18.Gespräch

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Seit gestern Abend waren Suga und ich nicht mehr alleine gewesen und irgendwie...ich konnte mir langsam nicht mehr vorstellen die Beziehung geheim zu halten...

E-es störte mich, dass ich nicht einfach zu ihm gehen konnte, um ihn zu umarmen. Dass ich mich so verhalten musste, als ob wir „nur Freunde" wären, obwohl wir beide wussten, dass das nicht stimmte.

Als ich so in meinen Gedanken versunken da stand, merkte ich nicht das Suga zu mir gelaufen kam und sich zu mir stellte.

„Ist alles gut? Du siehts so nachdenklich aus."

Und jetzt schon wieder! Ich würde ihn jetzt so gerne einfach umarmen, aber in diesen Momenten war er unerreichbar für mich. Seine Nähe, die ich so gerne verspürte, war in diesen Momenten für mich versiegelt.

Ich schüttelte den Kopf.

„Nein nein alles gut."

Ich konnte in seinen Augen sehen, dass er mir das nicht wirklich abkaufte.

„Wirklich? Komm mal kurz mit."

Ich nickte und folgte ihm kurz nach draußen, aus der Sporthalle hinaus. Wir stellten uns etwas abseits vom Eingang, sodass wir sicher waren, dass Shōyō und Kageyama uns nicht sehen konnten.

„Was ist los mit dir?"

Er blickte mich mit seinen sanften, brauen Augen an. Ich wollte ihn nicht anlügen. Aber...ich wusste einfach nicht, wie ich ihm das sagen sollte.

„Es ist nur...Ich weiß nicht wie ich es sagen soll."

„Keine Sorge. Sag es einfach."

Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu ihm hin.

„Ich vermisse dich."

„Aber ich stehe genau neben dir."

„Das meine ich nicht so. Ich vermisse deine Nähe. Ich will nicht aufpassen müssen, wann oder wo ich dich umarme. Ich will deine Nähe immer spüren können. Und nicht nur, wenn niemand zuschaut."

„Makoto..."

Er zog mich in eine feste Umarmung. Hieß das jetzt, ihm ging es genauso?

„Ich wusste nicht, dass es dir so geht. Aber...wenn du nicht mehr willst, dass wir es geheim halten, stehe ich voll und ganz hinter dir."

„Danke Suga. Aber- ich habe Angst wie Noya reagiert."

„Ich weiß, aber ich bin mir sicher, dass wir es zusammen schaffen. Und seien wir einmal ehrlich. Noya würde doch auch nur wollen, dass du glücklich bist."

„Da hast du wohl recht."

Ich drückte mich noch fester gegen ihn, um seine Wärme noch besser spüren zu können. Er strich mir mit seiner Hand über den Kopf und gab mir anschließend einen sanften Kuss auf die Stirn.

„Wir sollten jetzt besser zurückgehen, sonst fällt noch jemanden auf was wir hier machen."

Wir erschraken beide, als wir eine Stimme hinter uns vernahmen. Ich konnte die Stimme nicht ganz zuordnen, aber mir war klar, dass sie zu jemandem aus dem Team gehörte.

„Das hört sich ja an, als ob ihr etwas verbotenes tut."

Leicht löste ich mich von Sugas Körper, um zu sehen wer dort stand. Daichi! Mit vor der Brust verschränkten Armen, aber auch mit einem kaum erkennbaren Lächeln, lehnte er an der Wand er Sporthalle und sah zu uns herüber.

Etwas verunsichert sah ich zu Suga. Vor Daichi konnten wir es schlecht jetzt noch verheimlichen, aber ich denke wir wollten beide nicht, dass alle es erfuhren. Noch bevor einer von uns beiden etwas sagen konnte hörte ich erneut seine Stimme.

„Wie lange schon?"

Seine Stimme klang keinesfalls wütend oder enttäuscht, sondern eher interessiert und sanft. Schüchtern versteckte ich mich, indem ich mich an Suga Brust drückte. Er streichelte mir sanft über den Kopf, bevor er sich Daichi zu wandte.

„Noch nicht so lange. Offiziell erst seit gestern. Aber..."

Er machte eine kurze Pause bevor er weiter sprach.

„...könntest du es vielleicht für dich behalten. Wir wollen es noch nicht öffentlich machen."

Als Daichi nickte fiel mir ein Stein vom Herzen.

„Klar ich werde es keinem sagen. Aber ich freue mich für euch."

Langsam löste ich mich von Suga und fuhr mir durch die Haare. Ich konnte mir gut vorstellen, dass sie etwas unordentlich aussahen, dadurch das ich mich so an Suga gedrückt hatte. Ich gab Suga zum Abschied noch einen kurzen Kuss auf die Wange, bevor ich die beiden allein ließ.

Ich ordnete noch einmal meine Gedanken bevor ich die Sporthalle betrat. Shōyō und Kageyama trainierten immer noch ihren Aufsteiger. Als ich ihn das erste Mal sah, war ich wirklich überrascht. Ich spielte jetzt schon einige Jahre Volleyball und hatte schon viele verschiedene Spieler gesehen, aber diese Art von Offensive war mir völlig neu.

Allein schon der Fakt, dass Shōyō die Augen zu hatte und Kageyama ihm den Ball direkt in die Hand spielte, war unglaublich. Vor allem wenn man bedenkt, dass die beiden sich am Anfang nicht ausstehen konnten, ist diese Entwicklung wirklich überraschend.

Und ich bewunderte sie sehr für ihre Ausdauer. Für ihre Bereitschaft jeden Tag extra zu trainieren und ihren besonders starken Willen auf keinen Fall zu verlieren. Suga hatte mir erzählt, dass Karasuno beim letzten Turnier gegen Aoba Jousai verloren hatte. Und dieses Mal wollten sie auf jeden Fall gewinnen.

Ich glaubte fest daran, das sie es dieses Mal schaffen würden. Sie hatten die letzten Wochen so hart trainiert und jetzt stand ja auch noch das Trainingscamp mit anderen starken Mannschaften vor der Tür. Aber auf jeden Fall war ich mir sicher, dass die nächsten Wochen interessant werden würden.

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Ich melde mich dann auch mal wieder. Leider habe ich seit letzter Woche wieder Onlineunterricht, aber ich versuche trotzdem öfter zu updaten.

Distance Love ||Haikyuu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt