25 - Heiße Sekretärin

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Sonntag, 10.02.2013

Jetzt verstehe ich, was damit gemeint gewesen ist, als meine Freunde davon geschwärmt haben, wie geil es ist, zu trinken. Ich bin viel lockerer, ausgelassener und definitiv viel, viel glücklicher. Oh, und mutig bin ich auch. Und wie ich das bin. Zwar schwebt mir der Kopf sonst wo hin, aber das nehme ich in Kauf, wenn es bedeutet, dass ich für einen Abend alles vergessen kann. Ich werde mich am nächsten Morgen an nichts mehr erinnern, also warum sollte ich das nicht ausnutzen? Ich mache meine ersten Erfahrungen. Das erste Mal Alkohol trinken und das erste Mal Sex. So schlimm wird es nicht sein. Immerhin hat es jeder aus meiner Klasse schon getan. Nur ich bin diejenige, die nicht mitreden kann.

„Willst du das wirklich?", nuschelt Matt an meinem Ohr, als würde er mir eine Wahl lassen wollen. Dabei weiß ich, dass er das hier noch mehr will als ich. Dass er mehr in meine Bitte interpretiert, als dass, was es sein soll: Sammeln von körperlicher Erfahrung. Vielleicht ist das der Grund, warum ich ausgerechnet ihn gewählt habe. Weil wir vertraut sind. Möglicherweise wird es dadurch schöner, als meine Freunde ihre One-Night-Stands mit Fremden beschrieben haben. Außerdem hat er Erfahrung. Er wird wohl wissen, was gut ist und was nicht.

„Ja", antworte ich, um einen klaren Ton bemüht. Ich drehe mein Gesicht so zur Seite, dass er mit seinen Lippen an meinen Nacken kommt. Er zögert nicht lange und übersäht meinen freigelegten Hals zunächst mit hauchzarten Küssen, ehe er immer fordernder wird. Das ist der Zeitpunkt, in dem die erste Alarmglocke in meinem Kopf ertönt. Aber ich ignoriere sie. Es ist nur Sex. Sein Atem beschleunigt sich ebenso wie meiner. Matt gibt lustvolle Laute von sich, die nur gedämpft zu mir durchdringen. Das Rauschen des Blutes in meinen Ohren lenkt mich von dem Gefühl ab, dass das was wir hier tun, inakzeptabel ist. Aber wen kümmert's? Es ist nur Sex. Wir sind jung und betrunken. Und nicht miteinander verwandt.

Seine weichen Hände wandern unter meinen Pullover zu meiner Brust. Ohne die Liebkosungen zu unterbrechen, massiert er meine Brüste durch meinen BH. Da schrillt die zweite Alarmglocke. Aber ich ignoriere sie. Es ist nur Sex.

Schon bald zieht er mir den Pullover samt BH aus. Die dritte Alarmglocke geht los. Diese ignoriere ich ebenfalls. Auch die vierte, als er mir die Hose auszieht. Die fünfte, als mein Höschen folgt. Sie sechste ist lauter, als auch er sich auszieht und sich ein Kondom überstülpt. Aber auch die wird gekonnt ignoriert. Es ist nur Sex. Die siebte und letzte Alarmglocke schalte ich komplett aus, kurz bevor er in mich eindringt. Schließlich ist es nur Sex.

Freitag, 14.08.2020

Es ist halb zwölf, als wir am Motel ankommen. Meine Kollegen stürmen aus dem Reisebus wie aufgeregte Jugendliche, die auf ihrem ersten Klassenausflug sind. Meine Freude hält sich nach dieser turbulenten und lauten Fahrt allerdings in Grenzen. Auch der Ausblick auf das Wochenende mit diesen Leuten ist nicht gerade ermunternd.

Ungeduldig warte ich, bis der Busfahrer und ein Kollege die Koffer herausgeben, als Christina schon mit ihrem Gepäck neben mir steht. „Wenn dieses Wochenende nicht klasse wird, dann weiß ich auch nicht."

„Wir sind rein geschäftlich hier", erinnere ich sie tadelnd, bevor ich auf meinen Koffer zulaufe und mich damit wieder zu Christina stelle. „Das werden sicherlich keine Ferien."

Sie verdreht gereizt die Augen. „Es ist ja nicht der ganze Tag verplant. Wir haben ab Nachmittag Freizeit und der ganze Sonntag ist frei, bis wir am Abend wieder abfahren."

„Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als mein Wochenende mit meinen lieben Kollegen zu verbringen", jubele ich leise mit vorgetäuschtem Enthusiasmus.

„Zieh es nur ins Lächerliche", schnaubt Christina beleidigt und wendet sich mit strahlenden Augen an Patrick, der sich vor uns aufstellt, als wäre er ein Anführer.

Blue Rose - Band 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt