Episode.11

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Ain't it fun -- Paramore (Cover)

Augenblicklich wurde es still. Allein Lukes Stimme gab jedem ein schlechtes Gewissen und man vernahm, wie leise Tränen seine Wange herunterliefen.

Er rannte in sein Zimmer dicht gefolgt von mir, allerdings wurde ich aufgehalten, im Gegensatz zu ihm.
Ein sichtlich wütender Mann hielt mich am Arm fest und musterte mich nachdenklich. Schon seinem Blick nach gefiel ich ihm eindeutig nicht. Wer wollte auch schon, dass der brave Sohn mit einen offensichtlich tattoovierten Rebell zutun hatte, der vermutlich auch drogenabhängig war und bestimmt in vielen Schlägereien verwickelt war.

"Moment junger Mann", stoppte mich der Mann und zog mich etwas zurück.
"Wer bist du, was machst du hier und was hast du mit meinem Sohn zutun?!"

Perplex musterte ich den Mann vor mir und schüttelte den Kopf.
"Ist das Ihr ernst?!", fragte ich angepisst und rollte mit den Augen. "Vielleicht sollten Sie einfach mal für Ihren Sohn da sein statt später ach so neugierig zu sein! Ich bin Ashton freut mich Sie kennenzulernen! Luke, bist du fertig?"

Kaum hatte ich ausgesprochen steckte der zuletzt angesprochene seinen Kopf durch die Tür und meinte kleinlaut 'er wäre gleich soweit'.

Sein Vater schien immer noch etwas überfordert mit meiner direkten Art zu sein und suchte nach den richtigen Worten.

"Oh hallo Ashton!", etwas zu erfreut sprach Liz meinen Namen aus, als sie mit verheulten Augen die Treppe herunter kam.
"Hi Liz", gab ich lässig von mir und belächelte ihren Mann hämisch.

"Hilfst du mir? Dann sind wir schneller fertig und können früher unseren Spaß haben", tief zog ich an meinem Joint und reichte ihn dann zu Luke.

Er seufzte und zog kurz. Nachdenklich zuckte er mit den Achseln.
"Du weißt, dass ich das nicht mag...", murmelte er und zog seine Stirn in Falten.
"Ich hab etwas Sorge, dass du zum Beispiel erwischt wirst.."

Lächelnd schüttelte ich den Kopf und nahm wieder den Joint.
"Das werde ich aber nie, weil ich nicht dumm bin!"

Langsam nickte er und bejahte dann, dass er mir helfen würde.

Es stellte sich als leicht heraus ihm alles zu erklären und auch als er die Wirkung von Ecstasy spürte bekam er alles ordentlich hin.

Arm in Arm machten wir uns auf den Weg ins Underground, einer meiner Lieblingsclubs, und teilten uns auf.

"Ash", freudig erklang Harrys Stimme hinter mir, als er mir auf die Schulter klopfte.
"Hey Harry alles klar?!", schnell umarmte ich ihn und sah mich um, ob noch Freunde von ihm da waren.

"Ich brauch n Fuchs und etwas Pepp. In 5 Minuten auf dem Klo! Liam braucht auch noch etwas, aber der hat grad nen kleinen Blonden Typen gesehen, der voll sein Typ ist... Er braucht also noch etwas...zumal der Typ ziemlich drauf ist..."

"Luke" entkam es mir geschockt, ich wollte sauer sein, doch mein Lippen zierte ein Lächeln. Das machten die Pillen mit mir "das ist meiner!"

Harry belächelte mich kopfschüttelnd "du kennst Liam, was er will, bekommt er und du kommst selber ja nicht mehr richtig klar"

Eilig wand ich mich ab und begann nach Luke Ausschau zu halten. Es dauerte wahrscheinlich länger, als es mir vorkam. Aber kaum dass ich Liam von hinten sah, staute sich die Wut in mir auf.

"Payne!", brüllte ich über die Musik hinweg. Kaum wurde mein Ruf vernommen sahen zwei Gesichter zu mir. Luke, sichtlich erleichtert "Ashton" seufzend und Liam ziemlich belustigt "du solltest besser auf deinen Kleinen aufpassen" meinend.

Schnell zog ich Luke an mich und positionierte eine Hand um seine Taille. Sein angespannter Körper lockerte sich etwas, bis Luke sich sanft enger an mich drückte.

"Tanzen wir?", bat ich, in der Hoffnung ihn weiter auflockern zu können. Angesprochener nickte leicht und begann sich zögerlich im Takt der lauten Musik zu bewegen.
Man merkte ihm an, dass er nicht so ganz erfahren war, als ich ihn an mich zog und begann mit ihm zu tanzen brauchte er eine Weile sich zu entsteifen und locker auf meine Bewegungen einzugehen.

Den wartenden Harry vergas ich dabei vollkommen, aber im Nachhinein war er nicht wirklich sauer, erst recht als er ein Sonderangebot bekam.

Obwohl Luke und ich eigentlich geplant hatten nicht lange zu bleiben, war es bereits halb sechs, als wir uns erschöpft auf dem Bürgersteig vor dem Club wieder fanden.

Luke konnte kaum mehr gerade stehen, er hing mehr in meinen Armen als alles andere. Aber er hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.

"Baby boy, streng dich an", hauchte ich ihm ins Ohr, trotzdem schaffte er es nicht, sich auf zu richten und ordentlich zu laufen. Stattdessen röchelte er heftig. Zog tief Luft ein und presste sie angestrengt wieder heraus, bis er dem Unterdruck nicht mehr standhielt und sich krümmend übergab.

"Lukey", hauchte ich und strich ihm sanft über den Rücken.

"Mhh... Da hat jemand Spagetti zum Abendbrot gehabt", schmunzelnd gesellte Zayn sich zu uns und half mir Luke aufrecht zu halten.

"Pause", nörgelte Luke nach ein paar Schritten, die wir ihn eher geschliffen, als dass er sie gelaufen wäre.
Ich wendete mich ihm zu und hätte mich am liebsten sofort wieder abgewand.
Er sah nicht mehr gut aus. Nicht im Sinne von unattraktiv, er sah unglaublich nahe des Todes aus. Das alles schien eindeutig zu viel für ihn zu sein. Zumal er auch ziemlich viel getrunken hatte, neben der Drogen.

"Okay Baby, wir setzen uns hier kurz auf den Bürgersteig", murmelte ich leise, half im runter und hockte mich neben ihn.

Zayn ging ein paar Schritte weg, als sein Handy klingelte, um alleine zu telefonieren.

Mein Herz spielte verrück. Natürlich war mir klar, dass Luke morgen Abend wieder völlig in Ordnung war, dennoch machte ich mir extreme Vorwürfe und bekam es mit der Angst zu tun, dass er sauer auf mich sein würde.

"Baby?", fragte ich und strich Luke sanft über seine blasse, kalte Wange.
Der Angesprochene öffnete lautlos seinen Mund und schloss ihn wieder. Seine Augen waren trübe vor sich auf die Straße gerichtet und schlossen sich nur selten zum blinzeln.

"Baby boy", behutsam fuhr ich ihm durch die Haare und zog ihn enger an mich, sodass er sich an mich lehnen konnte. Augenblicklich schloss er die Augen und atmete tief durch.

Auch ich beruhigte mich mit der Zeit und streichelte abwesend dem Jungen in meinen Armen, ohne wirklich etwas mitzubekommen.

Auch das Auto, welches vor uns hielt, bekam ich erst mit, als der Motor ausgeschaltet wurde und sich die Tür öffnete.

~ Trotzdem tanzen als ob keiner guckt,
Lachen als wenn es jeder liebt,
Singen ohne Texte kennen,
Und Feiern als ob es kein Ende gibt! ~

Apartment 69 - LashtonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt