Achtung! Feuer außer Kontrolle!

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Kapitel 8

Den ganzen morgen lang versuchte ich mir den seltsamen Traum zu erklären, Alletto biss bei mir auf Granit als er mich darauf hinwies das ich endlich was essen sollte.

Ich musste zur Schule hatte aber absolut keine Lust.

Ich hatte ein bisschen Angst davor Raphael wieder zu sehn, ich wusste nicht ob das für ihn nur Spaß gewesen war oder Ernst.

Außerdem fühlte ich mich furchtbar hässlich als ich in den Spiegel sah.

Ich wusste ich war viel zu schlecht für ihn, wieso hatte er sich also in mich verliebt?

Nachdem ich 30 Minuten nur über diese eine Sache nachgedacht hatte, gab ich nach und fügte mich doch dem Schulzwang.

Meine Mutter war heute morgen immer noch sehr schlecht gelaunt wegen unserem Streit am Vorabend.

Als kleine Rache schickte sie mich mit zwei Leibwächtern in die Schule.

Die sollten wahrscheinlich Raphael von mir fernhalten.

Dass die beiden mit in die Schule kamen wäre nicht so schlimm gewesen wenn die beiden nicht so vierschrötig gewesen wären.

Also ging ich zusammen mit meinen beiden „Leibwächtern“ in die Schule.

Die anderen reagierten genau so wie ich es mir schon gedacht hatte, sie lachten.

Die Wirkung der beiden auf Raphael war unübersehbar, er schaute mich nicht mal an.

Die ganze Zeit unterhielt er sich nur mit der Gruppe der Mädchen die um ihn herumstanden.

Endlich war die Schule zu ende.

Ich hoffte wenigstens auf einen einzigen Blick von Raphael aber er ließ sich nicht dazu herab.

Ich machte mir Sorgen, hatte ich etwas falsch gemacht, gestern?

War es doch nur Spaß gewesen?

Oder hatte er sich mit mir nur einen guten Platz bei einer Wette holen wollen?

Schließlich war ich Tochter der Staatsherrin, da war es wirklich kein schlechter Schachzug mit mir zusammen zu sein.

Dieser und viele andere schreckliche Gedanken quälten mich in diesem Moment.

Nach einer Weile, ich hatte die ganze Zeit Raphael auf der anderen Seite des Schulhofs betrachtet, konnte ich nicht mehr an mir halten.

Mit schnellen Schritten überquerte ich den Schulhof und schritt direkt auf Raphael zu.

Meine Augen glühten vor Ärger.

Dann stand ich vor Raphaels Gruppe.

Erst jetzt schien er mich zu bemerken.

„ Hi Diana, wie geht…?“ Wollte er sagen, aber er kam nicht dazu den Satz zu beenden.

„ Was soll das Raphael? Erst küsst du mich, sagst mir dass du mich liebst und jetzt betrachtest du mich nicht einmal!“ Ich schrie ihn an und hörte ein Raunen in der Menge die sich um uns gescharrt hatte, als ich von dem Kuss sprach, niemand wollte sich das Spektakel entgehen lassen. Die empörten Blicke die die anderen Mädchen Raphael zu warfen als sie hörten das er eine Geliebte hatte, spornten mich nur noch mehr an.

„ Denkst du ich lass mich von dir verarschen? Wie viel bekommst du dafür das du mit mir zusammen bist?“

„ Gar nichts,“ sagte Raphael mit traurigem und müdem Blick.

„ Ach du bist traurig das du nichts bekommst?“ Meine Lautstärke wurde mit jedem Wort lauter, ich legte meine ganze Wut, Verletztheit und Empörtheit in meine Stimme als ich sagte: „ Raphael du bist das größte Arschloch was mir je begegnet ist, wie konntest du nur?“

Ich drehte auf dem Absatz um und hörte nur noch das die anderen hinter mir stark diskutierten.

Ich rannte, ich rannte so schnell wie ich noch nie gerannt war.

Die Welt um mich herum verschwamm, ich merkte gar nicht das ich schon lange nicht mehr rannte sondern auf Flammen dahin schwebte und das in einem immer schnelleren Tempo.

Ich hielt erst an als ich im tiefsten Wald stand, hier würde mich niemand finden.

Meine Wut und Trauer darüber das ich Raphael vielleicht doch Unrecht getan hatte, brachte alles in mir zum Glühen.

Mein ganzer Körper bestand aus Flammen, ich brannte lichterloh, doch ich merkte nichts davon.

Ich war nur mit meinen Gedanken beschäftigt.

Die Flammen leckten von meinem Körper aus über das trocken Graß bis in die Baumwipfel der Baumriesen.

Innerhalb von 20 Minuten brannte der ganze Wald.

Ich wurde währenddessen immer erschöpfter, das letzte was ich sah als ich bewusstlos wurde, war ein Schatten der auf mich zu huschte.

Dann wurde alles schwarz.

Langsam versuchte ich die Augen zu öffnen, die Erschöpfung war immer noch nicht gewichen, wenn das überhaupt ging war sie eher noch stärker geworden.

„ Du lebst noch! Oh Diana wie konntest du mich nur so erschrecken?“

Eine sanfte Stimme holte mich dann doch wieder zurück.

Ich öffnete die Augen und sah genau denjenigen den ich hier auf gar keinen Fall vermutet hatte, nachdem was ich zu ihm gesagt hatte.

Jetzt wo ich endlich einen klareren Kopf bekam, erinnerte ich mich was geschehen war, ich hatte in einem brennenden Wald gelegen.

„ Wie, wie hast du mich aus dem Wald heraus bekommen? Und was ist dort eigentlich passiert?“ Im Moment konnte ich nur diese Fragen klar in ihrem Kopf bilden.

„ Also, du hattest deine erste wirkliche Verwandlung in dein natürliches Wesen, was bei dir das Feuer ist, ausgelöst wird so etwas durch starken seelischen Schmerz oder durch das Kontrolle verlieren über den eigenen Körper. Was passiert ist? Du hast den gesamten Wald der Ältesten abgebrannt.“

„ Oh nein, was soll ich jetzt tun, wie kann ich den ganzen Leuten erklären wie ich einen Wald abbrennen konnte, ohne Streichhölzer oder dergleichen?“ Der verzweifelte Ausdruck in ihren Augen brach Raphael das Herz, er wusste aber, dass alles was er getan hatte richtig gewesen war!

„ Diana, wir müssen von hier verschwinden uns auf die Suche nach den anderen Elementen machen!“

„ Was? Wir müssen von hier weg? Aber…aber wie soll ich das meiner Mutter erklären?“

„ Nichts wirst du ihr erklären, sie wird denken das du bei dem Feuer umgekommen bist!“

„ Das wird ihr das Herz brechen! Sie hat doch schon meinen Vater verloren!“

„ Ja, aber es muss so sein!“

„ Oh Raphael, wie konnte ich dich nur so anschreien? Und jetzt bist du sogar gekommen um mich zu retten, ich versteh die Welt nicht mehr,“ sagte sie und brach in Tränen aus.

„ Ach Süße, eines Tages wirst du mich verstehen!“

„ Ich hoffe es!“

Und so standen wir für einen Moment im Mondenlicht auf einem Hügel und blickten in die grenzenlose Wildnis.

Ich lehnte meinen Kopf an seine Schulter und vergas für einen Augenblick meine rauchende, stinkende Kleidung und dachte daran wie es sein könnte ein normales Leben zu führen.

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