Entschuldigung

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Da war er.

Er hatte sich am Herd angelehnt und schlürfte vorsichtig am Tee.
Die Art, wie er seine Tasse hielt, brachte mich leicht zum Kichern.

Erst jetzt bemerkte er meine Anwesenheit.

„Was ist, Göre?"

Ich kam auf ihn zu deutete auf seine Tasse.

„Ich kann mich nicht erinnern im Untergrund so meinen Tee getrunken zu haben."

Zum Glück konnte ich mein Lachen gerade noch verkneifen. Aber wie immer hatte er eine emotionslose Miene.

„Zurück zu deinen Kammeraden, Idiotin."

„Warte, deswegen bin ich nicht hierher gekommen. Ich, ehm nun ja, also wie sage ich das bloß, I-ch wollte mich b-bei d-dir b-bedanken."

„Huh"

Oh Gott, jetzt wurde ich rot.

„Es war sehr nett von dir, mir eine neue Uniform zu geben und Hange zu bitten, meine Wunden zu versorgen."

Er sah mich leicht verwundert an, doch bevor er was sagen konnte, führte ich weiter fort:

„Ach ja, ich wollte ich mich auch noch bei dir entschuldigen, dass ich, ehm, so emotional reagiert habe. Ich-"

„y/n"

Erstaunt schaute ich in seine Augen. H-hat er gerade mich bei meinem Namen genannt?
Mein Herz fing an wild zu pochen und ich spürte wie meine Knie weich wurden.
Er stellte seinen Tee beiseite und ließ dabei unseren Augenkontakt nicht unterbrechen.

Mit einer rauen Stimme sagte er:

„Das reicht."

Seine Antwort hatte sich zwar streng angehört, doch ich wusste, dass er das Gegenteil damit meinte. Ich bekam ein leichtes Grinsen.

„Heißt das, dass du mir vergibst?"

„Tch."

Nun fing ich an vor Freude zu strahlen.
Ich hätte schwören können, gesehen zu haben, wie seine Mundwinkel leicht nach oben gingen. Auch wenn nur für eine Millisekunde.

Plötzlich spürte ich zwei Augäpfel mich beobachten.

Jean.

Scheiße, scheiße, ich habe die Wette total vergessen!

Wie sollte ich ihn bitte jetzt „Kleiner" nennen?? Dabei haben wir doch jetzt ein einigermaßen gutes Verhältnis!

Naja, mein Plan war es gewesen, mich bei ihm zu bedanken, zurück zum Tisch zu gehen und so zu tun als hätte ich das gesagt.

Ich musste zugeben, dass das kein so guter Plan war.

Aber ich hätte nicht damit gerechnet, dass Jean auf Nummer sicher geht. Sonst handelt er nie so schlau.

Langsam bekam ich einen Frosch im Hals.
Jedoch musste ich dies tun.
Für meine Würde! (Falls ich überhaupt eine besitze)

Ohne mir anmerken zu lassen Jean bemerkt zu haben, klopfte ich auf Levi Schulter und sprach:

„Also na dann. Auf Wiedersehen, Kleiner!"

Sofort drehte ich mich um, um die Küche so schnell wie möglich zu verlassen. Währenddessen erblickte ich Jean fassungslos da stehen.

YESS, ich hab es ihm gezeigt.

Jedoch habe ich mich zu früh gefreut.

Ich spürte nämlich wie eine Hand an meinen Haaren  mich nach hinten zerrte und mich gegen die Wand haute.

Ob ich das lebend überstehe?

HELL - Levi x Reader || AOTWo Geschichten leben. Entdecke jetzt