[sweater weather - the neighbourhood]»WIE GEHT ES dir?« Ms White steht vor mir, eine kleine Taschenlampe in der Hand, mit der sie jetzt in meine Augen leuchtet und mich damit zusammenzucken lässt.
»Mir geht es hervorragend«, spreche ich die Wahrheit aus und muss lächeln, als ich daran denke, wie perfekt mein Leben gerade läuft. Ich bin beliebt, habe gestern meinen ersten Kuss gehabt – der mehr als nur heiß war – shoote für eine Agentur und habe mich mit meiner besten Freundin ausgesprochen.
Sie scheint meine gute Laune zu bemerken und lächelt mich erleichtert an. »Das ist gut. Ich gebe dir jetzt trotzdem noch einmal Medikamente mit, falls es zu Stimmungsschwankungen kommt, das ist normal. Aber nicht gerade angenehm.« Sie reicht mir ein kleines Tütchen mit Pillen und ich stecke es ein, ohne genau darauf zu achten. Dann richte ich mich auf der Liege auf und fische meine Schuhe unterm Bett hervor.
»Wirklich, Sie brauchen sich keine Sorgen machen. Mir geht es super.« Ich nehme meine Daunenjacke vom Kopfende und erhebe mich.
Wieder lächelt Ms White, ihr Blick ist freundlich, aber trotzdem etwas besorgt. Sie führt mich ohne ein weiteres Wort aus dem Raum und ich verabschiede mich von ihr.
Gut gelaunt setzte ich mich in meinen Porsche und will gerade den Motor starten, als mein Handy den Ton einer neuen Nachricht von sich gibt.
Es sind weitere Jobanfragen eingegangen. Wir haben beschlossen, dir eine Agentin zu suchen.
Ich lese mir die Nachricht von meinem Vater gleich zweimal durch, dann schleicht sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Um mich von meinem eigenen Augen überzeugen zu lassen, öffne ich mein Mailprogramm und — tatsächlich. Jede Menge neue Anfragen befinden sich in meinem nun sehr überfüllten Postfach.
Ich schließe mein Handy an meine Musikanlage an, drehe sie ganz auf und fahre beschwingt los, zu dem Treffpunkt, den mir mein Dad als Live-Standort hinterher geschickt hat.
Nach ungefähr fünfzehn Minuten komme ich bei einem einfarbigen, ganz in hellbraun, gestrichenen Haus an. Es ist flach und hat kleine, immer gleich große und geformte Fenster, die in gleichmäßigen Reihen auf der Vorderseite angebracht sind.
Ich stelle mein Auto auf einem freien Parkplatz ab und steige aus. Der Wind peitscht mir ins Gesicht und weht mir die Haare aus dem Gesicht. Aber trotzdem sehe ich hübsch aus, als ich mein Aussehen in der Spiegelung des Autofensters kontrolliere.
Zufrieden grinsend gehe ich auf das Gebäude zu und trete ein. An den Wänden sind jede Menge Schilder angebracht, von den verschiedensten Büros, die sich hier drinnen befinden. Dutzende Leute in Blazern und edlen Hosen laufen durch die Empfangshalle, gehen zu den Aufzügen, besehen sich die Schilder, telefonieren oder reden mit anderen Menschen.
Beeindruckt gehe ich zu den Aufzügen und lasse dabei den Blick weiter kreisen. Die Decke der Halle ist hoch und die Wände in einem hellen Grau.
In dem Moment, in dem ich auf den Knopf des Aufzugs drücken will, kommt mir eine andere Hand zuvor und plötzlich liegt mein Finger auf einem fremden.
Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück und drehe den Kopf zu meiner linken.
»Oh Gott, entschuldigen Sie bitte, ich...« Die Stimme verstummt, als ich mich der fremden Person vollständig zugewandt habe.
Ein junger, gut aussehender Mann steht vor mir. Er hat braune Haare, weiche Gesichtszüge und schokoladenfarbene Augen. In diese tritt nun ein bewunderter Ausdruck, als er seinen Blick über mich wandern lässt.
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the society
Teen Fiction»Es ist nicht so wie es scheint.« »Wie ist es dann?« »Beschissen.« In einer Welt voller Druck und Schönheitsidealen fühlt man sich schnell übersehen und verloren. So auch die 16 jährige Sydney. Bis sie von einem Arzt hört, der Genveränderung als n...