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Hi, mein Name ist Ria und ich renne gerade um mein Leben.
Leergefegte Straßen. Eingeschlagene Schaufenster. Verlassene Autos noch mitten auf der Straße. Es ist dunkel, aber die Laternen gehen nicht. Nur hier und da ist eine vergessene Weihnachtsbeleuchtung an Hauswand oder Fenster. Bei dem Gedanken an ein normales Weihnachten stiegen mir Tränen in die Augen. Noch vor knapp einem Monat saß ich auf meinem Bett und plante Weihnachtsgeschenke. Wenn doch alles wie immer sein könnte... aber das würde es wohl nie mehr.

Niemand draußen, niemand hier. Außer mir und dem Ding hinter mir.
Ich habe keine Ahnung was sie sind, denn bis jetzt hat noch nie jemand eins angesehen und überlebt.
Ich komme and eine Kreuzung.
Warum muss gerade ich der Hauptcharakter sein? Alle anderen Übrigen dürfen im Bunker zittern und ich bin hier draußen und muss auch noch Entscheidungen treffen? Vielen Dank auch.
Ich entscheide mich nach zwei Sekunden überlegen für links und hoffe, dass ich nicht zu lange gezögert hatte und vor allem, dass das die richtige Richtung war.
Es sieht überall gleich verwüstet aus und nicht einmal mit einem Stadtplan hätte ich mich jetzt noch zurechtfinden können.
„Immer weiter, einfach die Straße runter, ja nicht stehenbleiben.
Ich muss es einfach schaffen. Alle zählten auf mich"
Ich griff nach den Riemen des großen Rucksacks und vergewisserte mich, dass er noch da war. Er beinhaltete Medikamente und Essenrationen für die nächste Woche. Wir wechselten uns jedesmal ab. Diesmal war ich dran.
Da wo ich hinlief war es nicht sehr groß, aber es war sicher. Und ich war nicht allein.
Allein würde man hier nicht weit kommen.
Da! Der Uhrturm. Ich war also richtig. Jetzt musste ich nur noch rechts und dann..
Da hörte ich es wieder. Vielleicht einen Block entfernt. Hätte ich noch genug Zeit un es zum Bunker zu schaffen oder sollte ich mich verstecken und warten bis es vorbei war? Wenn es mich fand, dann würde die Ladung nie ankommen..
Ich lief.
Und ich schaffte es.
Nachdem ich endlich die letzte Tür hinter mir schloss, sank ich an ihr hinunter.
In Sicherheit. Erleichtert atmete ich auf und öffnete wieder die Augen. Und da sah ich es.
Unsere kleine Gruppe hatte in meiner Abwesenheit einige Lichter im Versteck aufgehängt und es sah so gemütlich aus wie noch nie. Wir hatten nicht viel, aber wir waren gemeinsam und am Leben.
Ich nahm den Rucksack, stellte ihn ab und wir umarmten uns alle.
„Frohe Weihnachten!"

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