24.Starke Gegner

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Der zweite und damit letzte tag des Trainingscamps hatte nun endlich angefangen. Allerdings würden wir ja in zwei Wochen noch einmal nach Toyko kommen, für ein längeres Trainingscamp. Es war klar, dass die Jungs wirklich viel trainieren würden, doch ich hoffte, dass es auch mal wieder möglich war etwas Zeit mit Suga, aber vielleicht auch mit Noya zu verbringen. Generell hatte ich vor, Noya die Wahrheit über Suga und mich zu erzählen. Wenn er es von jemand anderem erfahren würde, wäre das vermutlich nicht so gut für unsere Freundschaft.

Spiel 1:(Ich werde in diesem Kapitel mal etwas näher auf die Spiele eingehen)

Als erstes an diesem Morgen spielten wir gegen Nekoma. Gestern hatten wir zwei Sätze gegen sie gespielt und beide verloren. Ganz nüchtern betrachtet war Nekoma ein echt starkes Team und sie hatten gute Chancen es bis zu den Nationalen Meisterschaften zu schaffen. Natürlich zweifelte ich auch nicht daran, dass wir es schaffen würden, aber sollten wir ihnen bei den Nationalmeisterschaften in einem Spiel auf sie treffen, dann könnte das echt hart für uns werden.

0-0

Wir hatten den ersten Aufschlag in diesem Spiel. Kageyama begann das Spiel auch gleich mit einem seiner Sprungaufschläge. Gruselig. wenn ich mir vorstellen müsste diesem ball anzunehmen, allein bei der Vorstellung schlotterten mir schon die Knie. Die Spieler der Nekoma hatten anscheinend etwas weniger Angst als ich, denn sie nahmen gleich den ersten Ball an. Sie Annahme war zwar nicht perfekt, aber für die erste des gesamten Spiels schon echt gut. Der Ball wurde von dem Spieler, der die Annahme hat zum Zuspieler gespielt, welcher einen Angriff einleitete. Dieser wurde dann auch gleich verwandelt.

8-6

Inzwischen führte Nekoma mit 8 Punkten, doch ich hatte das Gefühl, dass wir uns immer noch ganz gut schlugen. Wir waren zwar im Rückstand, aber der Punkteabstand wurde auch nicht größer. Gerade eben hatten wir eine Annahme, welche auch gut von Noya verwandelt wurde. Der Ball ging direkt zu Kageyama, welcher den Ball zu Shōyō spielte. Es ging wieder einmal alles so schnell, das meine Augen nicht hinterher kamen. Man sollte ja meinen, man würde sich irgendwann an diese Geschwindigkeit gewöhnen, aber die Kombi aus den beiden war wirklich einzigartig.

15-11

Der Abstand zu Nekoma hatte sich doch noch ziemlich vergrößert. Nun führten sie schon mit 15 Punkten und wir hatten erst 11. Dabei konnte man nicht einmal sagen, dass die Jungs heute schlecht spielten oder es nicht funktionierte, nein sie liefen alle auf Höchstleistung, doch Nekoma war einfach stärker. Nekoma hatte alles in allem einfach die stärkere Mannschaft, doch die Jungs konnten noch wirklich viel von ihnen lernen. Was mir besonders auffiel, war das Nekoma vor allem als Mannschaft zusammen hielt und dafür sorgte, dass der Zuspieler die besten Bälle bekam.

19-18

Die Jungs hatten die ganze Zeit ihr bestes gegeben und jetzt waren sie wirklich nah an Nekoma dran. Natürlich war die Anspannung jetzt allerdings wieder etwas höher, da sie den Abstand nun endlich überwinden wollten und endlich einen Gleichstand haben wollten. Leider wurde ihnen diese Chance verwehrt, denn das Zusammenspiel ihre Gegner war einfach zu gut.

25-23

Im Endeffekt gewann Nekoma das Spiel mit 2 Punkten Vorsprung. Auch wenn immer nicht viel fehlte, waren die anwesenden Teams wirklich stark. Ich war echt froh, dass sie nicht in unserer Präfektur waren, denn gegen sie alle bei den Turnieren zu bestehen, wäre echt schwer.

„Danke für das Spiel!"

Die Jungs hatten jetzt erst einmal für einige Zeit Pause, da die vier anderen Teams nun gegeneinander spielten. Völlig außer Atem kamen sie vom Spielfeld, was ja eigentlich auch nicht verwunderlich war, immerhin hatten sie ein anstrengendes Spiel hinter sich. 

„Hier."

Lächelnd gab ich Shōyō und Kageyama jeweils eine Wasserflasche, welche sie auch dankbar annahmen.

„Danke Mako."

„Kein Problem. Das mache ich doch gerne. Aber ihr habt wirklich gut gespielt."

„Aber nicht gut genug..."

Mitfühlend sah ich den Zuspieler an. Ich wusste ja selbst, wie hart es war, wenn man immer wieder gegen den gleichen Gegner verlor.

„Ihr dürft nicht so streng mit euch sein. Wenn ihr euch nachher mal die Ergebnisse seht, dann werdet ihr merken, dass ihr immer näher an Nekoma herankommt. Außerdem wird auch euer Aufsteiger immer besser." 

Nur leicht merkbar trafen sich ihre Blicke für einen Moment, ehe sie sich beide wieder wegdrehten. Hatten die beiden Streit? Ich hatte während des Spiels nichts bemerkt und eigentlich hatte heute auch alles zwischen den beiden ganz gut funktioniert.

„Jungs? Was ist los?"

„Tch...Nichts wichtiges."

Da Shōyō schwieg und Kageyama anscheinend nichts mehr hinzuzufügen hatte, ließ ich es dann dabei beruhen. Mit einem leisen „Wenn ihr darüber reden wollt, dann könnt ihr immer zu mir kommen." drehte ich mich von den beiden weg und ließ ihnen etwas Freiraum.

Suga unterhielt sich gerade mit Daichi und Asahi und Noya machte zusammen mit Tanaka mal wieder Unsinn. Kyoko stand gemeinsam mit Yachi etwas abseits und auch die beiden unterhielten sich leise. Seufzend entschied ich zu den beiden hinüber zu gehen.

„Was macht ihr beiden hier so?" 

Erschrocken drehten sich die beiden um. Ich sollte mich vielleicht nicht immer so an Leute anschleichen, ich war ja eigentlich selbst so schreckhaft.

„Du hast ein Talent, dich an Leute anzuschleichen oder?"

„Heheh tut mir leid. Ich dachte ihr hättet mich vielleicht gehört."

„Alles gut. Aber ist dir mal aufgefallen, wie leise du dich bewegst? Es wäre ein Wunder, wenn wir dich bei deinem rum Geschleiche hören würden."

„Oh das ist mir noch nie aufgefallen. Was habt ihr gemacht?"

„Ich hab Yachi noch mal erklärt, wie man am besten Notizen während der Spiele macht."

„Ja ich hab immer Angst, dass ich was wichtiges vergesse oder nur unwichtige Sachen aufschreibe."

„Keine Sorge, am Anfang ist mir das auch schwer gefallen, aber irgendwann hat man den Bogen raus. Einfach immer üben, üben und weiter üben. Deshalb sind wir ja auch noch da, damit du die Grundlagen lernen kannst, solange wir beiden da sind."

Immer wenn ich daran dachte, dass meine Zeit hier gewissermaßen begrenzt war, fühlte ich mich unwohl. Ich wollte Japan nicht verlassen und Suga schon gar nicht allein lassen. Ich war mir zwar sicher, das wir unsere Beziehung auch so beibehalten würden, aber eine Fernbeziehung ist eben einfach schwieriger.

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Hier wieder ein neues Kapitel für euch. Ich hoffe es gefällt euch. Habt noch einen schönen Tag und passt auf euch auf!

Distance Love ||Haikyuu FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt