Briefe an Hermine

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Die Sonnenstrahlen schlichen sich durch das getönte Fenster in das Schlafzimmer und kitzelten Harry in der Nase. Er machte die Augen auf und sah ein nackter, schlafender Malfoy unter der grünen Decke neben ihm liegen.
Die Erinnerungen an letzte Nacht schlichen sich langsam zurück, und Harry konnte nicht mehr aufhören zu grinsen.

Er stieg leise aus dem Bett und zog sich seine Jeans an.
„Harry?", murmelte der Blonde verschlafen und rieb sich die Augen. Harry brauchte einen Moment, um zu realisieren, dass Malfoy ihn gerade beim Vornamen genannt hatte. „Guten Morgen, ... Draco", sagte er nach kurzem Zögern. Malfoy richtete sich auf und sah Harry an. Sein Blick wanderte zu Harrys Six Pack, und der Slytherin errötete leicht. Dann fuhr er sich ziemlich sexy durch die verstrubbelten, platinblonden Haare und seine Augen weiteten sich beim Anblick seines eigenen nackten Oberkörpers. Dann sah er Harry an und blinzelte ungläubig.

„Ist was?", fragte Harry belustigt.

„Nein, ist gut, ich dachte nur, es wär wieder nur ein solcher Traum gewesen."

Wieder?"

„Ähm... ich meine..." Doch Malfoy konnte sich nicht mehr rausschwatzen. Er seufzte und murmelte:
„Ja, wieder."

Harrys Grinsen wurde breiter. „Interessant." Er streifte sich einen dunkelblauen Pullover über, griff nach seiner Brille und sass dann auf die Kante seines Bettes.

Malfoy war noch immer in Gedanken versunken und verliess das Bett, ohne sich zu überlegen, dass er immer noch splitterfasernackt war.
Harry konnte seinen Blick nicht von Malfoys heissem Körper abwenden und wollte ihn am liebsten gleich nochmals vernaschen. Doch er riss sich zusammen und versuchte, bloss auf Malfoys verträumtes Gesicht zu achten.
Erst, als Malfoy Harrys Gesicht sah, fiel es ihm auf.
Er errötete in ein ein tiefes weinrot, schnappte sich schnell die Decke und hielt sie vor sich. Harry musste bei seinem Anblick lachen.
„Zieh dich in Ruhe an, ich geh schon mal ins Badezimmer", meinte Harry und verliess das Zimmer.

Malfoy setzte sich auf Blaises Bett und atmete erleichtert aus. Seine Erinnerungen an letzte Nacht kehrten wieder zurück. Wieso hatte er es überhaupt zugelassen? Potter war gestern echt asozial gewesen, wieso musste es ausgerechnet diese Nacht passiert sein? Seufzend stand er auf, zog sich an, und ging dann zu Harry ins Badezimmer.

„Hast du eigentlich bemerkt, dass du mich heute Morgen Harry genannt hast?", fragte Harry, während er sich mit Deo einsprühte.
„Hab ich?" Beschämt sah Malfoy zu Boden. „Was ist denn los mit mir?", murmelte er mehr zu sich selbst.
„Hey!" Harry nahm Malfoys Kinn in seine Finger und drehte dessen Kopf sanft zu ihm hoch.
„Ich mochte es."
Fragend sah Malfoy ihn an.
„Es ist dumm, jetzt noch so zu tun, als wären wir Feinde."

Malfoy nickte und streckte seine Hand aus, wie er es im ersten Jahr getan hatte. „Ich bin Draco. Schön, dich kennenzulernen." Harry musste lachen. Doch dann machte er es ihm nach und sprach mit alberner Höflichkeit: „Hoch erfreut. Mein Name ist Harry, Lord van Salazar Gryffindor." Sie schüttelten sich die Hände und lachten sich dann kaputt, bis sie beide am Boden lagen und keine Luft mehr kriegten.

Dann nahm Harry Dracos Hand und sie gingen gemeinsam zum Frühstück in die grosse Halle.

Als sie später wieder zu ihrem Schlafzimmer zurückkehrten, schnappte sich Harry sofort Stift und Papier, setzte sich auf die Couch und begann, Hermine zu schreiben.

Liebe Hermine
Ich habe das Gefühl, mein Gehirn explodiert gleich, wenn ich dir dies nicht erzähle. Also:
Ich bin bisexuell, wie du ja bereits weisst.
Aber ich bin nicht mehr Jungfrau.
Seit gestern.
Dein Harry

Wenig später kam Hedwig mit folgender Antwort zu ihm ins Zimmer geflogen:

Hallo Harry
Was?!
Hey! Spann mich nicht so auf die Folter!
Wer war es?
Deine Hermine

Draco Malfoy.
Dein Harry

Harry!!!
Was ist in dich gefahren? Du hast Malfoy gevögelt?
Seid ihr jetzt zusammen?
Deine erstaunte Hermine
Ps: Darf es Ron erfahren?

Harry schrieb eifrig zurück, als Draco ihm „zufälligerweise" über die Schulter schaute und Hermines letzten Brief las. „Darf ich wissen, wieso du dem Schlammblut unsere privaten Momente ausplauderst?"
Harry zuckte zusammen. Dracos Mund war bloss wenige Zentimeter von seinem rechten Ohr entfernt und Harry spürte seinen heissen Atem auf der Haut. Ein kalter Schauer durchfuhr Harrys Körper.
„Nenn sie nie wieder so!", verteidigte Harry seine beste Freundin und drehte seinen Kopf zu Malfoy, wobei dieser ihn „ausversehen" auf den Mund küsste. Harry zog Draco an ihn heran und der Kuss wurde leidenschaftlicher. Harry liess Dracos Zunge eintreten und wollte das Ganze gerade auf das Bett nehmen, als sich Draco plötzlich loslöste.

Enttäuscht sah Harry ihn an.
„Na, na, mein Süsser", tadelte ihn Draco lachend, „Du willst doch nicht etwa das Mittagessen verpassen."

The Holiday Game - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt