[Kapitel V]

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Die ersten Sonnenstrahlen schienen durch das Zimmer des jungen Malfoys, der noch friedlich in seinem Bett schlief. Keine seiner sonstigen bösartigen Albträume oder ungewohnte Geräusche haben seinen wertvollen Schlaf geraubt. Nach und nach erwachte der Blondschopf, öffnete langsam die Augen wälzte sich in seinem Bett noch einmal hin und her. Gähnend streckte er sich, um seinen Körper ebenfalls aus dem Tiefschlaf erwachen zu lassen. Müde stand er aus seinem Bett auf und sah wie jeden Morgen eigentlich aus dem Fenster. Tatsächlich hatte es in der gestrigen Nacht nochmal geschneit, dass sich eine weiße Schneedecke über Hogwarts gelegt hatte. Dies ließ den Blonden lächeln. Er liebte den Winter und erst recht den weißen Schnee. Als er noch klein war, hatte er immer zusammen mit seiner Mutter einen Schneemann gebaut, als genug Schneeflocken sich auf dem kalten Boden niedergelassen haben.

Bei diesem Gedanken entschloss er sich dazu, ins Bad zu gehen, um dort eine warme Dusche zu nehmen. Dort angekommen zog er sich aus und stieg in die Dusche. Dort stellte er sie auf eine warme Temperatur ein, nachdem das Wasser über seinen Körper runterfloss. Als seine Haare einigermaßen nass wurden, griff er nach dem nach Minze riechendem Shampoo, dass er sich großzügig in die Haare einschäumte. Danach wusch er den weißen Schaum ab und griff nach dem Duschgel. Als er gerade dabei war, das Männerduschgel über seine Arme einzureiben, hielt er für einen kurzen Moment inne. Die Narben, was sein größtes Geheimnis war, waren mittlerweile zunehmend verheilt. Er strich mit seinen nassen Fingerkuppen über diese und direkt spürte er wieder dieses mulmige Gefühl im Bauch, wenn er sah, was er da angerichtet hatte. Natürlich war ihm bewusst, dass es absolut nichts bringt sich selbst zu verletzen, doch wenn der innerliche Schmerz und diese innere Last zu schwer wird, hat man über sein Tun keine wirkliche Kontrolle mehr. Vor allem wenn man von seinem eigenen Vater jedes Mal an den Kopf geworfen bekommt, dass man nichts wert wäre und nichts könnte.

- ⚠️TRIGGER WARNUNG, SVV⚠️ -

Etwas lustlos rieb er sich mit dem Duschgel den Körper ein und wusch auch dieses ab. Was er dabei jedoch nicht bemerkte, dass eine salzige Flüssigkeit aus seinen Augen tropfte. Wann hatte er angefangen zu weinen und seit wann war er auf einmal so sentimental? Das Weinen nichts Schlimmes war, wusste der junge Malfoy, aber auch, dass es befreit. Draco sackte vor Traurigkeit in der Dusche zusammen, die Beine an sich gezogen, mit dem Kopf nach unten gesenkt. Es schmerzte schon fast, als seine Tränen sich verstärkten. Diesen innerlichen Schmerz, er hielt es nicht mehr aus. Mit einem Ruck versuchte er aufzustehen, um verzweifelt in seinem Schränkchen, das unter dem Waschbecken stand, den kleinen Beutel auszukramen. Dort holte er eine silberne Klinge hervor und ging mit dieser zurück in die Dusche. Wieder setzte er sich hin, und schnitt mit zitternden Händen in seine blasse Haut. Als er bei dem zweiten Schnitt gerade ansetzen wollte, ließ er jedoch die Klinge fallen. Das durch seinen Schnitt bereits warmes Blut herausfloss, erleichterte ihn einerseits, aber etwas Scham stieg ihm innerlich auf. Mit einem verheulten Gesicht stieg er aus der Dusche, nahm die Klinge, um unter dem Waschbecken das feuerrote Blut abzuwaschen. Danach holte er noch ein Pflaster, sowie den Verband aus dem Schränkchen, um es zu verdecken. Das Pflaster machte er über die Wunde, den Verband darüber. Damit es nicht allzu auffällig aussah, machte er nur die ungefähre Hälfte der kleinen, fast leeren Verbandrolle. Als er zum Spiegel hochsah, kam ihm sein verheultes Gesicht zum Vorschein. ,,Du siehst scheiße aus, Draco, noch mehr als sonst" schluchzte er und verschwand wieder ins Zimmer, wo er sich mit seinem Handtuch abtrocknete. Dort suchte er sich möglichst weite Kleidung aus seinem Kleiderschrank um möglichst geschickt seine Narben zu verstecken.

Fündig zog er sich eine neue Boxershorts sowie die schwarzen Socken an, und den schwarzen Oversized Pulli sowie eine schwarze Jeans. Als er fertig war, ging er nochmal kurz ins Bad, um sich dort die Zähne zu putzen und die Haare zu föhnen und zu kämmen, um sie hinterher ein wenig zu stylen. Nachdem er seine schwarzen Chucks und seinen grauen Mantel angezogen hatte war seine Morgenroutine damit abgeschlossen, dass er sich auf dem Weg zum Frühstück machte, dass wie immer in der Großen Halle stattfand. Als er die eine Treppe runterging, kam ihm Potter entgegen, der heute einen schwarzen Pulli, eine dunkelblaue Jeans und schwarze Schuhe trug. ,,Guten Morgen Draco" begrüßte er den Blonden, worauf Draco ihm ebenfalls grüßte. ,,Morgen" sagte er gähnend, worauf er peinlich berührt die Hand vor dem Mund hielt. ,,Ist da noch jemand müde?" kicherte Harry, als die beiden fast an der Großen Halle ankamen. ,,Ich glaub, ich habe einfach zu wenig geschlafen" sagte Draco einfach und betrat mit Harry die Halle. Ihre Wege trennten sich, Harry setzte sich wieder zu seinen Klassenkameraden aus seinem Haus, und der Blondschopf zu den Slytherins. Das es nach all den Jahren tatsächlich noch die Häuser gibt, wunderte Draco. Schließlich könnte jeder mit jedem in einer Klasse sein und nicht in getrennten Häusern.

𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt