Irgendwann

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Danke für 16 Tsd. Reads!

Ich wollte eigentlich keine Fortsetzung für "Drei Uhr" schreiben, weil's mir an sich schon mit dem Ende ganz gut gefällt.
Ich schreib doch eine. Betrachtet den OS daher so als Fortsetzung. Es hat bloß jetzt 'nen anderen Titel.
@love_drarryy Ich hoffe du freust dich darüber.









Draco hatte nicht gerade viel geschlafen. Er saß noch etwa eine viertel Stunde auf dem Balkon, dann war er wieder reingegangen und zurück ins Zimmer.
Er war allerdings nicht mehr richtig eingeschlafen.

Als er wieder aufwachte, war die Sonne noch nicht ganz oben. Stumm sah er aus dem Fenster und sah zu, wie die Sonne aufging und die Morgenröte verblasste. Das war wenigstens ein winziger Vorteil gewesen. Draco liebte Sonnenaufgänge.


»Morgen.«

Der Slytherin zuckte leicht zusammen, er drehte sich zur Tür um. Harry hatte sich mit einer dampfenden Tasse gegen den Türrahmen gelegt. Seine Haare waren etwas zerzaust. Eigentlich sind seine Haare immer irgendwie durcheinander; aber er sah nicht schlecht aus. Es gehörte einfach zu Harry. Wenn Harry nicht diese unordentlichen rabenschwarzen Haare, die grünen Augen, die runde Brille und die Blitznarbe nicht hätte, würde er eben nicht wie Harry aussehen. Er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen. »Morgen.«, sagte Draco. Er versuchte seine Müdigkeit zu verbergen. »Schon wach?« »Ich bin sowas wie'n Frühaufsteher.«, meinte Harry und trank einen Schluck aus seiner Tasse. »Kaffe?« Draco musste nun auch ein bisschen lächeln. »Ja.«

So gingen die zwei in die Küche. Ein bisschen neugierig betrachtete Draco die Küche. Skeptisch sah Draco zu, wie Harry in der Kaffemaschine Kaffe kochte. Der Kleinere sah ihn fragend an. »Noch nie 'ne Kaffemaschine gesehen?« Draco zuckte mit den Schultern und kratzte sich im Nacken. Harry schnaubte auf, er musste ein wenig grinsen. »Willst du Zucker und Milch?« »Nur die Milch, danke.«

Die zwei setzten sich zu Tisch. Draco trank immer recht regelmäßig aus seinem Kaffe.
»Wie geht's dir?«

Draco hob seinen Kopf und sah Harry etwas überrascht an. Er seufzte und zuckte mit den Schultern.

»Wie soll es mir denn schon gehen? Meine Mum ist tot.« Das versetzte ihm einen Stich in der Brust. Er hatte es zuerst gar nicht aussprechen können. »Sorry. War wohl 'ne doofe Frage.«, entschuldigte sich Harry und senkte verlegen den Blick. Draco biss sich auf die Zunge. Er bemerkte nicht immer, wenn er zu grob war. »Nein, mir tut es Leid.«, widersprach er ihm vorsichtig.

Harry hob seinen Blick wieder und sah Draco unsicher an. Harry sah so schüchtern und unsicher aus; er wirkte nicht so heldenhaft, wie vor einigen Jahren.

Vielleicht war Harry auch einfach nur unsicher. Vielleicht war das alles bloß Fassade und er hatte auch andauernd Angst gehabt, genau wie Draco.

»Ich war zu grob. Sorry, ich hab's nicht so gemeint.«, erwiderte Draco nun. »Ehrlich gesagt weiß ich gerade nicht, wie ich mich fühlen soll. Ich bin nicht glücklich, wütend oder traurig. Ich fühl gerade irgendwie nicht wirklich etwas.« »Ich kenn das Gefühl.«, murmelte Harry. »Nach dem Tod von Sirius ging es mir auch so. Ich hab einige Tage kaum irgendwas gefühlt. Meine Emotionen waren wie erloschen.«

Es herrschte kurze Stille.

»Sorry. Ich wollte dich nicht damit nerven. Du musst gerade mit dem Tod deiner Mum kämpfen und ich-«

»Harry.«
Draco unterbrach ihn. Er zögerte, aber griff dann vorsichtig und schüchtern nach der Hand des Jungen.

Harry sah ihn unsicher an. Draco wusste nicht so Recht, was er sagen sollte. Er fühlte sich verloren. Schüchtern senkte er kurz den Blick, dann sah er den Jungen wieder an. »Es braucht dir nicht Leid tun.« »Doch, Draco.« »Nein Harry. Diskutier bitte nicht. Akzeptier es einfach«, antwortete Draco ruhig. Harry widersprach nicht. Er sah ihn einfach bloß an.

Drarry || ᵒᶰᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt