Ein Kuss

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Danke für die genauen Informationen, Harry.
Aber warte kurz:
Du hast in seinem Bett geschlafen, bevor ihr rumgemacht habt? Also lag er neben dir im Bett?
Ich hab so langsam das Gefühl, du verschweigst mir etwas...
Deine Hermine

Harry legte den Brief genervt nieder. Es wurde langsam dunkel draussen und Wind rüttelte am Fenster des Schlafzimmers. Wie sollte er etwas Hermine erklären, das er selbst nicht ganz verstand?

Draco sah von seinem Buch hoch. „Ist was?", fragte er sanft.
„Ich weiss nur nicht, was antworten."
Dracos Interesse war geweckt und er stand auf, um sich neben Harry auf das Bett zu setzen.
„Was hat sie geschrieben?"
„Naja... ich-... ähm..."
„Was Wichtiges also?" Draco sah ihn grinsend an.
„Gut. Lies es selber." Harry streckte ihm das Papier hin und Draco nahm es gerne entgegen. Er wünschte, er hätte auch jemanden, dem er von dem Ganzen erzählen könnte. Doch seine einzige Ansprechperson war Blaise, und dieser antwortete nie auf Briefe.

Draco überflog die Zeilen und blickte Harry in die smaragdgrünen Augen.
„Wieso ist es schwer, darauf zu antworten?"
„Na antworte du doch mal darauf."

Draco räusperte sich und begann:
„Liebe Hermine
Seit vier verdammten Jahren hasse ich Draco Malfoy. Doch als ich ihn gestern im Slytherin Gemeinschaftsraum erblickt habe, wollte ich trotzdem bleiben. Um mich aus der Fassung zu bringen, bot er mir an, in seinem Zimmer zu schlafen, und als der Wetteifrige, den ich bin, nahm ich es an.
Als wir dann oben im Zimmer angelangt waren, forderte er mich heraus, in seinem Bett zu schlafen. Mein Stolz liess es nicht zu, abzulehnen. Er selbst hatte vor, in Blaises Bett zu schlafen, doch da wir in dieser Nacht noch mit anderem beschäftigt waren, schliefen wir dort dann beide ein.
Was dein Gefühl betrifft, dass ich dir etwas verheimliche, liegst du vollkommen richtig."

Harry sah Draco verdutzt an. Dieser lächelte vielversprechend und fuhr fort:

„Ich... ähm... habe heute tatsächlich die Auberginen gegessen, die ich noch nie mochte."

Harry verdrehte die Augen und knuffte Draco in die Seite.

„Au! Aber nun zum richtigen Geheimnis."

Er sah Harry ernst in die Augen.

„Es gibt einen Grund, weshalb mir der Sex mit meinem Erzfeind gefallen hat.
Es ist bald Weihnachten, und an Weihnachten verzeiht man sich. Um dich zu beruhigen, wir werden Weihnachten nicht mit solch sündhaftem Zeug verbringen, sondern ganz romantisch.
Liebe Grüsse,
Dein glücklicher Harry
Ps: Diesen Brief hat Draco geschrieben, während er mir verliebt in die Augen geschaut hat."

Harry küsste ihn. Er konnte gar nicht anders. Und dieser Kuss war anders als all die wilden anderen.
Er war aus echter Liebe, und nicht aus Lust.
Keine Zungen, keine Ständer, bloss ein unglaublich zarter Kuss. Ein Kuss, der die Schmetterlinge in den Bäuchen beider tanzen liess.
Ein Kuss, der vor Leidenschaft explodierte.

The Holiday Game - DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt