✓Not Today ~ Eine BTS FanFiktion✓

Kapitel 47

Kapitel 47

Jungkook's Sicht

Ich konnte nicht schlafen. Aber nicht, weil es mir schlecht ging oder ich mir zu viele Gedanken machte. Nein, ich war einfach nicht müde. Sarah's schlafende Figur neben mir lag auf der Seite und ich fuhr ihr leicht mit den Fingerspitzen über die nackte Haut ihrer Seite. Sanft fuhr ich die Kurven der Taille und Hüfte nach, ihre Haut warm und weich unter meinen Fingern. An ihrer Hüfte hatten angefangen, sich blaue Flecken zu bilden, in Form meiner Finger. Und wenn ich nicht ganz genau wüsste, dass es ihr gefallen hatte, würde ich mich jetzt unweigerlich schuldig fühlen. Doch es hatte ihr gefallen und ich liebte sie dafür, dass sie mir ohne zu zögern jegliche Kontrolle über sie gab. Das sie mir vertraute. Das sie mich liebte.

Sarah's Sicht

Es war Silvester. Und ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte. Chiara, Kathy und ich waren vor fünf Tagen nach Deutschland aufgebrochen und hatten Kathy's Mutter beerdigt. Und es war ein absolutes Desaster gewesen.

Kathy war mit ihrer Schwester Celine aneinander geraten, kurz nachdem ihre Mutter in die Erde hinab gelassen wurde. Sie haben sich angeschrien und Kathy hatte unaufhörlich geweint. Keine ihrer Familienmitglieder hatte sich um Kathy gekümmert. Ihre Tante nicht, ihre Großmutter nicht, niemand. Jeder hatte sie verächtlich angeschaut und getuschelt, als wir beide in unseren schwarzen Kleidern den Saal betraten, uns vorne neben die Bank stellten, da keinerlei Plätze reserviert wurden und den Priester dabei zuhörten, wie er seine Reden hielt. Den ganzen Tag über hatte Kathy nicht aufgehört, Tränen zu vergießen. Es war traurig, aber die ganze Beerdigung bestätigte bloß meine Meinung, dass es Kathy in Korea besser gehen würde.

„Wir können das Ganze nachher zu Hause besprechen." hatte Rasmus das Geschrei der beiden Schwestern unterbrochen. Doch Kathy hatte bloß verachtend geschnauft.

„Zu Hause. Meine Sachen sind schon bei Sarah's Eltern. Ihr werdet mich nie wieder sehen. Nie wieder!" hatte sie bissig geantwortet und ich war stolz auf sie, als sie meine Hand nahm, sich auf den Absatz umdrehte und mit mir zum Auto meiner Eltern lief, die am Rande des Friedhofs auf uns warteten, um uns in mein altes Haus zu fahren.

Chiara war schon bei mir im Zimmer gewesen, als wir ankamen. Wir hielten es für das beste, Kathy's Familie nicht weiter zu reizen, da ich schon mitgekommen war. Gemeinsam hatten wir ein zweites Mal mein Zimmer leer geräumt, nur waren es dieses Mal Kathy's Sachen, die wir einpackten. Und danach blieben wir noch zwei Tage, ehe Kathy und ich zurück nach Korea flogen. Chiara nicht. Die erste Woche der Winterferien war rum und ein zweites Mal mussten wir uns verabschieden.

Als wir Korea verlassen haben, hatte niemand etwas mitbekommen, aber da man in Deutschland noch mehr auffiel, wenn man eine Maske trug und es absolut unhöflich gewesen wäre, wenn ich mein Gesicht so auf der Beerdigung verdeckt hätte, trug ich keine. Und selbstverständlich bekam ich kaum eine halbe Stunde nach der Veranstaltung eine Nachricht auf Twitter.

BTS Jungkook's Freundin Sarah auf Beerdigung gesichtet. Um wen trauert sie?

Und sofort danach bekam ich unzählige Kommentare unter meinen Bildern auf Instagram.

„Geht es dir gut?,dein Verlust tut mir Leid, ARMY steht hinter dir." Es war süß von ihnen, dass sie sich Sorgen machten, deshalb entschied ich mich, ein Foto von meinem Zimmer zu posten, achtete darauf, dass man Kathy und Chiara nicht sah, und schrieb unter das Bild: Meine beste Freundin hat einen geliebten Menschen verloren. Ruhe in Frieden

Als wir in Korea ankamen, bekam Kathy zum ersten Mal die Welt der Presse zu spüren. Es machte nichts, dass die Welt wusste, dass Kathy in Korea war. Es sollte nur niemand wissen, dass sie im Dorm wohnte. Und jetzt auch noch wirklich. Ich hatte ihr meinen Mundschutz geben, als wir aus dem Flugzeug gestiegen waren und den Flughafen betraten. Wir wurden von Sicherheitsbeamten begleitet, die die ARMY's abschirmten, die auf uns gewartet hatten. Und obwohl diese Menschenmenge schon recht groß war, waren mir die ARMY's tausend Mal lieber, als die Presse, der es nicht erlaubt war, den Flughafen zu betreten, außerhalb des Gebäudes allerdings auf uns wartete.