Kapitel 44

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Kapitel 44

Ich sah Yoongi in die Augen.

„Ich werde jetzt nicht mehr um den heißen Brei herum reden, wir alle wissen, dass du Kathy magst und dass es anders herum genauso ist. Deswegen ist es wichtig, dass du jetzt ganz genau zuhörst." Er starrte mich an, wartete darauf, dass ich weiter erzählte. Und nicht nur er, jeder von ihnen sah mich an, teils verstört, teils wütend. Und ich konnte deutlich sagen, dass sie jetzt wussten, wieso es mir so schlecht ging, über Elena nachzudenken. Obwohl ich immer noch ein paar Dinge ausgelassen hatte, aber die hatten nichts mit Kathy zu tun, also war es jetzt unwichtig.

Jungkook strich mir beruhigend über die Seite, ließ seinen Griff um mich nicht eine Sekunde schwächer werden. Er hielt mich, er war bei mir. Und er würde mich nicht verlassen.

„Kathy's Situation bei ihr Zuhause verstärkte sich und es wurde noch schlimmer, als ihre Mutter und Rasmus sich trennten. Ihre Mutter hat... hatte eine Spenderniere, weshalb sie sich nicht überanstrengen durfte, sie wurde leicht krank und ihre psychische Verfassung war auch nicht gerade die beste. Ihre Mutter hatte einen Job als Kellnerin, arbeite nur zwei Mal in der Woche aufgrund ihrer gesundheitlichen Verfassung. Als Rasmus wurde das eh schon knappe Geld zu einem beinahe nicht vorhandenen Traum. Kathy's Mutter hatte außerdem kein Auto, weshalb sie trotzdem noch auf Rasmus angewiesen waren. Er fuhr für sie einkaufen, was am Anfang auch noch ganz gut klappte. Nur wurde er immer unzuverlässiger und unzuverlässiger und traf zuerst mit ein paar Stunden und später schon erst ganze Tage später ein, weshalb Kathy's Familie oftmals einen bis zwei Tagen gar nichts zu Essen hatte. Fast zwei Jahre lang habe ich Mutter vorgegaukelt, ich wäre in der Schule sehr hungrig und sehr durstig, sodass sie mir das Doppelte mit gab. Was ich wieder um an Kathy weiterreichte, weil sie nie Essen oder Trinken mit in die Schule bekam. Ab dem dritten Jahr hatte ich aufgehört, meine Mutter anzulügen und hatte ihr die Wahrheit gesagt. Und sie hat Kathy ab da sogar immer noch Mittagessen gemacht, es mir mitgegeben, damit ich es ihr geben konnte.

Es war für alle schlimm, aber am schlimmsten war es für Kathy. Denn schließlich war sie immer noch diejenige, die immer alles machen musste. Mach Jana essen, Sauge das Haus, Putze die Fenster, Räume den Geschirrspüler aus, wie er ist kaputt, dann spüle alles von Hand! Nichts davon ist schlimm, wenn sie es wenigstens nicht alleine machen müsste. Wenn Jana und Celine auch mithelfen müssten und Jana nicht verwöhnt wie sie ist, mit dem Fernseher, dem Nintendo und dem Laptop gleichzeitig auf der Couch sitzt und Celine nicht oben in ihrem Zimmer sitzt, sich die Nägel neu lackiert, sich die Haare färbt oder sonst was.

Die Verfassung ihrer Mutter wurde immer schlimmer und Jana hat sich zum Ziel gesetzt, Kathy das Leben noch schlimmer zu machen. Jana schmiss mit Absicht Teller auf dem Boden und behauptete es war Kathy. Und Jana wurde immer geglaubt. Ihre Mutter schrie sie so oft an, beschimpfte sie: Ich will dich selbstsüchtiges Miststück nicht mehr sehen!

An dem Abend rief sie weinend bei mir an, sie war völlig fertig mit den Nerven. Ich bin nach unten gegangen, zu meiner Mutter, im Pyjama, und hab ihr die Situation erklärt. Sie hat sich mit mir ins Auto gesetzt und ist zu Kathy gefahren. Während meine Mutter unten mit Kathy's Mutter diskutierte, bin ich nach oben gegangen, habe Kathy aus ihrem Bett gezogen und war mit ihr in unseren Wagen gestiegen. Sie blieb insgesamt zwölf Tage bei uns, ohne zu ihr nach Hause zurück zukehren. Es waren mit an die besten zwölf Tage seit langen, sowohl für mich, als auch für sie. Aufgrund meiner Angst, verlassen zu werden, habe ich Kathy gerne ständig um mich, sie wird mir nie zu viel. Aber hauptsächlich tat ihr das gut. Klar musste sie auch bei uns im Haushalt mithelfen, aber wir haben das alle zusammen gemacht, jeder hatte seine Aufgaben. Meine Mutter hat sich jeden Tag nach der Schule zu uns an den Tisch gesetzt, hat uns Mittagessen gekocht und uns gefragt, wie unser Tag war. Das hat Kathy's Mutter nie getan. Es ist wirklich kein Scherz, wenn Kathy sagt, mein Haus ist ihr Zuhause.

✓Not Today ~ Eine BTS FanFiktion✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt