[Kapitel XVII]

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,,O-Okay" gab Draco schwer schluckend von sich. Er wollte sich keine Gedanken darüber machen, welche von seinen Geheimnissen ans Licht kommen werden. Vielleicht war es ein gutes, was ihn vielleicht aus seinem Loch hinausholen würde. Oder vielleicht doch etwas schlimmes?

Er wollte keineswegs zulassen, dass Harry von seinen psychischen Problemen erfahren sollte, schon gar nicht von seinen vernarbten Armen. Auch nicht davon, wie er im Malfoy Manor stumm unter seiner Bettdecke weinte, weil er sein jetziges Leben einfach nicht weiterführen wollte. Der innere Schmerz war einfach zu groß, genauso wie die Sehnsucht, einfach alles beenden zu wollen.

Natürlich wusste Draco auch, dass sich sein Zustand in den letzten Tagen einigermaßen verbessert hatte, seitdem er mit Harry zärtliche Küsse austauschte und ihm endlich sagen konnte, was er für seinen Gegenüber tief im inneren fühlte. Er musste sich nicht mehr verstecken, wenn er traurig war oder ihm einfach nur nach Kuscheln zumute ist. Harry war sein Zufluchtsort, wenn seine Kraft und Energie nachließ. Sein ganzes Herz hatte er dem Schwarzhaarigen geschenkt.

,,Was hast du?" fragte Draco den Goldjungen dann, um das Thema wechseln zu können, nachdem er in seinen Gedanken versunken war. Harry sah in de m Handbuch nach, sah in seine Tasse und suchte nach der Bedeutung seines Symbols. ,,Ein Stuhl?" gab Harry kichernd von sich, Draco sah ihn verdutzt an, musste dann aber auch kichernd den Kopf schütteln. ,,Was bedeutet er?"

Harry blätterte zu dessen Definition, schenkte dieser einen verdutzten Blick. ,,Unerwarter Gast... Ach, dieser Mist entspricht doch eh nicht der Wahrheit, das ist bestimmt eh nur eine Hypothese" Er klappte das Buch zu, widmete sich dann die letzten Worte an Trelawny, die das Innere einiger Tassen von einigen Schülern begutachten wollte.

Draco jedoch ließ die Bedeutung des Stuhls nicht kalt. Was hat das bloß zu bedeuten? Wird es wirklich irgendwann dazu kommen, dass Harry ihn im Stich lassen würde? Würde irgendwer versuchen die beiden auseinander zu bringen, weil sie einander nicht lieben durften?

Der Blondschopf bemerkte nicht, wie ihm eine Träne aus den Augen tropfte, zu sehr war er an diesen Gedanken gefesselt gewesen. Er konnte es einfach nicht zulassen, das sowas jemals passieren würde, sowas würde er nicht verkraften, zu mal nicht in seinem jetzigen Zustand. 

Als der Unterricht beendet wurde, ging Draco voraus, ohne dem Schwarzhaarigen seine Aufmerksamkeit zu schenken. Weshalb tat er das überhaupt? Wäre Harry wirklich der Typ dafür, der ihn einfach links liegen lassen würde? Sicherlich nicht. Er blieb automatisch stehen, wusch sich seine vermehrten Tränen mit seinem Ärmel von den Augenringen, als Harry seinen Namen rief und seine Hand auf dessen Schulter legte. ,,I-Ist alles in Ordnung? H-Hey, wieso weinst du? I-Ist alles okay? Hey... beruhige dich" Ohne noch etwas zu sagen nahm er den Blondschopf in seine Arme, der dessen Taille zitternd umschloss. Sein rotes Gesicht versteckte er in Harrys Halsbeuge, während er in diese schluchzte.

,,K-Können wir darüber w-wo anders reden?" fragte Draco nach einer Weile schüchtern, der Schwarzhaarige nickte direkt. ,,Klar, lass uns zu deinem Schlafsaal. Ich schick einfach gleich ein Brief an Mc Gonnagall, dass es dir nicht gut geht" meinte er mit ruhiger Stimme. Die beiden jungen Männer machten sich nun auf dem Weg zum Schlafsaal.

𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt