Harry schlug die Augen auf.
„Weihnachten!", schrie er voller Begeisterung.
Freudig sprang er aus dem Bett.
„Draco, es ist Weih-..."Harrys Blick fiel auf die rot-goldenen Möbel und die Wappen an allen Wänden des nicht fünf-, sondern viereckigen Raumes. Darauf war ein Löwe zu sehen.
Harrys breites Lächeln verschwand auf der Stelle.
Auf einmal wurde ihm schwindelig und er musste sich an einem der vier Bettpfosten stützen.
Ihm war kalt und sein Blick war starr, als langsam seine Erinnerungen an gestern zurückkehrten.
Du kannst mich nicht mehr hassen. Diese Worte hallten noch immer in seinem Kopf.
Es stimmte. Er vermisste ihn jetzt schon.
Aber es war zu spät.Er war alleine im Raum, also zog er sich an und ging gemächlich die Treppe nach unten. Der Gemeinschaftsraum war wunderbar geschmückt. Vier Christbäume standen in den Ecken, ein grosser, unter welchem die Geschenke aller Gryffindors lagen, stand prächtig geschmückt in der Mitte. Harry zog die drei Geschenke heraus, die an ihn adressiert waren, von Hermine, Ron und Sirius. Er freute sich, als er das Quidditch-Buch von Hermine auspackte, die Kekse und den Weasley-Sweater von Ron und die Drachenblumensetzlinge von Sirius vom Geschenkpapier befreite, doch irgendwie fehlte etwas.
Er trug die Geschenke in sein Schlafzimmer und setzte sich gleich an den Tisch, um den Dreien eine Dankeskarte zu schreiben.
Er reichte die Briefe Hedwig, die mit lautlosen Flügelschlägen aus dem Gryffindor-Turm ins Freie flog. Harry seufzte lautstark. Die Erinnerungen an Draco wollten ihn einfach nicht loslassen. Er fühlte sich leer und ausgelaugt. Harry musste sich ablenken. Aber zuerst war Frühstück angesagt.
Harry sass in der grossen Halle und biss genüsslich in ein warmes Croissant, als er einen stechenden Blick vom Slytherin-Tisch wahrnahm. Er versuchte, sich auf die Leckereien auf seinem Teller zu konzentrieren, doch lange hielt er es nicht aus.
Er machte Augenkontakt mit einem Paar eisgrauen, kalten Augen, die ihn scheinbar ausdruckslos anschauten. Doch Harry erkannte den Schmerz im Gesicht des Blonden. Wie gerne würde er zu ihm rennen und ihn auf die weichen Lippen küssen.
Doch Draco brach den Kontakt ab und sah weg.
Traurig wandte auch Harry seinen Blick ab und sah hoch zum Lehrertisch, wo sich Professor Dumbledore langsam auf den Sprechpult zubewegte und dann die Arme hob, um um Ruhe zu bitten.Die Halle wurde still und alle lauschten den Worten des Schulleiters.
„Es ist der 25. Dezember. Endlich ist Weihnachten. Das Fest der Liebe."
Harry seufzte.
„Und da wir an Weihnachten beisammen sein wollen, haben wir Lehrer uns überlegt, den See von Hogwarts fürs Schlittschuhlaufen freizugeben. Es ist magisches Eis, also Eis, das nicht brechen kann. Es ist sicher vor dem Einstürzen.
Viel Spass und vergesst nicht, bei unserer Bar vorbeizuschauen!"Dumbledore zwinkerte den Schülern zu und setzte sich sogleich wieder.
Die Schüler jubelten und in einem dichten Gedränge stürmten sie aus der grossen Halle, um in ihren Zimmern ihre Sachen zu holen.Auch Harry machte sich in sein Schlafzimmer, um dort seinen dicken Mantel und seine warme Mütze anzuziehen.
Auf dem Weg zum See begann es zu schneien. Es schneite in dicken Flocken, die sachte auf Wald und Wiese landeten. Harry versuchte, sie mit der Zunge aufzufangen, und ein paar jüngere Slytherins machten es ihm nach. Er lächelte und schaute weiter in den hellgrauen Himmel, bis er aus Versehen in einen Jungen aus Hufflepuff hineinstiess. Dann liess er es lieber.
Der See war mit einer dicken Eisschicht überzogen, die im Licht der Vormittagssonne bläulich schimmerte. In der Mitte des Sees stand ein riesiger, geschmückter Tannenbaum mit ebenso gigantischen Christbaumkugeln und Sternen. In einem Kreis um den Baum war die Bar mit einer hölzernen Theke aufgestellt, die auch festlich dekoriert war.
Am Ufer verzauberte Harry seine Schuhe in Schlittschuhe und stieg vorsichtig aufs Eis. Im zweiten Jahr hatten sie schon einmal auf den zugefrorenen See gedurft, doch Harry war seitdem ziemlich aus der Übung gekommen.
Mit zittrigen Beinen glitt er über das Eis, während neben ihm einige Mädchen aus Ravenclaw Pirouetten und andere graziöse Figuren machten. Harry fiel immer wieder auf den Po, doch jedes Mal stand er wieder auf. Er wurde schnell besser.
Als er nach gut einer halben Stunde dann schon ziemlich sicher um die Bar kurvte und die wunderbare Atmosphäre genoss, entschied er sich, an der Bar einen Punsch zu trinken. Ihm war langsam kalt an den Händen, also glitt er zur Bar und bestellte sich einen Apfelpunsch.
Das Getränk war wundervoll heiss und roch nach Äpfeln und Zimt. Er wärmte seine Hände an dem weissen Plastikbecher und nahm einen Schluck. Eine wohlige Wärme breitete sich in seinem Bauch aus.
Plötzlich verschluckte er sich. Er hustete und keuchte und stellte den Becher wieder auf der Theke ab.
Er hatte einen blonden Slytherin auf dem Eis erblickt, dessen Lippen auf denen eines Mädchens aus Ravenclaw lagen.
Flüchtig blickten dessen eisgraue Augen in Harrys Richtung.
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The Holiday Game - Drarry
FanfictionJeder darf in jeden Gemeinschaftsraum - egal, in welchem Haus man ist. So lauten die Regeln des neuen Holiday Games, das in Hogwarts Harrys Ferien auf den Kopf stellen wird. Draco wäre es eigentlich ganz lieb gewesen, die Ferien allein zu verbringen...