Meant to be (Yoonmin x Reader)

12

Y/N 18 Jahre

"Oh mein Gott Jimin, heute kommen sie zurück, Yoongi und Jin... 3 Jahre sind vorbei und das Warten hat ein Ende. Ich freue mich so sehr, ich werde ihn so dermaßen durchknuddeln." rief ich aufgeregt, als die Schulglocke zum Ende des Schultages klingelte und Jimin neben der Tür auf mich wartete, während ich schnell meine Sachen in den Rucksack stopfte und mich ihm dann in die Arme warf. Er schmunzelte über meine Überschwänglichkeit, dabei wusste ich, dass er sich genauso sehr freute, wie ich. Seit Wochen war ich schon ganz hibbelig, konnte den heutigen Tag kaum abwarten, was dazu geführt hatte, dass ich in der letzten Nacht kaum geschlafen hatte. Meine Eltern hatten sich ebenfalls seltsam verhalten, während mein Vater mir die ganze Woche aus dem Weg gegangen war, wahrscheinlich hatte ich dezent genervt mit meiner Freude, hatte meine Mutter mich immer wieder schuldbewusst angeschaut und war sonderbar freundlich... Die waren wohl selbst komisch drauf, weil Jin wieder kommen würde. Fröhlich hakte ich mich bei Jimin ein und gemeinsam liefen wir zu mir nach Hause, während wir unterwegs in Erinnerungen von Yoongi schwelgten.

Nachdem ich regelrecht durch die Eingangstür gestürmt war, sah ich Jin am Esstisch mit meinen Eltern sitzen, ganz in ein Gespräch vertieft, doch als er mich sah, stand er auf und kam strahlend auf mich zu. Während er mich umarmte, hob er mich hoch und drehte sich mit mir, bis er mich wieder hinstellte und ich ihm kichernd gegen den Arm schlug.

"Seit wann freust du dich so sehr, mich zu sehen, Seokjinnie? Sonst wolltest du mich immer los werden." meinte ich grinsend und er fuhr mir einmal übers Haar, so wie Yoongi das immer getan hatte.

"Du hast mich 3 Jahre lang nicht genervt, um ehrlich zu sein, hab ich dich sogar vermisst." gab er ehrlich zu und ich umarmte ihn gleich nochmal. Egal wie sehr er immer mit mir gemeckert hatte, er war mein Bruder und ich wusste, dass er mich genauso lieb hatte, wie ich ihn. 

"Wo ist Yoongi? Du hast ihn nun 3Jahre für dich gehabt, jetzt bin ich dran." fragte ich ihn voller Vorfreude, doch plötzlich schaute er mich verwirrt an und sah dann fragend zu meinen Eltern.

"Ihr habt es ihr ernsthaft nicht gesagt, oder?" wollte er von ihnen wissen und beide schauten schuldbewusst auf ihre Hände, während Jin sie wütend ansah. 

"Naja, ich wollte sie nicht traurig sehen." murmelte mein Vater und mir rutschte das Herz in die Hose, irgendetwas stimmte hier ganz und gar nicht. Ängstlich ergriff ich Jimins Hand, der neben mir stand und ebenso verwirrt dreinschaute, wie ich. Jin drehte sich wieder zu mir und sah mich und Jimin mitleidig an.

"Süße, Yoongi ist nicht mit hergekommen, er ist in Californien. Sein Vater starb letztes Jahr und seine Mutter zog dahin zu ihrer Schwester und Yoongi wird in Stanford studieren. Ich bin auch nur für einen Monat hier, da ich mich dort mit ihm eingeschrieben habe und nun 4 Jahre lang dort bleiben werde, bis mein Studium beendet ist. Ich weiß auch noch nicht mal, ob Yoongi überhaupt zurück nach Korea kommt." 

Seine Worte zogen mir den Boden unter den Füßen weg, mein Herz verkrampfte sich und meine Kehle wurde trocken. Anklagend sah ich meine Eltern an, sie hatten es gewusst und mir nichts gesagt... sie hatten mich ins offene Messer rennen lassen, mich nicht davon abgehalten, freudig auf seine Rückkehr zu warten. Ich fühlte mich betrogen, von Yoongi, meinen Eltern, vom Schicksal...

"Aber er hat es doch versprochen..." hörte ich schwach von Jimin, der Jin nur fassungslos anstarrte. Mir wurde alles zu viel und ich zog Jimin  wieder mit mir zur Tür hinaus. Meine Mutter rief mir hinterher, aber Jin hielt sie davon ab, uns zu folgen. Tränenblind lief ich einfach immer weiter, ohne ein bestimmtes Ziel, während Jimin überfordert hinter mir her stolperte. Irgendwann hielt er mich dann am Handgelenk fest und zwang mich, stehn zu bleiben. Sein Gesicht war ebenso tränennass, wie meines, er platzierte uns auf einer nahestehenden Parkbank und zog mich auf seinen Schoss, wo er mich fest umarmte und mich einfach nur weinen ließ. Wir verloren jegliches Zeitgefühl, wussten nicht mehr, wie lange wir schon hier saßen, als wir plötzlich Stimmen vernahmen, die mir bekannt vor kamen. Neugierig hob ich den Kopf und entdeckte Jongho und Lee, die uns ebenfalls bemerkt hatten. Lee hatte eine Flasche Rum in der Hand und kicherte, während Jongho sichtlich nicht mehr geradeaus gehen konnte. 

"Was macht ihr denn hier so alleine im dunklen Park? Kommt doch mit, wir gehen zu Hongjoong, ich glaube Kookie und Tae sind auch dort." lallte Lee schon halb und ich schaute Jimin fragend an, der daraufhin nur die Schultern hochzog und wieder sinken ließ. Ich stand auf, nahm Lee die Flasche ab und trank einen großen Schluck davon.

"Ihr kommt mir gerade Recht... Habt ihr noch mehr davon? Was da drin ist, wird mir heute nicht annähernd reichen."