Kapitel 11

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Kapitel 11

„Tut mir Leid dir das sagen zu müssen." fing Namjoon an und ich wusste jetzt schon, dass es mir nicht gefallen würde.

„Aber da mische ich mich nicht ein. Sonst bin ich der Nächste, den Yoongi umbringen will." Na toll. Tatsächlich kratzte eine Erinnerung von Chiara, wie sie mir erzählte, das man Yoongi bei sowas am Besten in Ruhe ließ, an meinen Verstand. Doch tatsächlich war mir das gerade total egal. Ich wollte, nein ich musste lernen. Und momentan stand Yoongi zwischen mir und meiner Chance auf eine gute Note. Kurzerhand ließ ich meine Rucksack auf den Boden fallen, wo er mit einem dumpfen Knall aufschlug und wartete, dass Hoseok wieder an uns vorbei lief, dicht hinter ihm Yoongi. Ich wartete ab, bis Hoseok vorbei war und stellte mich kurzerhand Yoongi in den Weg. Der riss erschrocken die Augen auf und versuchte, ab zu bremsen, eher er uns beide von den Füßen riss. In mich rein rannte er trotzdem. Doch wenigstens konnte er stark genug bremsen, sodass ich mein Gleichgewicht halten konnte. Und ich konnte genau sehen wie Yoongi's Gesichtsausdruck sich von geschockt zurück in wütend verwandelte.

„Sag mal, was fällt dir ein einf-..." weiter kam er nicht, denn ich hielt ihm stumpf den Mund zu.

„Du hörst mir jetzt genau zu Min Yoongi." sagte ich ruhig und setzte den Blick auf, mit dem ich kleine Kinder zum weinen bringen konnte. Beinahe wirkte es so, als würde er zusammen zucken.

„Ich muss dringen lernen. Und das kann ich nicht, wenn du hier so rum tobst. Und es ist mir egal, was Hoseok getan hat. Du kannst ihn weiter jagen, wenn ich fertig bin. Und wenn du es wagst, mich zu stören, werden wir beide ein großes Problem bekommen." ich übertrieb maßlos. Natürlich würde ich ihn nicht anschnauzen und wenn ich eine schlechte Note schreiben sollte, weil ich mich nicht auf das Lernen konzentrieren konnte, würde ich keinem von ihnen die Schuld geben. Aber sowas half meistens, jemanden ruhig zu bekommen. Ich hörte Chiara murmeln:

„Oh-oh, der Killer-Blick." Langsam nahm ich die Hand von Yoongi's Mund, der immer noch offen stand.

„Verstanden?" fragte ich nochmal nach. Er nickte. Ich ließ den 'Killer-Blick' fallen und lächelte.

„Danke!" Verwirrt blinzelte er.

„Ich... äh..." stammelte er und versuchte, sich zu orientieren. Witziger Weise passierte das immer. Auch Chiara kicherte.

„Oh, keine Angst, dass ist normal. Diesem Blick an man nicht entkommen." sagte sie, während sie auf das Sofa zu schlenderte und sich darauf fallen ließ. Grinsend verdrehte ich die Augen, schnappte mir meinen Rucksack und setzte mich vor das Sofa auf den Holzboden. Meine Boots schreifte ich mir ab und stellte sie neben das Sofa. Dann packte ich meine Bio-Sachen aus.

„Auf dem Boden?" fragte Jungkook zweifelnd und setzte sich mir gegenüber.

„Macht sie immer so." antwortete Chiara statt meiner. Ich war schon komplett in Biologie versunken und nahm meine Umgebung kaum noch war. Und das, obwohl das Thema nicht mal sonderlich spannend war. Zellen. Ich hätte lieber das Thema DNA gehabt, aber keine Chance. Zuerst Zellen. Und das hasste ich wirklich. So etwas wollte nie in meinen Kopf. Und deswegen las ich mir den Text vier Mal durch und fing erst dann mit meinem Lernzettel an. Ich schrieb die wichtigsten Dinge auf, schrieb sie um und machte Stichpunkte. Irgendwo, am Rande meines Bewusstseins, bekam ich mit, dass jemand Musik angemacht hatte. Ich erkannte das Lied und wusste sofort, dass Chiara mir mein Handy geklaut und meine Playlist angemacht hatte. Ich hatte wohl die meisten Lieder auf dem Handy. Insgesamt waren es 509. Und das, obwohl mindestens 60 Lieder aufgrund von Chiara darauf waren. BTS. Was auch sonst. Aber jetzt lief ein Lied auf Japanisch und ich sang leise mit. Musik war schon als Kind meine Zuflucht gewesen. Wenn die Beleidigungen nicht mehr auszuhalten waren, flüchtete ich mich in die Melodie eines Liedes. Deswegen war es auch kein Wunder, dass ich Klavier spielte. Violine hatte ich auch irgendwann gelernt, genau wie Gitarre.

✓Not Today ~ Eine BTS FanFiktion✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt