Episode.04

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Can we dance -- The Vamps

Meine Nacht war von dröhnenden Kopfschmerzen geprägt. Als ich das erste Mal erwachte, realisierte ich den Körper auf mir zu spät und schob ihn unvorsichtig runter. Luke schlief weiter, zog sich aber wieder über mich, bis sein Kopf auf meiner Brust ruhte. Ewigkeiten lag ich einfach nur wach da und beobachtete den ruhig atmenden Luke in meinen Armen.

Am nächsten Morgen, als ich durch einen dumpfen Schlag ins Gesicht geweckt wurde, stellte ich fest, dass ich doch irgendwie eingeschlafen sein musste. Fluchend wollte ich ansetzten um Luke zu fragen, weshalb er mich schlug, dieser schlief aber tief und fest, wälzte sich nur immer mal hin und her.
Na was für ein Bettgenosse.

Grummelnd sackte ich zurück in meine Kissen und zog den jüngeren wieder zu mir. Er lag ziemlich zusammen gerollt und verkrampft da, erneut wunderte ich mich, wie er in solchen Positionen so lange verharren konnte.

Während ich ihn beobachtete, schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen. Der junge Blondschopf sah so unberührt im Schlaf aus. Seine Haare standen zu allen Seiten ab, seine Wangen waren leicht gerötet und seine Unterlippe etwas vorgeschoben, er biss auf sie.

Automatisch glitt meine Hand zu seinem Gesicht und fuhr sanft über die zarte Haut. Er erzitterte leicht unter meinen Berührungen, atmete aber unbeschwert weiter. Meine Hand strich seinen Hals entlang, fuhr wieder hoch zu seinen Haaren und begann zu spielen.

Verträumt schloss ich wieder die Augen, ließ nur meine Finger spielen, bis sich etwas veränderte.

Lukes Atem schien mit einem Mal lauter. Verwirrt öffnete ich die Augen und traf direkt auf seinen Blick. Er schaute zwar noch etwas verschlafen, dennoch barg sein Blick etwas entsetztes, wütendes.

Er drückte meine Hand weg und richtete sich auf, als ich es ihm gleich tat rutschte die Decke beiseite und entblößte meinen Schwanz. Ich hatte keinen blassen Schimmer, warum ich nackt war.

"Zieh dir verdammt noch mal was an!", fluchte Luke und sprang, nach einem Blick auf meinen Unterleib, auf. Er selbst hatte auch nur eine enge Boxer an, was ihm scheinbar auch nicht passte.

Er riss die Tür meines Kleiderschranks auf, musterte den Inhalt eine Weile und zog schließlich ein paar Sachen heraus.

Er fragte nicht, ob es okay wäre, als er sich eine Jogginghose und ein Tanktop von mir anzog, dennoch sagte ich nichts dagegen.

Ich fand ihn sexy in meinen Sachen.

Mir warf er mit einem angewiderten Blick eine Boxershorts und eine kurze Jogginghose zu.

"Ahh meinen Oberkörper willst du wohl doch sehen", lachte ich und stand ungeniert auf. Mich scherte es nicht, nackt vor ihm zu stehen. Im Gegenteil, es gefiel mir, zu sehen, wie er sich zwang nicht hinzusehen.

"Ich hasse dich dafür, dass ich in deinem ekelhaften Samenbett schlafen musste", je näher ich ihm kam, desto mehr Schritte machte er rückwärts zurück.

Lachend schüttelte ich den Kopf und zog mir die Boxer über die Beine. "Du hast ja wohl mehr auf mir als auf meinem Bett geschlafen"

Darauf erwiderte Luke nichts mehr, gähnte nur überzeugend und drängte sich an mit vorbei. Ich folgte ihm ins Wohnzimmer und fand meine verschollene Kleidung von gestern als nassen Haufen auf der Couch liegen.

Den gesamten Dreck umgehend bahnte Luke sich einen Weg in die Küche, wo er plötzlich wieder zögernd wurde. Unschlüssig stand er vor dem Thresen und sah auf seine Hände.

"Hast du Hunger?", Fragte ich, ohne wirklich eine Antwort abzuwarten, und lief zum Kühlschrank.

Für die nächsten Minuten hatten wir Ruhe vor dem anderen und aßen gelangweilt unsere Toasts.

"Ziemlich dreckig hier... gestern hat's mir besser gefallen", murmelte Luke und biss sich sofort auf die Unterlippe, als er merkte, dass ich ihn ansah.

"Das nächste mal, wenn du kommst, wird's dir am Besten gefallen", versprach ich, konnte mir aber ein dreckiges Grinsen nicht verkneifen.

Luke sah auf und funkelte mich an,"es wird kein nächstes Mal geben", fauchte er und stand auf.

Ich dachte, er würde jetzt gehen, weshalb ich vorerst sitzen blieb. Aber dann hörte ich ihn im Wohnzimmer. Stutzig beobachte ich, wie er begann aufzuräumen.

"He",zeterte er, als er mich sah,"mach mit! Wer vögeln kann, kann auch sauber machen!"

Ein Seufzer, der mein Lachen verstecken sollte, verließ meine Kehle. Mit einem schiefen Lächeln schüttelte ich den Kopf, dieser Junge erstaunte mich jedesmal aufs neue.

Nie hätte ich dafür gewettet, dass solche Worte aus seinem Mund kommen würden...

Ehe er sich noch beschweren konnte begann ich alle leeren Flaschen zusammen zu stellen. Die vollen kamen in den Kühlschrank, sie würden schon noch leer werden.

Nach gefühlten Stunden hatten wir endlich den gröbsten Dreck behoben.

Luke gönnte mir keine einzige Pause, ich durfte nicht einmal rauchen. Er riss nur die Fenster auf und meinte, dass das genug Wiederbelebung wäre.

Langsam bekam ich die Struktur seiner Arbeit heraus, er arbeitete sich von einer auf die andere Seite und wieder zurück, im Zickzack.

Als er bei der Couch angelangte seufzte er laut.

Mit gespitzen Fingern zog er meine nassen Klamotten herunter, legte sie aber nicht einfach auf den Boden, wie ich es getan hätte, sondern brachte sie ins Bad und sofort in die Waschmaschiene.

Er kam mit einen Föhn in der Hand zurück und legte ihn auf das Sofa.

Erst als er versuchte das Sofa mit sich zu hieven und ich ihm ohne weiter nachzudenken half, leuchtete es mir ein.

Die nächste Steckdose war neben der Tür zum Flur, Luke nahm diese für den Föhn und begann, mit einem angestrengten Blick, den nassen Fleck auf der Couch zu föhnen.

Fasziniert von seiner Art, von ihm, setzte ich mich daneben auf den Boden und beobachtete ihn, was ihm natürlich gar nicht gefiel.

"Ich freu mich aufs nächste Mal", hauchte ich und drückte meine Lippen sanft unter Lukes Ohr. Dieser drückte mich sofort geschockt aus seinen Armen und funkelte mich wütend an.

"Es wird kein nächstes Mal geben!"

~ Immer weiter machen, nie auszuruhen. Anders als die Meisten, dennoch genau so gut ~

Apartment 69 - LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt