Alle waren in großer Aufruhr, denn in wenigen Minuten musste die Prinzessin beim alljährlichen Königs-Ball erscheinen. Jedoch war die Prinzessin noch nicht ansatzweise
angezogen, geschweige denn bereit loszufahren.Um sie herum waren tausend Diener die sich alle um sie kümmerten.
Einige richteten ihre Frisur, zogen ihr Kleid an, holten Schmuck oder schminkten sie, andere kümmerten sich um das Zimmer der Prinzessin oder liefen hinaus um die Kutsche nochmals zu überprüfen.
"Prinzessin Blau, Ihre Kutsche steht bereit!" rief ein Diener der gerade zur Tür hinein kam.
"Gut. Sagen Sie bescheid, dass ich in wenigen Minuten komme."
Der Diener verließ das Zimmer wieder.
"Ihre Frisur ist fertig, eure Hoheit." sagte eine Dienerin und hielt der Prinzessin einen Spiegel vors Gesicht.Das hellblaue, fast weiße Haar der Prinzessin war an den Spitzen schön gelockt, zwei Strähnen hatte sie am Hinterkopf zusammengebunden, welche in einen Fischgrätenzopf
verliefen und kleine blaue Schmetterlinge hatten sich auf ihrem Haar niedergelassen."Ihr Kleid ist ebenfalls fertig, Ihre Blauheit!"
Vier Diener trugen einen großen Spiegel in den Raum, in welchem die Prinzessin ihr Kleid betrachten konnte.
Es war fast so hellblau wie ihr Haar und hatte dunkelblaue Schleifen aufgestickt, welche fast so dunkelblau waren wie die Hautfarbe der Prinzessin.
Sie betrachtete ihr Make-Up. Es war ziemlich schlicht, was nicht schlimm war, da sie ihr Gesicht hinter einer Maske verstecken würde, so wie die meisten anderen Gäste auf dem
Ball auch. Ihre mandelförmigen Augen wurden von einem perfekten Lidstrich umrandet, auf ihren kurzen Wimpern war Wimperntusche und auf ihren Lippen befand sich pechschwarze Farbe.Die Diener streiften ihr noch schnell ellbogenlange, hellblaue Handschuhe über, die zum Blau des Kleides passten und führten sie die Treppen hinunter zur Kutsche.
Sofort halfen alle der Prinzessin in die Königsblaue Kutsche, vor der vier schwarze Friesen aufgespannt waren.
In der Kutsche befanden sich zwei weitere Personen, welche auf dem Ball für die Sicherheit der Prinzessin sorgen sollten.
Sie waren im Gegensatz zu den anderen Leuten des Königreichs ebenfalls blau, anstelle von Hautfarben.
Einer der Beiden schnippte und die Kutsche fuhr los.
Die Pferde galoppierten den breiten, leicht mit Wasser überschwemmten Weg aus dem
Königreich entlang, hinein in die Stadt.
Ihre langen Mähnen flogen im Wind während sie das riesige, in den verschiedensten
Blautönen gefärbte Schloss hinter sich ließen.
Rechts und links von der Kutsche befanden sich Blaubeerfelder, welche bis in die
Unendlichkeit zu wachsen schienen.-
In der Königlichen Stadt angekommen blieben die Pferde stehen.
"Prinzessin Blau, wir müssen nun umsteigen, wenn es Ihrer Hoheit recht ist." gab einer der Wächter von sich.
Nachdem die Prinzessin ihre Einverständnis gegeben hatte halfen sie ihr umzusteigen.Die Stadt in der sie sich nun befanden bestand nur aus den wertvollsten Materialien, wie Gold, Silber und Diamanten.
Ihre neue Kutsche war ebenfalls aus Gold und selbst die Pferde bestanden aus Bronze und Silber, was sie jedoch nicht daran hinderte lebendiger auszusehen als die Pferde der
Prinzessin selbst.
Aus Sicherheitsgründen hatte die Kutsche keine Fenster, sodass niemand hinein sehen
konnte.Wenige Minuten nachdem die Prinzessin eingestiegen war musste sie auch wieder aussteigen.
Als die Kutschentür geöffnet wurde, erblickte die Prinzessin einen goldenen Teppich, der auf
dem geschliffenen Diamantenboden ausgebreitet war.
Er war zwischen einer Allee von Goldenen Bäumen aufgelegt und führte zu einem Schloss, dass mindestens doppelt so groß
wie das der Prinzessin Blau war.
Das Schloss war ebenfalls golden, silber und mit abertausenden Edelsteinen bestickt.
Die Wachen stiegen zuerst aus und stellten sich links und rechts von der Tür auf, was sich als Fehler erwies, denn die Prinzessin war tollpatschig.
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Short Storys³
Short StoryHier drin findet ihr drei Kurzgeschichten, die je eine von uns drei Autorinnen verfasst hat. Wir haben uns klare Anhaltspunkte ausgemacht, welche in jeder Geschichte zu finden sein sollten. Ansonsten haben wir sie unabhängig voneinander geschrieben...