Es war schon spät in der Nacht, doch Harry lag noch immer wach.
Er spürte, dass er zu weit gegangen war und Malfoy verletzt hatte. Er wünschte, er könnte es wiedergutmachen.
Bedrückt lauschte er den regelmässigen Atemzügen des Slytherins. Es war dunkel, doch Harry konnte die Umrisse der drei Betten und der Couch erkennen. Ohne seine Brille sah er jedoch nicht viel.Harry schämte sich, jetzt, da er den Blonden so unschuldig schlafen hörte. Er hatte ihn doch nur aus der Fassung bringen wollen, weil es verdammt noch mal lustig war. Harry mochte es, wenn Malfoy schutzlos dastand. Er mochte es, wenn er ihm überlegen war. Doch er hatte ihn niemals kränken wollen. Harry seufzte geräuschvoll. Wie würde er es wieder zurechtrücken können?
Plötzlich kam ihm eine Idee.
So leise, wie es ihm möglich war, stieg er aus seinem Bett und ging auf Zehenspitzen quer durch den Raum. Bei dem Bett, in dem der Junge selig schlief, blieb er stehen. Unbewusst fiel Harry in denselben Rhythmus der Atmung wie Malfoy, als er dessen leicht offenstehende Lippen betrachtete. Wie gerne würde er sie küssen, sie schmecken und nicht loslassen, bis er keine Luft mehr bekam.
Wie gerne würde er Draco Malfoy küssen.Dann fasste er sich wieder, atmete tief durch und flüsterte: „Malfoy!"
Keine Regung.
„Malfoy! Malfoy, wach auf!"Der Blonde erschreckte kurz und blinzelte.
„Potter?", fragte er verschlafen. „Was willst du hier? Wie viel Uhr ist es überhaupt?"
Langsam richtete er sich auf und sah Harry verwirrt an.„Kann ich zu dir ins Bett kommen?"
„WAS?"
„Du hast mich verstanden."
„Ernsthaft jetzt?", fragte Malfoy verärgert.
Einen Moment lang herrschte Stille.
Dann verdrehte er die Augen und meinte:
„Na schön."
Er hob die Decke an und liess Harry zu ihm ins Bett kriechen. „Danke", sagte dieser leise.Malfoys wundervolle Duft nahm Harry gänzlich ein, Harrys Körper entspannte sich bei der Wärme und langsam drehte er den Kopf zu Malfoy, der sich auch wieder hingelegt hatte.
„Entschuldigung", flüsterte Harry. „Entschuldigung für gestern, für heute, Entschuldigung, dass ich in deinem Bett schlafe und dich noch lächerlich mache dafür. Entschuldigung, dass ich jemals im Slytherin Gemeinschaftsraum aufgetaucht bin."
Malfoy traute seinen Ohren nicht. Verwundert sah er Harry an, der reuevoll lächelte. Dies aus dem Mund von Harry Potter zu hören, hätte Malfoy selbst im Traum niemals gewagt zu glauben.
Schweigend nickte er und sah auf die Himmeldecke dieses Bettes.
Dann sagte er leise:„Weisst du, weshalb es mich so getroffen hat, als du gesagt hast, wir sähen gay aus zusammen?"
Harry schüttelte den Kopf.
„Weil ich es bin."
Harry sah ihn ungläubig an. „Was?"
„Gay. Total und vollkommen gay bin ich."
Malfoy lächelte sanft.Dann drehte er sich und sah Harry wieder direkt in seine smaragdgrünen Augen.
„Wie steht's mit dir?"„Ich? Also ... Ich-... Ich steh auf Mädchen und Jungs. Ich bin bisexuell.", stammelte Harry verlegen.
Ein wissendes Lächeln breitete sich auf Malfoys Gesicht aus.
„Was fasziniert dich denn so an Jungs?", wollte Harry nach einer kurzen Schweigepause wissen und sah ihm ebenfalls tief in die Augen.
Malfoy lachte nervös. „Willst du's wirklich wissen?", fragte er und fuhr fort, ohne eine Antwort abzuwarten.
„Hände. Haare. Six Pack." Er lachte.
„Lippen."Harrys Augen wanderten automatisch zu Malfoys süssen Lippen und seine früheren Gedanken kehrten zurück.
Malfoy, dem dies nicht entgangen war, grinste. Dann hob er seine rechte Hand und begann, durch Harrys pechschwarze Haare zu streichen.
„Hals", fügte er beinahe lautlos hinzu und kam Harry so nahe, dass dieser kaum hörbar aufstöhnte.
Zart küsste Malfoy Harrys Hals und löste bei diesem Gänsehaut aus. Harry biss sich auf die Lippen und griff dann mit seiner rechten Hand Malfoys Kinn. Er führte dessen Gesicht zu seinem, sah ihm in die gierigen Augen und küsste ihn schliesslich auf den Mund.
Endlich fühlte Harry, was er sich in seinen Träumen schon unzählige Male ausgemalt hatte. Malfoys Lippen waren weich, ihr Kuss entschlossen und voller Verlangen.
Die beiden Zungen rangen um Dominanz, während Malfoys Hand Harrys Oberkörper erkundete.
Keuchend lösten sie sich vom Kuss.
„Darf ich?", fragte Malfoy mit vielversprechendem Lächeln.
„Nur zu."
Auch Harrys Lippen formten ein lüsternes Lächeln, bis sie sich plötzlich überrascht öffneten.Malfoys Hände hatten ihr Ziel erreicht und er verschwendete keine Sekunde.
Harrys Kleidung landete auf dem Boden, gefolgt von Malfoys, und Harrys Atem stockte bereits von dessen Berührungen.
Harry übermannten seine Sinne, er schmeckte, spürte und hörte nur noch Malfoy.
Die beiden blossen Körper schmiegten sich aneinander, die Reibung entzündete ein heisses Feuer in den beiden. Ihr Stöhnen erfüllte die Nacht wie eine Hymne an Eros.Harry spürte, wie sich sein Körper anspannte.
„Malfoy!", keuchte Harry. „Ich ... mmh, oh shit ..."Mit einem Mal explodierte Harrys Welt in tausend farbige Splitter. Wie ein Stern, der in einer Supernova mit einer gewaltigen Druckwelle all seine Energie freisetzt. Auch Malfoy spürte, wie ihn Wellen der Ekstase überkamen, er schloss er die Augen und krallte seine Finger in das weisse Bettlaken, bis auch er sich erschöpft sinken liess.
In glückseliger Erleichterung lagen sie nebeneinander auf den Rücken und kosteten dieses unbeschrieblich wundervolle Gefühl aus.
Ein breites, dümmliches Grinsen stieg Harry ins Gesicht, doch er machte keinerlei Anstalten, es zu kaschieren. Zu glücklich war er in diesem Moment, da es auf dieser Erde nur Malfoy und ihn gab.
Und die kühlende Dunkelheit, welche die energetische Hitze zwischen ihnen sanft ausklingen liess.
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The Holiday Game - Drarry
FanfictionJeder darf in jeden Gemeinschaftsraum - egal, in welchem Haus man ist. So lauten die Regeln des neuen Holiday Games, das in Hogwarts Harrys Ferien auf den Kopf stellen wird. Draco wäre es eigentlich ganz lieb gewesen, die Ferien allein zu verbringen...