nachtwanderung. Lee und Kim standen schon unten mit den anderen.

„Jae hat den ganzen Hals rot und blau."
Sagte Lee zu Kim.

„Echt?!"
Kim hielt sich die Hand vor dem Mund.

„Aber wirklich alles, da ist keine freie Stelle mehr. Aber das sieht übel geil aus."
Sagte Lee.

„Glaube ich dir. Das muss ich mir mal angucken."
Sagte Kim.

„Ja aber mach es nicht so auffällig. Aber wenn du das siehst, dann ohh..."
Lee lehnte sich an seine Schulter.

Irgendwann kamen Jae und Jimin aus ihrem Haus, sie stellten sich zu Lee und Kim.
Draußen war es ein bisschen kalt, also zog sich Jae seinen Hoodie über den Hals.
Frau Kan sagte allen den Weg, sie gingen hintereinander her.
Jae, Jimin, Lee und Kim gingen als letztes hinter ihrer Klasse her, sie liefen zuerst am Strand entlang.

„Wir bleiben zusammen."
Sagte Kim.

„Auf jeden Fall."
Antwortete Lee.

„Was habt ihr denn oben so gemacht?"
Fragte Kim.

„Nichts besonderes."
Sagte Jimin, er sah sich seine Nägel an.

Lee haute ihn einmal unauffällig in die Seite, danach war er still. Die Klasse ging auf einen Wald zu, Jae wollte eigentlich nicht mehr weitergehen. Dies blieb vor Jimin nicht unbemerkt.

„Dir passiert nichts."
Lächelte er ihm zu.

„Jaja."
Sagte Jae.

„Ich bin doch bei dir, komm sonst hängen uns die anderen noch ab."
Jimin überredete Jae, doch noch weiterzugehen.

Er ging widerwillig weiter, nach ein paar Sekunden waren sie dann wieder hinter ihrer Klasse.
Der dunkle Wald kam immer näher.

„Ich bin so froh, wenn ich wieder zuhause bin."
Seufzte Jae.

„Wir werden schon heil ankommen, versprochen. Was soll uns denn passieren?"
Jimin lächelte.

Die Klasse ging in den Wald. Irgendwann hörte man wie Bäume knarrten und ein paar Schüler machten komische Geräusche um anderen Angst einzujagen.
Jae nahm unbewusst Jimin's Hand, Jimin hielt sie fest. Er freute sich, Jae fühlte sich gleich ein bisschen sicherer. So gingen die Jungs Hand in Hand durch den Wald.

Sie liefen tiefer in den Wald, Jae legte beim Laufen seinen Kopf auf Jimin's Schulter.

„Bist du schon müde?"
Fragte Jimin.

„Nein, ich bin hellwach."
Antwortete er.

„Ich bring dich heute Nacht schon zum Schlafen."
Antwortete Jimin lächelnd wegsehend.

„Was?"
Jae sah ihn erschrocken an.

Jimin zwinkerte ihm zu, die beiden liefen weiter Hand in Hand durch den Wald. Lee und Kim bekamen davon nichts mit, ihre Hände wurden warm. Nach 30 Minuten kam die Klasse dann wieder an ihren Häusern an.