Malea.
Gemeinsam kehren Jamal und ich zurück in die VIP Lounge, wo bereits meine Freunde sehnsüchtig auf mich warten.
Als wir an der letzten Treppenstufe nach oben ankommen, hält er mich sanft an meinem Arm fest. Fragend drehe ich mich zu ihm um und hebe meine Augenbrauen in die Höhe. Was er jetzt wohl von mir möchte? Ob er noch etwas zu sagen hat?
Musternd sieht er mich an und lässt für einen Moment seine Augen über meinen Körper wandern. Es breiten sich vermehrt und an jeder Körperstelle ein Kribbeln aus, während er mich ansieht. Und ich verstehe es nicht.
Fühlt sich mein Körper so von seinen Blicken hingezogen, und mein Verstand nicht?
Dann beugt er sich zu mir, sodass er nah genug an meinem Ohr ist und ich seine kommenden Worte zu hören bekomme. „Übrigens siehst du heute besonders gut aus", vernehme ich seine Stimme. Dabei streifen seine Lippenpaare flüchtig an meinem Ohr und hinterlassen eine angenehme Gänsehaut.
Seine Worte erhitzen meine Wangen und ich spüre die Wärme in meinem ganzen Körper.
Ich verstehe nicht, wieso und weshalb Jamal plötzlich solch eine Wirkung auf mich hat. Aber er hat es und das merkt er jetzt sicherlich auch. Denn sein Gesichtsausdruck, während er mich leicht schmunzelnd ansieht, verrät ihn.
Vielleicht liegt aber auch all das wegen des Clubs. Weil es zu voll ist. Zu warm und stickig.
„Danke", nuschle ich verlegen und werfe einen kurzen Blick zu meinen Freunden, welche bereits sehnsüchtig zu mir sehen und auf mich warten. Doch ich erkenne auch ein paar neue Gestalten, die nicht zu meinem Kreis gehören. „Ich muss zurück. Meine Freunde machen sich bestimmt schon Sorgen."
Wahrscheinlich schmieden Malika und Omar einen Plan, wie sie den Libanesen zur Rede stellen können, während die anderen drei Jungs unsere Hochzeit planen, die nicht einmal existiert.
Jalea. Wie kommt man bitte darauf?
Die einzigen, die mir normal erscheinen und sich auch mehr oder weniger so verhalten, sind Alesya und Selma. Es interessiert sie nicht, was mit Jamal und mir ist. Natürlich finden sie es nicht in Ordnung, was in der Vergangenheit vorgefallen ist. Jedoch versuchen sie das Gute darin zu sehen.
„Okay", höre ich den jungen Rapper neben mir gegen die Musik sprechen und sehe, wie er ebenfalls zu meinem Platz sieht. „Okay, was geht jetzt ab?"
Als ich erneut einen Blick dorthin werfe, weiß ich auch, warum er so überrascht klingt. Ein paar seiner Freunde sitzen bei uns am Tisch und unterhalten sich ausgelassen mit meinen Freunden.
„Scheint wohl so, als könnte ich dich auch bis zu deinem Platz begleiten", lacht er nun laut, sodass ich ihn noch verstehe und nicke nur leicht auf seine Worte.
Ich bin überfordert mit dieser Situation. Seitdem er mich nach meinem Toilettengang abgefangen hat und mit mir reden wollte.
Kopfschüttelnd setze ich einen Fuß vor den anderen und laufe zu dem Tisch, an welchem sich meine Freunde befinden. Meine Freunde, die mich teils mit Argusaugen und teil erwartungsvollen Blicken beobachten.
Sie wollen wissen, was los ist. Wieso ich so plötzlich mit dem Libanesen hinter mir zurück kehre. Malika und Omar folgen meinen Schritten, während die anderen Jungs und Mädels mit Jamal's Freunden sprechen und lachen.
„Wo warst du?", zischt mich meine beste Freundin an und erhebt sich von dem Sofa, auf welchem sie neben Omar saß. „Ich habe mir Sorgen gemacht, und das, obwohl du nur auf Toilette wolltest."
„Malika, ich-"
„Nichts Malika", stoppt sie mich in meinem Satz und schaut flüchtig über meine Schulter, ehe sie sich zu mir hervor beugt. „Du weißt, was er dir angetan hat. Mit einer einfachen Entschuldigung ist das nicht vergessen, Malea."
Dieses Mal schaue ich sie wütend an und balle unbewusst die Hände zu einer Faust zusammen. Ich weiß, was damals alles passiert ist. Schließlich war ich die Zielscheibe. Aber das gibt ihr doch nicht das Recht. darüber zu entscheiden, was richtig und was falsch ist
„Vergiss nicht, Malika. Er hat mir das Leben zur Hölle gemacht und nicht dir", erwidere ich noch immer wütend und sehe ihr dabei in ihre Augen. „Also liegt diese Entscheidung bei mir, ob ich seine einfache Entschuldigung annehme oder nicht. Oyes?"
Malika nickt erschrocken auf. Schon seit Ewigkeiten haben wir uns nicht mehr angezickt. Und gerade Jamal, der junge Mann hinter mir, ist der Grund, das wir es wieder tun.
Kurz blicke ich über meine Schulter zu Jamal, welcher das Gespräch zwischen uns beiden wohl aufgeschnappt hat und einen Gesichtsausdruck hat, den ich mir nicht erklären kann. Ist er glücklich darüber, dass ich so denke? Oder ist er genauso geschockt wie Malika, dass ich seine Entschuldigung vielleicht nicht annehmen werde?
Was es auch sein mag, ich werde es wohl nie erfahren.
Seufzend laufe ich an meiner Freundin vorbei und setze mich, so gut es eben geht, zwischen Tom und Serhat. Tom Reicht mir auch sofort mein Glas zu und vergewissert mir, dass er darauf die ganze Zeit aufgepasst hat.
Die Jungs von Jamal sitzen zwischen Evrim und Alesya, als auch zwischen Tom und Selma. Sie sind alle am Reden und Trinken. Unterhalten sich so, als würden sie sich schon lange kennen.
Gerade als ich einen Schluck aus meinem Glas nehme, sehe ich funkelnde Lichter auf unseren Tisch zu kommen. Ein Mitarbeiter des Clubs läuft mit einer Torte in seinen Händen auf uns zu, während meine Freunde nun anfangen haben »Happy Birthday« für mich zu singen.
Unbeholfen schaue ich jeden an. Auch die Freunde von Jamal singen grinsend mit. Jamal selbst steht etwas hinter dem Sofa und schaut lächelnd zu.
Dieser Moment ist mir wahrlich unangenehm. Noch nie mochte ich es, die ganze Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen. Und doch schaut mich fast jeder im VIP Bereich an.
„Ich bringe euch alle um", flüstere ich leise vor mich her und schaue auf die Torte, welche nun auf dem Tisch vor mir steht.
Die Verzierung ist ganz schlicht. Ein sweet 18 in pinken Schriftzug und zwei Kerzen, die die Zahlen 1 und 8 zeigen. Pink. Eine Farbe, die ich überhaupt nicht ausstehen kann. Hoffentlich schmeckt die Torte.
„Auspusten! Auspusten! Auspusten!", rufen sie nun alle, nachdem sie fertig mit ihrem Ständchen sind.
Bevor ich die Kerzen auspusten und mir Gedanken über einen Wunsch mache, blicke ich zu Jamal, welcher nun am Sofa gelehnt ist und ebenfalls zu mir sieht. Als er meinen Blick bemerkt, bildet sich ein schwaches, jedoch aufrichtiges Lächeln auf seinen Lippen. Ein Lächeln, welches ich ehrlich erwidere.
Und dann. Dann puste ich die Kerzen aus und hoffe, dass ich den Wunsch nicht bereue und vergeudet habe.
ja moin ^^
hier ebenfalls ein neues update. krass oder?
keine ahnung, ich mache mir nicht all zu sehr große hoffnungen. aber ich hoffe, ich ziehe jetzt endlich mal durch ^^
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𝖡𝖴𝖳𝖳𝖤𝖱𝖥𝖫𝖨𝖤𝖲. | 𝑱𝑨𝑴𝑼𝑳𝑬.
Fanfiction»They only love me for money. You always loved me for nothing.« Jung. Talentiert. Und gut aussehend. So wird der junge Newcomer »Jamule« von jedem beschrieben. Jeder setzt große Hoffnung in ihn. Viele Labels haben ihn gewollt - doch er hat sich für...