✓Not Today ~ Eine BTS FanFiktion✓

Kapitel 41

Kapitel 41

Die Mall war gut befüllt, kein Wunder so kurz vor Weihnachten. Vor allem waren Menschen, die noch auf den letzten Drücker Geschenke für ihre Liebsten kauften. Und wir waren keine Ausnahme. Kathy und Chiara hatten mit den Jungs ausgemacht, dass sie sich nichts besonderes schenken würden, einfach weil sie sich a) nicht gut genug kannten und b) es viel zu kurzfristig wäre. Obwohl ich ganz genau wusste, dass Kathy Yoongi und dass Chiara Tae etwas schenken würde. Mein Problem bei dem ganzen war bloß, dass ich furchtbar schlecht darin war, Geschenke zu machen. Ich war jemand, der spontan Geschenke machte. Kathy, Chiara und ich schenkten uns seit Jahren nichts zu Weihnachten, zumindest nichts besonderes. Denn wir schenkten uns über das ganze Jahr hinweg immer mal größere oder mal kleinere Dinge. Da kam am Ende ganz schön was zusammen. Beispielsweise Kathy's Flug hier her.

Einer der Vorteile an einer Großstadt wie Seoul war, die Geschäfte hatten immer offen. Was gut für Kathy und Chiara war, denn sie wollten an Weihnachten noch einmal alleine los, um mein Geburtstagsgeschenk zu holen. Hatte ich erwähnt, dass Geburtstage aus der eben genannten Abmachen ausgeschlossen waren? Und obwohl ich bereits seitdem sie angefangen hatten, mich zu fragen, was ich wollte, beteuerte, dass ich keine Geschenke wollte, wurde ich gekonnt ignoriert. Ich machte es ja nicht anders wenn eine der beiden Geburtstag hatten.

Kathy und Chiara liefen im Zickzack durch die Mall und folgte ihnen mal mehr mal weniger unauffällig. Warum auch immer, ich hatte seit wir die Mall betreten hatten, ein seltsames Gefühl und es wollte einfach nicht verschwinden. Es erinnerte an meine Grundschulzeit, als meine Mitschüler mir aufgelauert hatten.

„Sarah!" riss Kathy mich aus meinen Gedanken und langsam blinzelte ich sie an. Es war echt seltsam, meinen Namen ohne koreanischen Akzent zu hören.

„Hilf mir! Was schenke ich ihm?" Sie musste nicht sagen, um wen es sich handelte, ich konnte es mir denken. Das Problem war nicht, dass sie keine Ideen hatte, das Problem war, dass ihr das Geld fehlte. Und wenn ich es zahlen würde, würde es sich so anfühlen, als hätte ich es ihm geschenkt.

Ich verlagerte mein Gewicht und fing nachzudenken. Was konnte Kathy Yoongi schenken, was sowohl ihm als auch ihr gefiel, nicht teuer war und trotzdem noch unterstrich, dass sie ihn gern hatte. Tatsächlich fiel mir sogar was ein, aber irgendwie bezweifelte ich, dass Kathy das durchziehen würde.

„Ich hätte ne Idee..." fing ich zögerlich an.

„... aber das wird dich Überwindung kosten." Kathy's Blick war so entschlossen, wie lange nicht, und da merkte ich, dass sie nicht nur einfach in ihn verliebt war, dass nicht einfach eine Schwärmerei war. Sie liebte ihn wirklich.

„Sag's mir!" Ich grinste leicht.

„Yoongi hat mich vor Kurzem gebeten in seinem neuen Song Seesaw mitzusingen, weil er eine weibliche Stimme braucht. Ich hab abgelehnt, du weißt wieso." erklärte ich. Ja, ich konnte gut singen, aber mir fehlte das Gefühl dabei. Ich brachte die Emotionen nicht richtig rüber.

„Du wirst ihm eine kleine Box kaufen und darin wirst du einen Zettel legen mit dem Wort Seesaw. Er ist nicht dumm und wird's verstehen. Heißt im Endeffekt, du wirst diese weibliche Stimme sein." Warum ihr das nicht gefiel war sowohl albern als auch verständlich. Kathy war sehr schüchtern und hasste es vor vielen Menschen zu reden. Sie sang nur vor anderen, wenn sie sich absolut wohl bei ihnen fühlte, wie bei mir oder Chiara. Jetzt würde sie ein Lied aufnehmen müssen und die ganze Welt könnte es hören. Und das war ihr klar, dass sah ich. Aber ich sah auch, dass sie es machen würde, weil sie ganz genau wusste, wie viel Yoongi die Musik bedeutete.

Als wir die Mall verließen, hatten wir unsere Geschenke zusammen. Und das ungute Gefühl verließ mich immer noch nicht, doch ich ignorierte es. Ich reagierte bestimmt nur über. Vermutlich kam das nur von meiner Sorge, nicht das richtige Geschenk für Jungkook gefunden zu haben. Das es ihm gefallen würde, wusste ich, aber ich hatte Angst, dass es nicht ausreichen würde. Wie ich ihn kannte, übertrieb er völlig und stellte mein Geschenk mit seinem vermutlich völlig in den Schatten, oder wohl eher, es würde völlig zertrampelt werden.