[Kapitel XV]

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Die Träne wischte Harry mit seinem Daumen weg, als wäre sie aus Glas. ,,Nicht weinen, es ist alles gut" sagte er sanft, küsste Dracos Stirn und zog ihn in eine Umarmung. Der Blondschopf war immer noch sehr überrascht davon, wie viel Nähe er sich mittlerweile bei dem Schwarzhaarigen gefallen ließ und sich bei keiner Berrührung auch nur ein Funken unsicher war. Er wusste, dass er ihm hundertprozentig vertrauen kann, niemals Angst haben muss, dass er was tun würde, was Draco nicht wollte.

Denn das war vor einigen Jahren ganz anders gewesen, auch wenn Draco es mittlerweile längst verdrängt hatte. Alles fing damit an, dass die älteren Schüler aus Hogwarts einen Maskenball in der großen Halle veranstalteten. Natürlich war alles mit der Schulleiterin abgesprochen, die vermutlich sonst davon nicht so begeistert davon gewesen wäre, wenn sie plötzlich die Hälfte der oberen Jahrgangsstufen in der Großen Halle auffinden würde.

Wie nicht anders gedacht, gab es an diesem Abend neben normalen Getränken auch sämtliche Sorten an Alkohol. Die Große Halle wurde feierlich geschmückt, viele Speisen wurden ebenfalls angeboten.

Nun hatte sich auch Draco dazu entschlossen, zu diesem Maskenball zu gehen, obwohl er zu dem Zeitpunkt keine Begleitung bei sich hatte, auch wenn ihn vermutlich viele Mädchen gefragt hätten, die wahrscheinlich nur darauf warteten, von dem jungen Malfoy angesprochen zu werden, ob sie an dem Abend seine Begleitung sein könnten. Es war einfach nicht seine Intention, er wollte einfach nur etwas Spaß haben und sowas kann man auch ganz gut alleine. Als er sich also fertig umgezogen auf dem Weg machte - seine Maske, die sein halbes Gesicht verdeckte, hatte er bereits aufgesetzt - betrat er die Große Halle, in der sich schon fast alle versammelt hatten und miteinander tanzten oder sich unterhielten.

Draco setzte sich zunächst einmal auf eine der freien Bänke, nach dem er sich ein wenig von dem Feuerwhiskey geholt hatte. Zugegeben, Draco hatte noch nie richtige Erfahrungen mit alkoholhaltigen Getränken gemacht, demzufolge wusste er auch nicht, wann er anfing zu lallen.

Ohne das er es merkte, gesellte sich jemand zu ihm, durch die Maske konnte er jedoch nicht identifizieren um wen es sich handelte. ,,Na, hast du auch keine Begleitung?" Diese Stimme kam Draco nicht bekannt vor, vielleicht konnte er sie auch nicht jemanden zuordnen. Der Blondschopf schüttelte den Kopf. ,,Nun, dann lass uns doch zusammen tanzen, ich bin auch alleine hier" schlug der unbekannte vor, der Draco seine Hand vorhielt. Ohne das Draco wirklich darüber nachdenken konnte, ließ er sich von ihm mitziehen. Der unbekannte zog ihn nah an sich ran, seine Hände verweilten an dessen Taille. ,,Ich hol uns mal was zu trinken, so können wir die Stimmung etwas auflockern" Eine Weile später kam dieser mit zwei Gläsern wieder, drückte Draco eins in die Hand. Der Blondschopf trank es in einem Zug aus, was seinem Gegenüber sichtlich gefiel.

Als Draco bereits angetrunken war, führte sein Gegenüber ihn aus der Großen Halle. ,,Was machen wir jetzt?" lallte der Blondschopf, doch auf seine Frage bekam er voerst keine Antwort. Im nächsten Moment wurde er gegen die Wand gedrückt, sein Atem setzte in der nächsten Sekunde aus. ,,Du wirst jetzt das machen, was ich dir sage. Wenn du dich dagegen wehrst, machst du es nur noch schlimmer, kapiert?" sprach sein Gegenüber mit fester Stimme, der seine Hand fest um den Hals des Blonden drückte. Es war mehr ein Keuchen, was Draco von sich gab.

So ganz konnte er sich nicht mehr daran erinnern, was an diesem Abend passiert war, doch als er am nächsten Morgen mit Schmerzen und blauen Flecken in seinem Zimmer aufwachte, wurde ihm erst klar, was überhaupt vorgefallen war. Seitdem, hatte Draco niemanden mehr an sich herangelassen, aber das Schlimmste an dieser Sache war, dass dieser bis heute nicht dahinter gekommen ist, wer genau ihm all dieses Leid und die Schmerzen hinzugefügt hatte und wer es wagte, ihn ohne jegliche Erlaubnis und Zustimmung sexuell anzufassen oder zu berrühren.

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Und was lernen wir daraus? Keinen Alkohol trinken, insofern ihr
eure eigene Grenze nicht kennt!
Ich geh mal davon aus, dass das was Draco wiederfahren war,
vermutlich kein Einzelfall ist und ihr nicht damit gerechnet habt. Aber lasst euch gesagt sein,
dass ihr euch niemals von irgendwem zu anfassen lassen habt, es sei denn ihr gibt der Person die Erlaubnis dazu. Nein heißt auch Nein.

𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt