Unerwartete Gefühle

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»Kommt mal alle bitte her!«, rief Hagrid den Schülern zu. Draco hatte ein seltsames Gefühl im Magen. Er trat mit den anderen Schülern näher heran. Er seufzte.

»So is' es gut. So ihr Lieben!«

Der Halbriese klatschte in seine großen Hände. »Ich hab mir was Nettes überlegt. Da das Schuljahr nun bald für euch zu Ende geht, hab ich mir gedacht, dass ich euch nicht mit blöder, langweiliger Theorie langweilen will. Das wollt ihr sicher auch nicht, hm?«
Er brummte kurz. »Darum hab ich mir gedacht, dass ihr einfach mal ein paar kleine Aufsätze schreiben werdet!«

Die Schüler starrten Hagrid verdutzt an. »Nun guckt doch nicht so! Es wird nicht so schlimm, wie ihr denkt. Ihr könnt selbst aussuchen, ob ihr über die Pflanzen hier im Wald oder über die Tiere, die hier leben, schreibt. In Partnerarbeit. Das kriegt ihr sicher hin.«, erklärte der Halbriese schließlich.

Jetzt sahen die Gesichter der anderen Schüler nicht so mürrisch aus. Auch Draco war erleichtert. Pflanzen fand er nicht so spannend, daher wollte er ein Tier wählen. Aber welches?

»Die, die über Pflanzen schreiben möchten, können sich schonmal gern hier im Wald erkundigen. Mal gucken, was ihr so Schönes findet!«

Einige Schüler fingen an, sich im Wald zu verteilen. Draco sah einigen nach. Sie sahen sich bei den Pflanzen um. Longbottom wurde schnell fündig. Bei ihm stand Finnigan. Also würden die beiden wohl zusammen den Aufsatz schreiben.
Erneut klatschte Hagrid in seine Hände, um die Aufmerksamkeit von dem Rest zu erregen. Draco zuckte zusammen. »Na gut, jetzt zu euch. Ihr wollt über die tollen Tiere hier schreiben, hm?« Dem Slytherin fiel auf, dass die Gruppe aus Schülern, die jetzt noch geblieben waren, nicht ganz so klein geblieben ist. Es blieben Blaise, Thomas, Theodore, Pavil, Potter und noch einige andere.

»Ihr dürft euch jetzt gleich hier umsehen, was hier so rumläuft. Erschreckt aber keinen hier, ja? Einhörner und die Hippogreife sind sehr schreckhaft. Seid vorsichtig. Guckt einfach gleich rum, welche Tiere ihr seht und welche auf euch zugehen. Über dieses Tier schreibt ihr dann schließlich euren Aufsatz.«, erklärte Hagrid schließlich.
Die Schüler nickten gewiss. Hagrid brummte zufrieden. »Na dann, hopp! Viel Erfolg bei eurer Suche!«

[...]

Harry hatte eigentlich damit gerechnet, dass er entweder mit Ron oder mit Hermine arbeiten würde. Die zwei haben ihn gefragt, ob es denn in Ordnung sei, wenn sie ihren Aufsatz über Pflanzen schreiben. Harry war natürlich einverstanden gewesen. Er wusste, dass Hermine gern noch ein wenig über die Pflanzen lernen wollte; ebenso wie Ron. Also entschieden sie sich für die Pflanzen. Harry entschied sich für die Tiere.

Leise ging der Gryffindor im Wald umher und sah sich um. Er traf Theodore und Dean, die beiden entdeckten Bowtruckles. Er musste kurz schmunzeln, und ging dann schließlich weiter.

Nach ein Paar Minuten blieb Harry stehen. Er entdeckte einen Hippogreif. Es sah Seidenschnabel ziemlich ähnlich, aber es gab einige Unterschiede. Dieses Tier war ein bisschen kleiner, sah aber dennoch kräftig aus. Es hatte an seinen Vorderbeinen lange, spitze schwarze Krallen. Sein Schweif reichte bis zum Boden. Die Flügel waren recht grau, nur wenige weiße Punkte konnte Harry erkennen.
Das Tier suchte im Boden nach Insekten. Er musste direkt an Seidenschnabel denken und lächeln.
Vorsichtig drehte er seinen Kopf nach rechts. Er sah keinen. Er drehte seinen Kopf nach links. Draco saß auf einem Baumstamm und sah nicht so motiviert aus.
Vorsichtig lief Harry auf den Jungen zu.

Der Blonde hob verwundert seinen Kopf. »Hi.«, sagte Harry schließlich.

Obwohl Draco und Harry sich nicht sonderlich gut verstanden, wollte der Gryffindor jetzt nicht irgendwie mit Draco streiten. Es war schon immer albern gewesen, wenn er jetzt darüber nachdachte.

Drarry || ᵒᶰᵉˢʰᵒᵗˢWo Geschichten leben. Entdecke jetzt