Episode.13

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Caught up -- Usher

"Es ist komisch, weißt du?!", gedanklich nur bei Luke starrte ich in den Himmel und schüttelte den Kopf.

"Nope, du hast mich zwar grad nur Ewigkeiten mit ihm vollgelabert, aber ich habe keinen blassen Schimmer, was du meinen könntest"
Die Ironie in Perries Stimme war kaum zu überhören, als sie mir zugewandt lachte.

"Ashton", nahm sie wieder den Faden auf und reichte mir beiläufig ein Feuerzeug, als ich meine gedrehte Kippe zwischen die Lippen steckte.
"Was ist daran komisch sich zu verknallen?! Nur weil du sonst nicht so bist? Der Kleine hat ja wirklich irgendwie was... Und wenn er dann noch gut im Bett ist... hm?!"

Mein Blick war starr auf das Feuerzeug in meinen Händen, mit dem ich spielte, gerichtet während ich nachdenklich mit dem Kopf schüttelte.
"Ich weiß es nicht", gab ich zögerlich von mir und sah auf, direkt in Perries grau eisblauen Augen.
Sie lächelte sachte, wartend, dass ich weiter sprach.

"Wir haben noch nicht mit einander geschlafen und er ist, schätze ich mal, noch Jungfrau... Was ja kein Problem ist!" Nach einem mahnenden Blick der Blondine setzte ich mit gesenktem Blick "okay es turnt mich extrem, dass er noch niemanden zuvor da hatte" hinten ran.

Einen Moment ließen wir uns beide von unseren Gedanken mitreißen und schwiegen uns an. Ab und zu vernahm man das ausatmen des Rauches. Sonst war es still.
Ich begann mir Gedanken zu machen, ob ich für Luke nicht vielleicht zu 'benutzt' war, doch ich warf den Gedanken beiseite. So war ich, so war mein Leben, wie ich es genoss.

Räuspernd richtete Perrie sich auf und strich eine Haarsträhne aus ihrem Gesicht.
"Er ist schüchtern" , gab sie schließlich schlicht von sich und zuckte mit den Schultern.
"Das sind alles vollkommen neue Erfahrungen. Ist doch klar, dass ihn das etwas überfordert..."

Neue Erfahrungen... Wie war das bei mir gewesen, überlegte ich. War es nicht genauso? Schiss vorm 1. Mal hatte ich auf jeden Fall, auch wenn ich es nicht zugegeben hätte.
"Ich ruf ihn an", überlegte ich laut und seufzte schulterzuckend.
"Tust du nicht", berichtigte Perrie mich und schüttelte vielsagend den Kopf.

Natürlich gab ich klein bei und stimmte der Tatsache, es käme besser zu ihm zu gehen, zu.

So stand ich nicht viel später erneut vor dem Haus, vor dem ich in den letzten Tagen viel zu oft war.

Noch ehe ich die Klingel drücken konnte öffnete sich die Haustür und Luke kam mit eiligen Schritten heraus.

"Luke", rief ich, als er mich scheinbar nicht bemerkte. Er lief einfach zum Schuppen, als er jedoch seinen Namen hörte drehte er sich zu mir um.
Ein flüchtiges Lächeln, so als könnte er sich nicht entscheiden ob er es gut oder schlecht fand, dass ich hier war, erschien auf seinen Lippen.

"Ich muss zum Training", erklärte er, als ich ihm folgte und dabei beobachtete, wie er sein Fahrrad aus dem Schuppen schob.

"Ich schau gerne zu", meinte ich strahlend in Gedanken schon wieder bei seinem schwitzenden Körper, mit den dazugehörigen Handlungen, "und danach können wir reden"

Augenblicklich blieb er stehen und musterte mich. Sein Blick schlich an mir entlang als würde er seine Möglichkeiten abwägen.
"Ich hab aber nur ein Fahrrad"

So kam es also dass wir keine fünf Minuten später lachend auf einem Fahrrad durch die Straßen fuhren.
Während ich lenkte, in die Pedale trat und eigentlich alles tat, saß Luke kreischend und lachend auf der Lenkerstange.

Es war ein Wunder, dass wir keinen Unfall bauten und Luke nur ein paar Minuten zu spät zum Training kam.
Aber dafür war ich schon extrem verschwitzt, als ich mich rauchend auf eine Bank neben dem Spielfeld platzierte.

Die Zeit verging relativ schnell ich schaffte es nicht einmal Lukes Mitspieler einzuschätzen. Viel zu sehr lag meine Aufmerksamkeit auf dem sportlichen Blondschopf.
Während eine leichte Briese mir meine Haare ins Gesicht blies, waren seine leicht schweißgetränkt, sodass sie hielten, wenn er sie sich eilig aus dem Gesicht strich.

Ab und zu merkte ich, wie er prüfend und doch schüchtern zu mir sah, nur um mit einem Lächeln zu quittieren, dass ich immer noch da war.

"Luke machst du mir nicht zu einem Raucher", riss mich eine raue Stimme aus meinen Gedanken.
Es war eine relativ junge, vom schreien erschöpfte und wahrscheinlich rauchige Stimme.
Ich sah zu den ganzen Kippenstummeln neben meinem Fuß, die ich bereits geraucht hatte, und dann mit einem schiefen Lächeln neben mich.

Ein junger Mann, wahrscheinlich nur ein paar Jahre älter als ich, in einer grauen Sportshorts, einem hellen Shirt und einer lockeren Trainingsjacke setzte sich neben mich und bot mir eine Fertigzigarette an.

"Keine Sorge", grinste ich dreckig und reichte Lukes Coach im Gegensatz mein Feuerzeug, "die Ausdauer braucht er"

Hüstelnd, sein breites, wissendes Grinsen verdeckend, stand er auf und ging ein paar Schritte näher ans Feld.
"Josh", brüllte er, "warum spielst du nicht sofort ab?! Vorne wird's schwerer!"

Kopfschüttelnd setzte er sich wieder neben mich und seufzte.

Er stand noch einige Male auf, brüllte und verzweifelte fast, was ich nur milde belächelte.
"Okay Jungs, geht euch duschen! Das wars für heute", rief er einige Zeit später und klatschte dabei fest in die Hände.

"Ash!", glücklich ging mir Lukes Stimme durch die Ohren.
Er strahlte erschöpft, als ich mich zu ihm umdrehte.
Doch als er seine Hand nach mir ausstreckte schien er nicht mehr so erschöpft. Ich ließ mich von ihm aufziehen und legte einen Arm um seine Hüfte.
Er allerdings hatte andere Pläne.

Ohne auf sein Umfeld, die Jungs die das Gebäude mit den Umkleiden verließen und jetzt zu ihren Fahrrädern oder Autos liefen und teils interessiert zu uns sahen, zu achten stellte er sich vor mich und sah mir mit diesem fordernden Blick in die Augen.
Dieser Blick, der dir sagte: du weißt genau, was ich jetzt will und ich weiß, dass du es um so mehr willst.

"Kriege ich denn keine Belohnung für mein Tor?", er lächelte schief, als wäre es ihm wieder etwas unangenehm, dass er so verhältnismäßig offen sprach.

Meine Sprache blieb mir einen kurzen Moment aus, während sich meine Stirn in leichte Falten legte und ich über seine Schultern spähte.
Ich hatte nie ein Problem mit meiner Sexualität gehabt, aber ich hatte Sorge, Luke würde Probleme bekommen.

"Aaash", nörgelte er langgezogen und zog damit wieder meinen Blick auf sich, "die wissen, dass ich schwul bin und jetzt mach, sonst sieht das peinlich aus!"

Augenblicklich lagen meine Hände an seinen Wangen, ich zog ihn vorsichtig näher und küsste ihn sanft, als wäre er mein fester Freund und ich würde ihn begrüßen.

In diesem Moment verdrängte ich seinen gestrigen Aufbruch und meine ganzen Gedanken darüber.
Ich genoss einfach seine weichen Lippen auf meinen rauen.

"Du hast geraucht", murmelte er gegen meinen Mund, als wir uns lösten. Ich wollte mich schon entschuldigen, doch er sprach weiter. "Irgendwie steh ich dadrauf..."

~ Spring nicht mehr von Bett zu Bett, schwer zu fassen ich weiß
Kein Plan obs Lieben ist, doch was es ist, ich hoff, dass es bleibt ~

Apartment 69 - LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt