"Hey, Mark, wach auf!"flüsterte ich ihm ins Ohr.
Mark drehte sich zu mir und öffnete seine wunderschönen dunkelbraunen Augen.
Ich lächelte und küsste ihn kurz."Heute ist der 31. Dezember, unser vierter Jahrestag."flüsterte ich weiter.
Plötzlich sprang Mark auf und zog sich T-shirt, Pulli und Hose an, stürmte zur Haustür und rief: "Ich bin gleich wieder da!"
Ich musste schmunzeln.
Mark vergaß vieles, aber das war eines der vielen Dinge die ich an ihm liebte.
Abgesehen von seinen wuschligen Haaren, seinem Humor und seinen Augen.Schließlich stand ich auch auf, zog mich an und ging in die Küche.
"Elf Uhr."las ich von der Uhr ab.
Ich machte mir Kakao und einen Schinken-Käse-Toast.
Heute war Silvester und ich und Mark wollten eine riesige Party schmeißen. Wir durften beide so viele Leute wie wir wollten einladen, ohne dem anderen zu sagen wen wir einluden.
Viele bekamen dadurch sicher zwei Einladungen, aber das war uns egal.
Wir hatten bereits alles bis ins kleinste Detail vorbereitet. Vom Essen bis zu einpaar Spielen, Bleigießen und den anderen Kram.
Aber am wichtigsten war mein Geschenk, das ich Mark um genau Null Uhr übergeben wollte. Darauf hatte ich mich ein halbes Jahr lang riesig gefreut.Ich wollte Mark einen Heiratsantrag machen.
2019 hätten wir dann bereits heiraten können. Können.
Leider ging alles überhaupt nicht wie geplant.
Naja, zumindest ging ich an diesem Morgen nach dem Frühstück wie immer zum Postkasten und holte die Post.
An diesem Tag war wie immer Zeitung drinnen und einpaar Briefe.
Briefe an mich und Briefe an Mark.
Teilweise waren darunter die Antworten auf unsere Einladungen für heute, weshalb ich unter keinen Umständen daran gedacht hätte seine Briefe zu öffnen, oder zu nach zu sehen wer diese Briefe geschikt hat, auch wenn das schwer war.
Leider.Ich ging also wieder zurück ins Haus und schmiss mich auf die Couch. Ich zog mir einpaar Filme rein und wartete darauf dass Mark zurück kam.
Vier Stunden waren bereits vergangen, aber er kam noch immer nicht zurück und ich begann mir Sorgen zu machen. Ich kramte meine Handy raus und tief ihn an.
Er ging ran.
"Wo bleibst du?! Es sind bereits vier Stunden vergangen! Soll ich heut etwa alleine Mittagessen essen?"fragte ich leicht bestürtzt.
"Sorry Flo, aber ich musste erst mal was passendes finden und dann gab es da komplikationen und'"
Ich atmete erleichtert aus.
"Ich dachte du wärst bereits tot! Also kann ich jetzt Mittagessen essen oder muss ich warten?"Ich hörte Mark durchs Telefon lachen.
"Du denkst immer nur ans Essen oder?""Stimmt doch gar nicht!"
"Kannst du noch fünf Minuten warten?"
"Ja, kann ich." Ich log. Ich hätte keine fünf Minuten mehr warten können, aber was tut man nicht alles für die liebe seines Lebens?
"Perfekt! Bis gleich Süßer!"
"Bis gleich."
Da saß ich nun fünf Minuten schweigend auf der Couch, bis es endlich an der Tür klopfte.
Sofort stand ich auf und rannte zur Tür. Doch kurz bevor ich sie öffnete fiel mir auf, dass es gar nicht Mark sein konnte, da dieser einen Schlüssel hatte.
Meine Freude verschwand augenblicklich.
Ich öffnete die Tür.
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Short Storys³
Short StoryHier drin findet ihr drei Kurzgeschichten, die je eine von uns drei Autorinnen verfasst hat. Wir haben uns klare Anhaltspunkte ausgemacht, welche in jeder Geschichte zu finden sein sollten. Ansonsten haben wir sie unabhängig voneinander geschrieben...