𝖡𝖴𝖳𝖳𝖤𝖱𝖥𝖫𝖨𝖤𝖲. | 𝑱𝑨𝑴𝑼𝑳𝑬.

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Nervös betritt die junge Brünette - gemeinsam mit dem Schuldirektor - die Klasse, in welcher sie die nächsten zwei Jahre ihren Abschluss nachholen soll.

Sie ist nicht stolz darauf, dass sie nur ihren Hauptschulabschluss absolviert hat. Aber sie würde alles geben, damit sie noch ihre Mittlere Reife bekommt. Für sich selbst und ihre Eltern.

Der Schuldirektor läuft auf die Lehrerin zu, welche schlank und groß ist mit blonden, kurz geschnittenen Haaren.

Währenddessen steht das fünfzehn jährige Mädchen noch immer an der Tür und blickt schüchtern um sich.

Viele Augenpaare bemustern sie neugierig. Einige von ihnen fangen bereits an zu tuscheln.

Etwas unwohl in ihrer Haut blickt sie auf ihre weißen, abgenutzten Nike Air Force und beißt sich dabei auf ihre Lippe. Doch als sie eine Hand an ihrer Schulter spürt, schaut sie wieder auf und sieht in die rehbraunen Augen des Rektors.

„Ich wünsche Ihnen viel Spaß an ihren ersten Schultag", lächelt er sie sanft an und verlässt dann die Klasse.

Verloren blickt sie zur Lehrerin, welche vorne steht und etwas in das grüne Klassenbuch einträgt.

„Komm doch her", bittet sie die neue Schülerin. „Stell dich am Besten kurz vor und dann kannst du dich auch schon setzen."

Schweigend läuft sie zum Pult, an welchem sie sich neben stellt und ihre Jacke, welche sie in ihren Händen hält, fest umschließt.

„Also ich bin Malea und 15 Jahre alt", stellt sie sich dann leise vor. Ihre neuen Mitschüler schauen sie interessiert an. Zumindest der eine Teil von ihnen.

Stirnrunzelnd schaut die blonde Lehrerin in das Klassenbuch und dann wieder zu ihr. „Ist nicht Africa Ihr Name?"

Beschämt schaut sie ihre Lehrerin an und schüttelt hektisch mit dem Kopf. Sie liebt ihren Namen Africa, aber schon damals in der Hauptschule wurde Malea gemobbt, weshalb sie sich immer mit Malea vorstellt.

„Malea ist für mich besser", erwidert sie.

Einen Moment ist es still in der gesamten Klasse, denn die Lehrerin schreibt eine Notiz hinter ihren Namen, damit man sie immer mit Malea ansprechen soll.

Genau in diesem Augenblick tritt jemand in die Klasse herein. Die Person läuft einfach auf seinen Platz in der hintersten Ecke und setzt sich hin. Als er seinen Kopf anhebt, bemerkt er erst die Stille im Raum. Auch den Grund dafür.

„Wie, wir haben eine neue Schülerin?", wirft er die Frage in den Raum. „Es sind gerade mal drei Tage nach den Sommerferien."

Einige der Jungs lachen, aber auch die Mädels können sich ein Kichern nicht verkneifen.

„Was'n? Ist doch so, oder nicht?", gibt er wieder von sich und lässt sich in seinem Stuhl lässig nach unten gleiten.

Der zu spät kommende Schüler ist schon am ersten Tag aufgefallen. Ein Schüler, der gerne zu spät kommt und seine Zunge nicht im Zaun halten kann.

Er hat keine Lust in die Schule zu gehen, deshalb macht es ihm nichts aus, wenn er sich daneben benimmt.

„Malea war auf der Warteliste, deshalb ist sie erst jetzt dabei", beantwortet die Lehrerin seine Frage. „Ich hoffe für Sie alle, dass Sie sich zusammen reißen können und Malea gut aufnehmt."

„Bruder, sie heißt eigentlich Afrika", ruft ein anderer Junge von der anderen Seite zum anderen, der ihre Vorstellung nicht mitbekommen hat.

Belustigt hebt er seine Mundwinkel hoch und schaut zu Malea, welche unbeholfen vorne steht und ihr langsam die Schweißperlen über die Stirn fließen.