Reisevorbereitungen

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Kapitel 33

Raphael

Endlich etwas essen. Genüsslich biss ich in das Croissant und nahm einen großen Schluck aus der riesigen Tasse mit heißem Kaffee. Vollkommen glücklich schloss ich die Augen und lehnte mich zurück. Ich war so froh das Elektra jetzt nicht mehr weinte und ich neben Diana in diesem herrlichen Café saß. Kichernd riefen die Mädchen mich wieder in die reale Welt zurück. Was auch immer ich gemacht hatte?! Verwundert sah ich Diana in die Augen. Sie konnte kaum sprechen vor lachen, aber ich verstand das sie sagte, ich hätte einen Milchschaumbart. Anzüglich zog ich meine Augenbrauen hoch und meinte: „Dann findest du also das mir ein Bart nicht steht?“ „Ne, so meinte ich das nicht...aber...“, den letzten Teil des Satzes konnte ich nicht mehr verstehen, weil sie zu laut lachte. Wenigstens waren die beiden glücklich, das allein zählte.

Tja, nachdem ich Elektra vorhin auf dem Sofa gefunden hatte, war unser Tag in eine andere Richtung gegangen. Als erstes hatten wir geplant gemütlich zuhause zu essen, aber dann war die Sache mit der armen Elektra passiert. Ich hatte sie weinend auf dem Sofa liegend gefunden. Dieser Moment war echt traurig gewesen, er hatte mir gezeigt, was für ein Glück ich und Diana doch hatten. Das sollte ich nie vergessen – unser Glück. Verliebt sah ich zu Diana rüber und mein Herz schlug schneller, als sie meinen Blick erwiederte.
Nunja, wir hatten uns dann entschieden in ein Café einzukehren. Müde wie wir waren hatten wir uns ein Taxi genommen und waren dann in der Stadt rumgestromert, auf der Suche nach einem guten Ort zum einkehren. Und jetzt saßen wir hier, im Café „Pallelanu“ und frühstückten. Diana hatte sich eine riesige Obstplatte und eine heiße Schokolade bestellt. Die gute Elektra hatte ein großes Müsli mit Bananen und Jogurt, dazu dann auch noch einen Kaffee...genau wie ich. Ich hatte mir ein Croissant, eine Apfeltasche und einen großen Milchkaffee geleistet. Hier war alles sehr gemütlich eingerichtet. Weiße Ledersofas in den Ecken boten einem Privatsphäre, runde Tische gaben genug Platz für die vielen Teller und Tassen der Gäste, Blumen und Fenster die auf das blau - türkise Meer hinaus zeigten machten die Atmosphäre perfekt.
„Leute...ich hab da mal eine Frage“, unterbrach Elektra die Stille. „Ja? Was willst du fragen?“
„Ihr wolltet doch nach Sangalan bevor Raphael seinen Unfall hatte. Ich glaube wir sollten uns so langsam auf den Weg machen“, sprach sie das aus, was wir alle schon seit längerem dachten.
Aufmerksam betrachtete ich sie und erkannte wieder die Traurigkeit in ihr, ja...wir sollten wirklich weitergehen, jetzt wo ich meine Erinnerungen wieder hatte.
„Da hast du Recht. Ich will so langsam auch weiter, bloß diese Auszeit hier war sehr wichtig. Für uns alle!“, schloss ich mich dem Gespräch an.
„Ja, wir können weiter. Elektra du hast doch die Karten, hattest du mal gesagt?!“, merkte Diana an.
„Ja, ich habe die Karten...“, verkündete Elektra leise. Sie gähnte. Schmunzelnd tauschte ich einen Blick mit Diana. „Mädels, einigen wir uns einfach darauf, das wir uns heute noch einen schönen Tag machen, dann unsere Sachen packen und uns dann morgen auf den Weg machen. Ok? Ich würde gerne nochmal mit meinen Eltern reden und ihr könntet ja shoppen gehen. Ihr wisst ja, was an unser Wanderung bis hierher blöd war. Also kauft einfach die Sachen, die ihr denkt, das wir die brauchen könnten“, ich machte eine kurze Pause, um mich zu sammeln..., „heute Nachmittag muss ich euch dann noch etwas wichtiges erzählen.“ Die misstrauischen Blicke der beiden anderen hatte ich erwartet. Ich lächelt kurz um meine Unsicherheit zu überspielen und stand dann auf. Wenig später, nachdem wir alle bezahlt hatten, verließen wir das Café. Ich küsste Diana kurz noch und verabschiedete mich dann von den beiden. „Mach keinen Unsinn“, raunte mir mein Schatz ins Ohr, strich kurz über meinen Arm und joggte dann Elektra hinterher, die schon vor gelaufen war.
So ließ sie mich also allein, mit einer Gänsehaut, obwohl es sehr warm war. Verwirrt sah ich mich in der Gegend um und sammelte mich dann wieder. Sie konnte so verwirrend sein! Jetzt aber schnell, für mich ging es jetzt wieder in das Haus, wo ich auch mit Dianas abscheulicher Mutter telefoniert hatte. Ein kleines Gespräch mit meinen Eltern, würde sie hoffentlich vor Leilas Zorn bewahren...

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