18

702 36 3
                                    

Jimin

Seit Stunden lag ich wach, hielt sie friedlich schlafend in meinen Armen und versuchte die Situation zu verstehen, in der ich mich befand. Wir hatten es schon wieder getan, diesmal war ich nichtmal betrunken, eher angeheitert und dennoch hatte ich keine Probleme damit, mit ihr zu schlafen... im Gegenteil es war unglaublich gewesen. Es ließ mich an meiner Sexualität zweifeln, aber dennoch... ich war mir doch sicher, das ich schwul war. Seit ich es herausgefunden hatte, war es ein Fakt für mich, ich hatte es akzeptiert, keine Probleme damit und so war es halt. Niemals hatte mich ein Mädchen auch nur annähernd interessiert, sie machten mich nicht an, ich verliebte mich nicht oder hatte einen Crush. Ich starrte weder weiblichen Hintern hinterher, noch interessierte mich, wie groß ihre Brüste waren. Das einzige Mädchen in meinem Leben, kuschelte sich gerade an mich und auch wenn wir beide nackt waren und etwas getan hatten, was total gegen meine Überzeugung ging, fühlte ich mich wohl bei ihr. Niemandem stand ich näher als ihr, niemanden brauchte ich so sehr in meinem Leben, als sie. Ich liebte sie abgöttisch... doch aber nur als meine beste Freundin... Sah ich sie vielleicht nicht als Frau? Ging es deswegen? Und warum immer nur dann, wenn ich etwas getrunken hatte? Meine Gedanken brachten mich nicht weiter und alles was dabei rauskam, waren Kopfschmerzen. Seufzend drückte ich sie enger an mich und schlief schließlich, beruhigt von ihren regelmäßigen Atemzügen ein.

Y/N

Der zweite Morgen nacheinander, an dem ich nackt in Jimins Armen erwachte, doch diesmal war es anders. Da war kein Schock, keine Zweifel darüber, was passiert war, alles war kristallklar. Langsam hob ich die Hand an seine Wange und streichelte ihn zärtlich. Ich betrachte sein wunderschönes Gesicht, die im Schlaf friedlich entspannten Gesichtszüge, seine langen, schön geschwungenen, dunklen Wimpern, den unglaublich sinnlichen Mund... wie konnte ein Mensch nur so perfekt sein? In diesem Augenblick wünschte ich mir mal wieder, er würde mich auf die gleiche Weise lieben, wie ich ihn. Seit er mir gesagt hatte, dass er schwul sein, hatte ich meine Gefühle versucht wegzusperren, alles romantische verbannt und mir nur noch erlaubt, ihn rein freundschaftlich zu sehen, doch all diese anstrengenden Bemühungen waren nun null und nichtig. Alles unterdrückte kam zurück an die Oberfläche und ich wollte mehr sein, als nur seine beste Freundin. Ganz gedankenverloren, hatte ich damit begonnen, durch seine Haare zu fahren und seinen Kopf zu kraulen, was er mit einem zufriedenen Seufzen und einer festeren Umarmung von ihm beantwortet wurde, als endlich aufwachte. Also entweder er war noch nicht richtig wach und realisierte deswegen nicht die Lage in der wir gerade waren, oder es schien ihn nicht so sehr zu erschrecken oder zu stören, wie gestern Morgen. Noch lange blieben wir so liegen, sprachen kein Wort, kuschelten uns nur aneinander, bis der Hunger uns dann doch irgendwann in die Küche lockte, nachdem wir uns, getrennt, geduscht und angezogen hatten. Am Frühstückstisch, fanden wir auch endlich unsere Sprachfähigkeit wieder.

"Das war wirklich wunderschön, heute Nacht." begann ich das Gespräch und er nickte lächelnd, was in mir direkt Schmetterlinge tanzen ließ und meine Hoffnungen weiter nährte.

"Ja, auch wenn ich es nicht verstehe. Aber das ändert nichts, es war ja sowieso nur ein Experiment. Ich bin immer noch schwul..." antwortete er leicht hin und die Schmetterlinge in meinem Bauch stürzten ab, da sie gerade eine Riesenladung eiskaltes Wasser ins Gesicht bekommen hatten.

"Du hattest bist jetzt noch nie Sex mit einem Jungen, aber zweimal mit einem Mädchen und bezeichnest dich immer noch selbst als schwul?" fragte ich ihn ungläubig.

"Ja, du hast ja recht... ich muss dem weiter auf den Grund gehen. Deswegen werde ich es einfach auch in die andere Richtung probieren. Hoseok aus meinem Tanzkurs, fragt mich öfters mal nach einem Date... ich denke das werde ich dann mal ausprobieren. Ich habe ihm eben geschrieben und zugesagt, dass ich am Wochenende mit ihm ausgehe." erköärte er mir einfach so seinen Plan und mir fielen die Stäbchen aus der Hand.

"Du... WAS!?!"

Meant to be (Yoonmin x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt