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Malea.

„Pass auf dich auf, Africa. Wenn ihr dorthin fährt, zieh dir deine Jacke an. Wenn ihr zurück fährt, ebenfalls. Es wird kalt werden", sprudelt es aus dem Mund meiner Mutter heraus. „Ruf mich an, wenn du da bist und wieder zurück fährst. Schreib mir stündlich, damit ich weißt dass du lebst und nicht sterbend und total alkoholisiert in einer Ecke lie-"

Alto Mama", sage ich ihr lachend, dass sie stoppen soll und schüttle mit dem Kopf, sehe dabei, wie wir endlich bei Alesya angekommen sind. „Ich werde daran denken, dir zu schreiben, meine Jacke anzuziehen und nicht zu viel zu trinken, wenn du Baba sagst, ich würde nur Wasser trinken."

„Sagen wir Sprite", zwinkert sie mir grinsend zu. „Pass auf dich auf, okay Africa?"

„Ja Mama", rolle ich nun grinsend mit den Augen und beuge mich zu ihr, um ihr einen Kuss auf die Wange zu drücken. „Wir sehen uns dann morgen. Buenas noches!"

Te quiero, mi hija", ruft sie mir noch nach, als ich bereits ausgestiegen bin und mit schnellen Schritten zur Haustür laufe.

Kurz blicke ich über meine Schulter, da ich ganz genau weiß, dass meine Mutter noch nicht fährt, ehe ich im Haus verschwunden bin. Ich werfe ihr einen Handkuss zu und drücke die Tür auf.

Langsam gehe ich die Treppenstufen hinauf und sehe schon eine aufgestylte Alesya vor mir. Sie trägt eine graue Shorts, die ziemlich eng an ihren Beinen liegt, ein weißes T-Shirt, welches ihren Bauch zeigt und dazu weißen Sandalen mit Blockabsatz und Knöchelschnürung.

„Wer bist du?", fragt sie mich mit offenem Mund und mustert mich mit großen Augen. „Du bist definitiv nicht Malea. Wo hast du sie gelassen?"

„Willst du mich veraschen?", kommt es von mir und ziehe mir meine weißen schwarzen Puma CALI low Schuhe aus und betrete die Wohnung. „Meine Mutter hat mich geschminkt und meine Haare zu Braids geflochten."

„Kann sie das auch bei mir machen? Du bist plötzlich eine komplett neue Person geworden", spricht sie weiter und geht in ihr Zimmer, in welchem bereits Selma auf dem Bett liegt.

Selma trägt ein weißen, langen Pantsuit mit einem ebenfalls weißen Crop-Top und einem weißen Blazer.

Als sie mich sieht, hebt sie ihren Blick vom Smartphone und beäugt mich kritisch. „Welche Schuhe?"

„Sneaker."

„Ich nehm sie nicht mit", dreht sie ihren Kopf zu Alesya und schnalzt mit der Zunge. „Ich gehe nicht ins Essence, wenn sie Sneaker trägt."

„Chill mal, Selma. Das ist ihre erste richtige Clubparty. Da darf sie ja wohl zum ersten Mal Sneaker tragen", nimmt meine Freundin mich in Schutz.

„Sie kann sich im VIP Bereich die Schuhe ja wechseln", setzt sie sich nun auf und zieht ihre Schuhe an. „Wir müssen gleich übrigens losfahren. Malika ist mit Omar gleich da, Serhat fährt mit Evrim und Tom gleich los zum Treffpunkt."

Unter ihrem Outfit trägt sie nun weiße High Heels. Ob sie damit überhaupt fahren kann, weiß ich nicht so recht.

„Keine High Heels", sage ich dann und ziehe meine Jeans Jacke enger zusammen. „Wirklich, beim nächsten Mal trage ich welche, aber nicht heute."

„Ist gebongt. Ich werde es mir merken."

Da es bereits halb elf ist, machen wir uns auf den Weg zum ZOB, wo wir die drei Jungs treffen. Wir steigen jedoch nicht aus und fahren direkt nach Essen zum Club.

Der Club Essence ist im Zentrum. Nicht direkt in der Innenstadt. Man muss ein paar Meter laufen und schon ist man da.

Doch die Parkmöglichkeiten sind schlimm, weshalb ich auch ziemlich zufrieden bin, keine hohen Schuhe zu tragen, wie meine zwei Freundinnen, die sich über den langen Weg beschweren. Zumindest beschwert sich Alesya.

𝖡𝖴𝖳𝖳𝖤𝖱𝖥𝖫𝖨𝖤𝖲. | 𝑱𝑨𝑴𝑼𝑳𝑬. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt