[Kapitel VII]

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Am frühen Morgen wachte der Blondschopf ausgeschlafen aber dennoch träge auf der Couch auf. Langsam öffnete er seine Augen, streckte sich, um seinen Körper etwas wacher zu machen. Das Knistern des warmen Feuers war nicht mehr zu hören, anscheinend hatte Harry dieses als Draco eingeschlafen war, gelöscht. Nach und nach versuchte der Blondschopf sich aufzurappeln, um sich an der Couchwand anzulehnen. Gähnend ging er sich durch die Haare, entdeckte danach ein Blatt Pergament vor sich auf dem Holztisch liegen. Etwas verwirrt nahm er diesen an sich und las den geschriebenen Inhalt.

Guten Morgen Draco,
du brauchst heute nicht zum Unterricht kommen, ich habe Professor McGonagall Bescheid gegeben, dass es dir nicht besonders gut geht. Ruh dich aus und schlaf noch ein wenig, wir sehen uns heute Nachmittag nach dem Unterricht.
- Harry

Etwas lächeln musste Draco schon, so etwas hätte er niemals von dem Goldjungen erwartet. Womit hatte er ihn nur verdient? Er hatte diese Nettigkeit und Hilfsbereitschaft noch nie von wem anders als Harry entgegengenommen. Nichtsdestotrotz war er innerlich doch etwas froh, am heutigen Tage nicht in den Unterricht zu müssen, um vielleicht mal Zeit für sich zu nehmen und den Kopf frei bekommen zu können. Der Blondschopf stand langsam auf und schlenderte ins Bad, dass er von innen abschloss. Den Wasserhahn der Badewanne drehte er auf eine angenehm warme Temperatur, dann gab er etwas Duschgel ins Wasser, um so den Schaum erzeugen zu können. Als sich genug warmes Wasser in der Badewanne befand, zog Draco sich aus und stieg dann in das warme Bad. Entspannt lehnte er sich zurück, hörte das Tropfen des Wasserhahns auf der Oberfläche platschen und machte die Augen zu. Er genoss diese Ruhe, das entspannte Gefühl, vom Nichtstun.

Seine Hand wanderte langsam an seinem Körper entlang, strich unüberlegt über seinen vernarbten Arm. Ein schlechtes Gewissen holte den Blonden ein, das Gefühl vom Bereuen. Für einen Moment musste er innehalten, als er sich an die Momente zurückerinnerte, wo er mit Schweißperlen und zitternd an der Badewanne zusammenbrach und mit letzter Kraft zur Klinge griff. Wie das scharfe Metall über seine Haut strich und das warme Blut langsam aus der Wunde hinausfloss.

Ohne dass der Blondschopf es bemerkte, stiegen warme, salzige Tränen in seinen Augen auf. Er ekelte, nein, er hasste sich selbst dafür, damit angefangen zu haben. Er hätte gut eine andere Methode finden können, das Gefühl spüren zu können, dass man noch lebt. Draco versuchte sich einigermaßen zusammen zu reißen, griff stattdessen nach dem Minze Shampoo, dass er sich gleichmäßig in die Haare einmassierte. Dieses wusch er nach kurzem einwirken wieder aus. Der Blondschopf ließ dann das Wasser ablaufen und stieg aus der Badewanne, schnappte sich ein Handtuch und begab sich zu seinem Kleiderschrank. Aus diesem holte er bequeme Sachen, unteranderem eine Trainingshose sowie einen schwarzen Pullover und Unterwäsche. Als er sich bereits abgetrocknet und umgezogen hatte, setzte er sich zurück auf die Couch und schnappte sich das Buch aus der Bibliothek, was er noch in seiner Jackentasche hatte, um darin etwas zu lesen.

Damit verbrachte er den restlichen Tag, hin und wieder schlich sich ein kleines Lächeln auf Dracos Lippen, als er Zeile für Zeile in dem Buch las. Es ging um einen Jungen, der Bekanntschaft mit einem anderen Jungen aus dem Internet für Muggel machte und sich dort in ihn verliebte. Immer wieder versuchte er durch Infos, die er von der Person erhalten hatte, herauszufinden, welche Person aus seinem Umfeld hinter ihm steckt, doch dies war nicht so leicht als er vielleicht erwartet hatte. Ständig traf er auf die falschen, war irgendwann verzweifelt, bis er seine letzte Chance ergriff und seinen Schwarm am Riesenrad traf. Erst hatte er nicht mit dieser Person gerechnet, doch im Nachhinein fand er in ihm diese Person wieder, in der sich verliebt hatte.

Vielleicht war es genau das, was Draco machen muss. Um seine Liebe kämpfen, egal was das Leben einen für Steine in den Weg stellen möchte. Doch wie soll er das dem Schwarzhaarigen erklären? Einfach drauf los quatschen kommt für Draco auf keinen Fall in Frage, aber sobald er dazu bereit ist, müsste er wahrscheinlich mit der Sprache rausrücken.

Im nächsten Moment öffnete sich die Zimmertür, Potter war zurück vom Unterricht. Hatte Draco so lange gelesen? Er blickte kurz zur Wanduhr, mit seiner Vermutung lag er richtig. ,,Hey, hast du gut geschlafen?" fragte der Schwarzhaarige, wendete sich nun dem Blonden zu. Dieser nickte gelassen, musste plötzlich doch ein leises Gähnen von sich geben.

,,Danke, dass ich über Nacht hier sein durfte, ich geh jetzt auch wieder" Als der Blonde gerade aufstehen wurde, hielt Harry ihn allerdings davon ab, in dem er nach dem Handgelenk des Blonden griff. Dieser zischte unangenehm auf, der Schwarzhaarige reagierte sofort und ließ es los. ,,Ist alles okay? Hast du dir wehgetan?" fragte er dann besorgt, doch Draco schüttelte den Kopf, schnappte sich seine Sachen und ging in Richtung Zimmertür. ,,Es ist alles okay, mach dir keine Sorgen, mir geht es gut" log der Blondschopf schnell, lief aus dem Raum und ließ einen verwirrten Harry zurück.


𝐏𝐀𝐑𝐀𝐋𝐘𝐙𝐄𝐃 | drarry ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt