HEIßER Tee

74 1 0
                                    

Verwundert sah mich Sasha an.

„Warte, warum willst du das nochmal machen?"

„Sasha, wie oft denn noch? Ich muss Levi beweisen, dass er nicht der einzige mit einer traurigen Kindheit ist!"

„Ist das nicht egozentrisch?"

„Neinnn doch nicht egozentrisch, sondern eher..... ähh. Oh je, Sasha, ja du hast Recht! Wie konnte ich nur so dumm sein? A-aber ich will ihm doch nichts Böses. Ich will doch nur, dass er weiß, dass er nicht alleine ist."

„Na das klingt doch viel besser! Vergiss Operation WILA 3 und rede mit ihm."

Sie klopfte mir auf die Schulter und biss daraufhin in ihre Kartoffel.

Typisch Sasha: So dumm, aber auch so weise.

Motiviert verließ ich mein Zimmer und wollte zu Levi's.
Sein Zimmer befand sich im oberen Stockwerk, genauso wie die von Kommandant Erwin und Hange.

Nun stand ich vor seiner Tür.

Oh Gott, warum mache ich das eigentlich?

Dennoch fasste ich meinen Wut zusammen.
Gerade als ich dabei war zu klopfen, wurde die Tür geöffnet und ich knallte gegen eine heiße Tasse Tee, die aus dem nirgendwo auftauchte.

Ich fiel auf dem Boden, nahezu in heißen Tee eingetränkt, und um es noch schlimmer zu machen erhielt ich eine dumme Anmerkung.

„Tsk. Dumme Göre. Komm schnell rein und wechsel deine Uniform ehe du mir noch den frisch geputzten Boden volltropfst."

W-was?

Ich soll etwa in SEIN Zimmer und einer SEINER Uniform anziehen?

Bevor ich eine Antwort von mir geben konnte, packte er mich am Kragen und zerrte mich in sein Zimmer.

Als er gerade dabei war mir eine neue Uniform zu bringen, ging ich zum Waschbecken, um mein Oberteil auszuwringen.

Erst jetzt bemerkte ich die Verbrühungen an meinem ganzen Oberkörper.
Na toll, das wird in den nächsten Tagen extrem wehtun.

Auf einmal fühlte ich, wie ich beobachtet wurde.

Das war so peinlich. Ich mein viel gab es ja nicht zu betrachten.
Und wie immer wurde ich natürlich wieder rot.
Gehts noch peinlicher?

Ich drehte mich langsam zu Levi um, doch er hatte eine ganz andere Mimik als erwartet.
Naja, sein Gesichtsausdruck war wie immer, aber ich konnte erkennen, dass er erstaunt war.

Aber worüber?

Plötzlich erinnerte ich mich an die Narben an meinem Körper, die ich zum Teils im Untergrund erhalten habe, die jetzt sichtbar gewesen waren. Achso, deshalb schaute er mich so an.
Yess, das ist ein toller Einstieg für meine Rede.

Vermassel es bloß nicht y/n!

„Weißt du Levi, als du gesagt hast, dass ich nicht sowie du bin, hat mich das ziemlich verletzt. Ich mag zwar nicht im Untergrund geboren sein, aber ich war  fast mein ganzes Leben lang dort gefangen. Diese Narben hier beweisen das"

Ich hob mein Unterhemd hoch und deutete auf die etwa 6cm lange Narbe unter meinem Bauchnabel und fuhr weiter fort:

„Ich will keinesfalls mein Schicksal mit dem von deinem vergleichen, aber ich will, dass du dich nicht versteckst oder deine Emotionen für dich behältst. Du sollst wissen, dass du nicht alleine bist.
Alleine mit solchem Trauma umzugehen, ist unmöglich. Ich spreche von Erfahrung."

Ich hörte auf zu reden.

Levi's Mimik hatte sich nicht verändert. Stattdessen sagte er.

„Raus aus meinem Zimmer, Göre."

Kurz bevor er die Tür aufmachen wollte, haute ich meine Faust auf dem Tisch.
Voll von Gefühlen geleitet schrie ich:

„Auch wenn du dich für stark hältst, kann ich meine Emotionen nicht unterdrücken, denn ich bin nicht so stark wie du. Hast du daran gedacht, wie ich mich dabei fühle?
I-ich k-kann das einfach nicht mehr!"

Sofort brach ich in Tränen aus.
Wieso bin ich nur so schwach? Und ausgerechnet vor Levi?!

Aber ich konnte mich einfach nicht zusammenreißen.

Auf einmal spürte ich zwei Hände meine Schultern berühren, doch nun fing ich an noch heftiger zu weinen.

HELL - Levi x Reader || AOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt