[Kapitel X]

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Draco fehlten die Worte. Er verstand absolut nicht, wieso Harry sich so um ihn sorgte, ihm Hilfe anbot, mit ihm über seine Sorgen und Probleme zu sprechen. An sich hielt der Blondschopf das sicherlich für eine gute Idee, aber er hatte zu große Angst vor der Reaktion, die von dem Schwarzhaarigen ausgehen würde. Er musste schlucken, bis er letztendlich im nächsten Moment zum Sprechen ansetzte.

,,H-Harry, i-ich weiß, dass du's für eine gute Idee halten wirst, a-aber ich schaff das schon irgendwie alleine, n-niemand kann mir helfen, w-wirklich, i-ich schaff das" Ein Schluchzen ging vom Blondschopf aus, wann hatte er angefangen zu weinen? War er wirklich so schwach, dass er seine Emotionen nicht mehr zurückhalten kann?

,,Schh, ich bin hier, alles gut" Der Schwarzhaarige zog Draco vorsichtig näher zu sich, um ihn umarmen zu können. Draco legte sofort die Arme um Harrys Schulter, um noch irgendwie halt finden zu können. Das Schluchzen hörte nicht auf, Wärme stieg im gesamten Körper des Blonden auf, dass seine Wangen einen rosigen Schimmer bekamen,  genauso fing er an zu zittern. ,,Hey... beruhig dich, es ist alles okay" Beruhigend strich Harry durch Dracos Haare, sowie über seinen Rücken. Langsam versuchte er einen tiefen Atemzug zu nehmen, doch das Zittern hörte einfach nicht auf. Draco verlor Unmengen an Kraft, er fühlte sich wie ein Boot, was nach und nach zu sinken begann, da die Strömungen zu stark sind. Eine Weile saßen sie ruhig da, niemand von ihnen brauchte etwas zu sagen, irgendwie sah der Blondschopf die Anwesenheit des Schwarzhaarigen doch als beruhigend an.

Ohne großartig nachzudenken, strich Harry vorsichtig mit seinem Daumen über Dracos Wange, um die einzelnen Tränen vorsichtig, als wären sie aus Glas, aus seinem Gesicht zu wischen. Für einen kurzen Moment sah er ihm in die sturmgrauen Augen, sie strahlten Schwäche und Einsamkeit aus. Draco erwiderte den Blick des Schwarzhaarigen, musste schlucken, verlor sich aber in der nächsten Sekunde in diesen smaragdgrünen. Sie zeigten genau das Gegenteil von Dracos. Stärke und Zuversicht, genau das, was Draco sich so sehr wünschte. ,,Ich glaub an dich, du wirst es schaffen. Komm, du darfst heute Nacht wieder bei mir schlafen, jetzt haben wir sowieso Wochenende, demnach haben wir genug Zeit, um über alles zu reden." Harry stand auf, reichte Draco die Hand, die er nach einem Seufzen ergriff.

Langsam und leise begaben sich die jungen Männer in Richtung des Schlafsaals von den Gryffindors, zum Glück hatte sie niemand auf dem Weg dorthin ertappt. Als sie den Schlafsaal von Harry betraten, warf sich Draco sofort auf die Couch, die Müdigkeit holte ihn sehr schnell ein. ,,Da ist wohl jemand müde" gab Harry leise lachend von sich. Er bot dem Blondschopf den Platz in seinem Bett an, es wäre nach kürzlicher Erkenntnis doch groß genug für beide. Draco legte sich schüchtern neben Harry, nachdem sie sich dennoch getrennt voneinander umgezogen hatten. Wäre glaubig auch besser gewesen, dachte sich Draco. 

Die Äuglein des Blondschopfs fielen automatisch zu, als er sich im Bett bequem machte und seine eigene Decke über sich zog. Harry musste ein leises Kichern von sich geben, manchmal war Draco in der Hinsicht einfach niedlich. Bevor er allerdings auch wie Malfoy sich Schlafen legte, drückte er noch einen sanften Kuss auf dessen Haarschopf, bis er dann zufrieden in das Land der Träume abdriftete.

𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt