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Zufrieden saß ich im Sandkasten des Kindergartens, in den ich seit heute ging und backte Sandkuchen mit den Förmchen, die ich ordentlich nebeneinander auf dem Holzrand aufreihte, da wurde mein Frieden gestört, als ein kleiner Junge zu mir gekrabbelt kam, der war eigentlich noch ein Baby und konnte noch nicht mal laufen. Fröhlich grinste er mich an und hob eines seiner Patschehändchen in die Luft und ließ es dann kichernd auf meinen Marienkäferförmigen Kuchen niedersausen. Der Sand flog in alle Richtungen weg und mein Meisterwerk war zerstört. Eine Schnute ziehend sah ich ihn an und wollte ihm eigentlich schon eine Hand voll Sand ins Gesicht schmeißen, da lächelte er mich total süß an und es kamen seine zwei Schneidezähnchen zum Vorschein, die ihn wie ein kleines Häschen aussehen ließen. 

"Aww, du Süßer. Aber das war gar nicht nett, man darf nicht die Sachen von anderen kaputt machen. Zur Strafe bist du jetzt mein Haustier, mein kleines Häschen und ich nenne dich Bunny." erklärte ich ihm bestimmend und er klatschte fröhlich in die Hände, als ich ihm eine Schippe gab, da Hasen ja gut buddeln konnten und er mir den Sand in den Eimer schaufeln sollte, doch statt dessen quietschte er glücklich, als er den Sand mit der Schippe einfach nur hochwarf und überall in der Umgebung verteilte. 

"Kookie... was machst du denn da, jetzt muss ich baden, weil ich Sand in den Haaren habe." jammerte hinter uns ein Junge, der wohl genau wie ich schon drei war, denn er sah genauso groß aus. Er wollte dem Kleinen die Schippe wegnehmen, doch ich hielt ihm seine Hand fest.

"Das ist mein kleiner Hase, lass ihn in Ruhe, oder ich verbuddel dich im Sand und dann essen dich die Würmer." drohte ich ihm und er fing an zu lachen.

"Das ist doch kein Hase, das ist mein kleiner Bruder Jungkook und wenn wir ihn nicht aufhalten, dann sind gleich alle deine Kuchen kaputt." meinte er und zeigte auf den kleinen, der gerade mit der Schippe alle Kuchen platt kloppte. 

"Dann musst du mir neue machen, da dein Bruder sie kaputt macht, bist du dafür verantwortlich." befahl ich ihm, doch er schüttelte den Kopf. 

"Du hast gesagt, er ist dein Haustier, also musst du das selbst machen." lehnte er ab und ich presste meine Lippen wütend zu einer Linie zusammen, ehe ich ihn am Ohr zu meinen Förmchen zog und ihm eines in die Hand drückte. 

"Los back." forderte ich ihn böse auf und er bekam große Augen, doch tat dann was ich sagte.

Nun wieder zufrieden, schaute ich zu, wie mein neuer Diener, dessen Namen ich noch nicht wusste, Kuchen für mich formte, die sein kleiner Bruder direkt wieder platt haute. Er lachte so süß, das ich auch lächeln musste, was ich aber direkt wieder zu einem furchteinflößenden Blick änderte, wenn sein großer Bruder zu mir schaute. Mein erster Tag und ich hatte schon zwei Untertanen, der Weg zur Prinzessin war geebnet.

"Jimin... wo ist deine Brotbox? Ich hab Hunger." rief auf einmal einer der größeren Jungs und kam auf uns zu und sah meinen Diener drohend an, der darauf hin schüchtern zu Boden schaute.

"Hast du kein eigenes Essen?" fragte ich den fremden Jungen, der sicher ein Kopf größer war als ich und er grinste mich fies an.

"Doch, aber es ist leer, deins kannst du mir auch gerade geben." wollte er mir etwa Angst machen?

"Ahhhhjaaaaa." mit lautem Kampfgebrüll, trat ich ihm ans Knie, schupste ihn dann in den Sand und schüttete ihm den Inhalt des Eimer über den Kopf. Weinend saß er im Sand und hielt sich sein Bein.

"Du lässt mich in Ruhe und die beiden auch, die gehören nämlich mir. Und wenn du jemandem erzählst, dass ich dir weh getan hab, dann erzähl ich der Erzieherin, dass du mir deinen Pullermann gezeigt hast und dann kriegst du so richtig Ärger." warnte ich ihn und er humpelte ängstlich davon. Plötzlich spürte ich zwei Ärmchen, die mich von hinten umarmten und hörte meinen Diener schniefen.

"Danke... boah, du hast gerade einen fünfjährigen verprügelt und mich gerettet. Du bist jetzt für immer meine aller aller aller beste Freundin." meinte er dann und ich musste wieder lächeln, er war ja auch so niedlich wie sein Bruder. Ich hatte die besten Untertanen im Kindergarten.

"Wie heißt du denn eigentlich, mein aller aller aller bestester Freund?" fragte ich ihn dann.

"Ich bin Jimin. Wo hast du denn gelernt, so zu kämpfen?" wollte er dann wissen, nachdem er sich vorgestellt hatte.

"Das hat mir Yoongi gezeigt, er ist der beste Freund von meinem Bruder Jin. Die beiden sind schon sechs und in der Schule und Yoongi muss Jin da auch immer beschützen."

Meant to be (Yoonmin x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt