Ok. Was war das denn? Hat er mich gerade auf die Stirn geküsst? Einfach so? Ich weiß gerade nicht was ich darüber denken soll. Empfindet er etwas für mich oder ist das in Japan unter Freunden üblich? Ich habe keine Ahnung. Wenn ich zuhause bin muss ich unbedingt Ella anrufen und sie um Rat fragen. Obwohl vielleicht ist sie noch in der Schule. Oder sollte ich Noya fragen? Schließlich kannte er Suga ja schon länger als ich. Oder Daichi?
Schnell verwarf ich diesen Gedanken wieder. Das war nun wirklich kein Thema über das ich mit einem Jungen reden konnte. Vor allem nicht wenn ich sie erst einige Wochen kannte. Ich würde Ella wohl einfach eine Nachricht schreiben. Sie hatte schon mehr Erfahrung mit Jungs und konnte mir dabei bestimmt helfen. Ich war so in meine Gedanken vertieft, dass ich garnicht bemerkte das ich schon angekommen war. Leise öffnete ich die Tür in der Hoffnung, das mich niemand bemerken würde. Ich hatte mich keinesfalls aus dem Haus geschlichen, aber im Moment wollte ich nur alleine sein und nachdenken.
Ich war fast in meinem Zimmer angekommen als ich hörte wie sich die Haustür öffnete.
„Ich bin wieder zuhause."
Das war unverwechselbar Shoyos Stimme. War er denn bis jetzt noch mit Kageyama trainieren gewesen. Seine Ausdauer hätte ich gerne! Schnell bemühte ich mich, mich in mein Zimmer zu verdrücken. Ich war zwar nicht schlecht gelaunt, aber auf Shoyos überdimensionale Fröhlichkeit hatte ich jetzt auch keine Lust.
Als ich nun im Zimmer stand war ich unschlüssig was ich nun tun sollte. Ella anrufen? Oder meine Eltern? Aber ich wusste nicht so recht was ich ihnen erzählen sollte, also wählte ich eine für mich untypische Beschäftigung. Ich lernte für die Schule. Versteht mich nicht falsch: Ich habe gute Noten und mache meine Hausaufgaben aber das wars dann auch schon. Wirklich lernen tue ich die Vokabel, aber auch diese fallen mir nicht sonderlich schwer. Diese ‚Gabe' war ziemlich nützlich und dadurch hatte ich sehr viel Freizeit.
Freizeit die im Endeffekt trotzdem oft für die Schule draufging, denn ich gab meinen Freunden öfters mal Nachhilfe. Keine Frage, ich half meinen Freunden gerne doch dabei passierte es oft das ich keine Zeit mit meiner Familie und mit Ella verbrachte. Als ich auf die Karasuno wechselte war das für mich eine große Umstellung, aber jetzt hatte ich mich an den Japanischen Schulalltag gewöhnt. Ich war so in Gedanken versunken, das ich garnicht merkte wie viel Zeit schon vergangen war. Nun lohnte es sich nicht mehr etwas für die Schule zu tun, also beschloss ich schon einmal ins Bett zu gehen.
Am nächsten Morgen wachte ich auf bevor mein Wecker klingelte. Aber das war kein Wunder schließlich war ich gestern schon früh schlafen gegangen. Ich stellte meinen Wecker aus bevor er klingeln konnte und begann mich für die Schule fertig zu machen. Schnell packte ich alle nötigen Sachen zusammen und steckte sie in meine Tasche, bevor ich mir die Schuluniform anzog. Einerseits vermisste ich es anziehen zu können was ich wollte, aber es war auch sehr entspannend sich nie Gedanken über sein Outfit machen zu müssen. Als ich fertig war ging ich nach unten in die Küche um noch mein Bento einzupacken, das meine Tante immer für Shoyo und mich machte. Gerade kam auch Shoyo runter und ich wünschte ihm einen schönen Morgen.
„Bist du fertig?"
Er bejahte und wir machten uns in Richtung Schule auf.
Vor der Schule trafen wir auf Suga und Daichi. Als Shoyo in der Ferne auch Kageyama entdeckte war er auch schon verschwunden und rannte mit ihm um die Wette. Wir belächelten es und Daichi ging den beiden schnell hinterher damit sie keinen Unsinn machen konnten. Nun waren Suga und ich alleine, schon wieder. Unsicher wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte sah ich verlegen auf den Boden und entfernte mich ein wenig. Ich kam nicht weiter, denn ich wurde aufgehalten, als jemand mich von hinten umarmte.
„Wo willst du denn hin?"
Gänsehaut erfasste meinen Körper als mir eine bekannte Stimme dies ins Ohr flüsterte. Das war ganz klar Suga. Warum löste er solche Gefühle bei mir aus? Ich hatte keine Ahnung aber dieses Gefühl fühlte sich einfach nur verdammt gut an.
„Nirgends wo. Oder sollte ich besser vor dir fliehen?"
Inzwischen hatte ich mich umgedreht und ihn auch in meine Arme geschlossen.
„Das kommt ganz darauf an wer vor mir steht, aber du hast gute Chancen das ich dich am Leben lasse."
Ok mit dieser Antwort hatte ich jetzt nicht gerechnet. Meine Aussage war eigentlich nur als Scherz gemeint, aber es war lustig wie er mitspielte.
„Makoto das mit gestern...Ich kann verstehen wenn es für dich komisch war oder-"
Ich unterbrach ihn und ließ ihn nicht aussprechen.
„Keine Sorge...Ich habe gestern sehr genossen und zwar alles...Ohne Ausnahmen."
Mit einem Mal hatte ich das Gefühl ihm unendlich nah zu sein. Näher als es Freunde sind. Aber könnten wir mehr als Freunde sein? Eine Beziehung eingehen? Miteinander glücklich werden? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Ich konnte fühlen wie sich sein Körper entspannte. War ihm meine Reaktion so wichtig gewesen? Am liebsten würde ich für immer in dieser Stellung bleiben doch wir wussten beide, dass das nicht möglich war, also lösten wir uns voneinander.
„Ich muss jetzt zu den anderen sonst vermissen sie mich noch."
„Oder sie reißen die Sporthalle ein."
Beide Aussagen beinhalteten ein Fünkchen Wahrheit, denn beides wäre den Jungs zuzutrauen gewesen. Suga wollte gerade Richtung Sporthalle gehen als ich ihn am Arm festhielt.
„Sehen wir uns heute nochmal?"
Er lächelte mich an und sah mir direkt in die Augen. Es fiel mir schwer nicht unter seinem Blick zu schmelzen.
„Wenn du das willst gerne. Ich hole dich nach der Schule ab."
Er ließ mir gar keine Zeit zum antworten, ehe er schon verschwunden war. Aber Moment mal! Hatte er nach der Schule nicht Training? Das konnte er doch nicht einfach schwänzen! Ich beschloss mich nicht weiter darum zu kümmern, schließlich war das ganze nicht mein Problem. Seufzend machte ich mich auf den Weg ins Klassenzimmer.
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Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und freut euch auf das nächste. Shipt ihr die beiden schon? Ich shippe sie mega, sie sind so süß zusammen^^
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Distance Love ||Haikyuu FF
FanfictionSuga x Oc Was passiert, wenn man für ein Jahr in ein fremdes Land reist? Dort neue Freunde findet, eine große Liebe, aber sie dann verlassen muss? Die Chance für ein Jahr in Japan bei ihren Verwandten zu leben kann Makoto natürlich nicht ausschlagen...