[Kapitel IX]

582 43 2
                                    

Leise Schritte waren deutlich auf den grauen, alten Pflastersteinen zu hören. Draco versuchte möglichst keine Atemgeräusche von sich zu geben, indem er seine Hand vor den Mund hielt. Jetzt noch wegzulaufen oder sich zu verstecken, war definitv keine Option mehr, es heißt nun nur noch zu hoffen, nicht erwischt zu werden. Die große Kapuze seines Mantels zog er sich so gut es geht über den Kopf, somit sein halbes Gesicht so gut es ging verdeckt war.

,,Draco, bist du es?" Eine für Draco bekannte Stimme ertönte ruhig, als das Geräusch von Schritten nicht mehr zu hören war. Langsam nahm der Blondschopf die Kapuze ab, sah in smaragdgrüne Augen, die ihn verwundert musterten. Harry, anders hätte er es auch nicht erwarten können. ,,Scheint so" seufzte Draco, strich mit seiner Hand über den Stoff des Mantels.

,,Was treibt dich um diese Zeit hier her?" wollte der Schwarzhaarige wissen, der mit etwas Abstand sich neben Draco auf den Pflastersteinen niederließ. ,,Dasselbe könnte ich dich fragen"
Nun, da lag der Blondschopf nicht ganz falsch. Insgeheim wollte er natürlich wissen, aus welchem Grund sich Potter um diese nächtliche Zeit rumtrieb, doch andererseits auch nicht, was er sich selbst nicht erklären konnte. Er kann machen was er will, schließlich ist Harry ein freier Mensch.

,,Nun, ich wollte mir etwas die Beine vertreten, der Versuch sich Schlafen zu legen scheiterte. Hier auf dem Astronomieturm ist es immer sehr ruhig und irgendwie entspannt mich die Atmosphäre hier oben wirklich sehr. Aber mal eine Gegenfrage, wieso bist du hier?"

Draco musste schlucken. Er konnte Harry nicht einfach so davon erzählen, dass er fast jede Nacht am weinen ist, weil er sich um sich selbst aber auch um das Befinden von anderen zu sehr sorgte. Er kann ihm nicht erzählen, dass die letzte Kraft, die Draco noch besaß, hier oben auf den Astronomieturm brachte. Das es ihm nicht gut geht, weder seelisch, noch psychisch.

,,I-I-Ich weiß es nicht, wollte einfach mal Ruhe haben" stotterte er, war überrascht, dass er überhaupt zu Wort kam. Harry nickte verständnisvoll, lehnte sich an die Steinmauer. Er atmete einmal tief durch, bevor der schwarzhaarige noch einmal zum Sprechen ansetzte.

,,Du Draco, ich weiß, dass da noch viel mehr hintersteckt. Keineswegs möchte ich dich dazu drängen, mein Vertrauen endlich erlangen zu können oder mir gleich alles zu sagen, was in deinem Kopf vorgeht, aber bitte rede mit mir, wenn dich was bedrückt. Deine Augen, deine Haltung, dein träges und müdes Aussehen bereitet mir Sorgen. Ich weiß, wir sind keine Freunde oder sonstiges, trotzdem möchte ich dich wissen lassen, mit mir reden zu können."



𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt