Drarry || ᵒᶰᵉˢʰᵒᵗˢ

Nur eine Wette

Draco hätte wissen sollen, dass diese Wette dämlich war. Doch er wusste es nicht.

Draco und Pansy fingen an, aus Spaß miteinander zu wetten. Es ist einfach ihr Ding geworden.

Und das wurde leider jetzt für einen schlechten Zweck genutzt.

Draco hatte sich bisher nicht wirklich geoutet. Der Slytherin war schwul; traute sich aber bisher nicht darüber zu reden. Nicht, weil er sich schämte; er wollte sich bloß Zeit lassen für das Outing. Er wollte kein großes Ding daraus machen.
Es wusste höchstens Harry. Der Gryffindor hatte ihm anvertraut, dass er gemerkt hatte, dass er schwul war. Die beiden haben manchmal darüber geredet, wie man am besten mit Jungs flirten kann. Harry hatte da selbst keine Ahnung. Schließlich hatte er keine Erfahrung.

Die Jungs haben sich nach der Schlacht ausgesprochen und fingen an, die Vergangenheit ruhen zu lassen. Die beiden wurden Freunde. Sehr gute Freunde. Draco wusste nur nichts von den Gefühlen, die Harry für ihn entwickelte. Draco konnte sowas nie raffen. Er checkte es einfach nie, wenn jemand in ihn verliebt war. Das Ding war, Draco könnte es wahrscheinlich nicht nachvollziehen, wenn sich jemand in ihn verlieben würde. Na ja, bisher kam es nicht vor. Pansy sah ein, dass sie Draco nie geliebt hatte. Sie war eine anstrengende, nervige und arrogante Freundin gewesen - doch das änderte sich. Sie sah ihre Fehler ein. Sie stellte fest, dass sie keine romantischen Gefühle für Jungs aufbauen konnte. Draco war zwar erleichtert, dass Pansy nicht homophob war, doch trotzdem wollte er es ihr noch nicht sagen.
Er hatte irgendwie Angst davor.

___

Es war Samstag, am Mittag. Draco saß mit Pansy am Slytherintisch und aß still seine Nudeln. Draco hatte keinen zu großen Hunger. Seine Gedanken waren bei Harry. Die beiden verbrachten oft Zeit zusammen, aber Draco war sich nicht so ganz sicher, ob er Harry auf diese Art mochte. Und er wusste nicht, dass Harry ihn genau auf diese Art mochte. Er mochte Harry wirklich gern, fühlte sich wohl bei ihm. Aber er wusste einfach nicht, ob er verliebt war.

»Ich hab's!«, sagte Pansy plötzlich laut und klatschte mit einer Hand auf den Tisch.
Draco zuckte vor Schreck zusammen. »Was?«
»Na eine neue Wette!«, sprach Pansy weiter und grinste. »Willst du sie hören?«

Draco zuckte nur mit den Schultern. »Nur zu.«

»Geh zu Harry und küss ihn.«, sagte Pansy, als wäre es das normalste der Welt.
Draco machte große Augen. »Ernsthaft jetzt?«, hakte der Blonde nach. Er kratzte sich im Nacken. »Ach komm schon, Draco! Oder hast du Angst?«, fragte Pansy und lächelte triumphierend. Sie dachte wohl, sie würde die Wette gewinnen.

Draco überlegte. Was soll denn schon passieren? Es ist schließlich nur eine Wette unter Freunden.

»Okay, ich mach's!«, erwiderte er. »Die Frage ist nur, wo ist er?« Pansy zuckte mit den Schultern. »Lass uns erstmal zu Ende essen. Dann suchen wir ihn.« »Was kriege ich, wenn ich es tue?«, hakte Draco nach. »Hm .. Was willst du?« Draco wusste es schon genau. Die Mutter von Pansy konnte sehr gut backen.
»So'n Kuchenstück von deiner Mum. Du hast den nie geteilt, und du weisst wie sehr ich Haselnusskuchen liebe.« »Okay, Deal.«, sagte Pansy nickend. Die beiden gaben sich die Hand. Draco freute sich jetzt schon auf den Kuchen.

Nur war Draco nicht bewusst, was er anrichten würde.

-

Nach dem Essen machten die zwei sich auf die Suche nach Harry. Es dauerte ein wenig, aber sie fanden ihn schließlich draußen auf dem Pausenhof. Er saß mit Ron und Hermine auf einer Bank und laß. Scheinbar hatte er die neue Hausaufgabe von Professor Flitwick begonnen. Draco musste schmunzeln. Harry sah friedlich aus. Seine Haare waren wild verteilt auf dem Kopf. Der Gryffindor trug heute einen dunkelgrauen Hoodie. Hin und wieder hob er seinen Blick und sah Ron lachend an, der versuchte einige Witze zu machen.