Kalter Winter brach über Hogwarts ein, es war bloss wenige Wochen von den Weihnachtsferien entfernt. Harry, Ron und Hermine waren zwar mitten in einer anstrengenden Zeit ihres sechsten Schuljahres, wo jeder Lehrer ihnen vor den Ferien noch endlos viel Stoff aufgeben wollte, doch das konnte sie nicht von der fröhlichen Weihnachtsstimmung abhalten.
„Hey, Harry!"
Die Stimme kam aus dem Gryffindor-Gemeinschaftsraum, als Harry an einem bewölkten Samstagmorgen verschlafen die Treppenstufen nach unten stieg. „Hallo Hermine." Harry rieb sich den Schlaf aus den Augen.
„Harry, hör zu", befahl die Braunhaarige von einem der gemütlichen Sessel des Gemeinschaftsraums aus, der zu dieser Zeit fast leer war. Es war ja auch ein Hogsmeade-Wochenende. „Also, falls es dir noch nicht aufgefallen ist, in drei Wochen ist Weihnachten." „Danke, Hermine, wir reden ja nicht schon seit Tagen von nichts anderem", unterbrach Harry sie mit sarkastischem Unterton.
Hermine sah ihn mit ihrem Du-wagst-es-mich-zu-unterbrechen-Blick an, dann fuhr sie fort: „Jedenfalls ist heute Hogsmeade-Wochenende und Ron und ich müssen noch ein paar Geschenke besorgen. Du willst doch bestimmt mitkommen. Sag mal, du hast doch dieses Jahr endlich die Erlaubnis der Dursleys, nicht wahr?"
„Ja, stimmt. Ausnahmsweise." Harry war plötzlich hellwach, in der Hoffnung, diesmal nicht das ganze Wochenende lang lernen zu müssen.„Cool! Dann treffen wir uns um zehn beim Eingang der grossen Halle, ich muss noch schnell in die Bibliothek." Hermine strahlte, sie nahm ihre Tasche und verliess durch das Potrait der Fetten Dame den Gemeinschaftsraum.
Harry stand noch eine Weile im leeren Gemeinschaftsraum, überglücklich. Endlich musste er sich nicht mehr durch den schmutzigen Geheimgang zwängen, sich unter dem Tarnumhang aus dem Honigtopf schleichen und jedes Mal drei Wochen Nachsitzen bei Umbridge riskieren. Er würde Spass haben, und zwar richtig.
Um Punkt zehn Uhr trafen sich die drei vor dem Eingang der grossen Halle, alle warm eingepackt in dicke Mäntel, mit Gryffindor-Schälen und Mützen. Dann traten sie gemeinsam in die eisige Kälte.
„Wo verbringt ihr eigentlich die Ferien?", fragte Ron, als sie über das schneebedeckte Gelände spazierten. „Meine Grossmutter kommt an Weihnachten aus Frankreich zu uns, deshalb werde ich die Ferien zuhause verbringen", antwortete Hermine und fügte dann schnell hinzu: „Aber ich werde euch natürlich ganz viel schreiben, sooft es geht." Harry und Ron mussten lachen. Sie wussten, wie oft Hermine ihnen schreiben würde, wenn sie dies sagte. Dann erklärte Ron: „Meine Familie verbringt Weihnachten wieder mal mit Charlie, also fahren wir über die Festtage nach Rumänien."
Dann schaute er betreten zu Harry. Er würde nicht mitkommen können.
Nach kurzem Zögern meinte dieser: „Ich... hab mir überlegt, vielleicht sollte ich mal Weihnachten mit Sirius verbringen. Am Grimmauldplatz Nr. 12, versteht sich." Harry zwang sich, ein Lächeln aufzusetzen. Erleichtert sah Ron Hermine an und sie setzten ihren Weg fort.Als sie zwischen den schneebedeckten Häusern von Hogsmeade umherzogen und in den kleinen Shops Wärme suchten, war Harry nicht mehr so fröhlich zumute. Klar freute er sich über den Besuch bei Sirius, doch hätte er Weihnachten und Neujahr lieber mit den Weasleys verbracht. Harry wusste nicht einmal, ob Sirius überhaupt kochen konnte. Und trotzdem liess er sich nichts anmerken, schlenderte mit Ron und Hermine durch die Gassen und gönnte sich ein warmes Butterbier, einige süsse Federkiele beim Honigtopf und besorgte sich bei Zonkos Scherzartikelladen Geschenke für seine Liebsten.
Der Tag verging wie im Flug und bald kamen die drei mit geröteten Wangen, einem breiten Grinsen im Gesicht und vollbeladen mit Taschen wieder im Gryffindor Gemeinschaftsraum an. Harry hatte die Ferien und Sirius bereits wieder vergessen und freute sich nur noch auf sein warmes, weiches Bett.
DU LIEST GERADE
The Holiday Game - Drarry
FanfictionJeder darf in jeden Gemeinschaftsraum - egal, in welchem Haus man ist. So lauten die Regeln des neuen Holiday Games, das in Hogwarts Harrys Ferien auf den Kopf stellen wird. Draco wäre es eigentlich ganz lieb gewesen, die Ferien allein zu verbringen...