Verständnis unter Freunden

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                                                                                Kapitel 19

Diana

Ich gehe den Waldweg gerne entlang. Der süße Geruch der Bäume und Blumen schläfert ein. Jetzt will ich aber gerade nicht schlafen. Wozu sollte ich jetzt schon der Müdigkeit nachgeben? Das werde ich erst heute Abend tun und bis dahin sind es noch einige Stunden.  Mühsam lenke ich meine Konzentration wieder auf meine Umgebung. Eigentlich sind Spaziergänge ja gar nicht mein Ding, allerdings hat sich das in letzter Zeit geändert. Dank Raphael und meiner Elementekraft bin ich viel länger an der frischen Luft.

Unsere Schritte hallen auf dem von vertrockneten Tannennadel bedeckten Waldboden. Ich weiß das wir sprechen sollten....allerdings will nicht gerade ich den Anfang machen, deshalb bin ich sehr erleichtert als er anfängt zu sprechen: " Du weist es gibt viele ungeklärte Dinge zwischen uns, ich möchte jetzt einfach mal deine Sichtweise hören Schatz." Ich schaue ihm tief in die Augen und sage: " Du weißt das ich dich liebe, ich liebe dich mehr als mein eigenes Leben...trotzdem möchte ich nicht eine feste Beziehung mit dir eingehen..."

"Möchtest du mir sagen wieso nicht? Ach warte, sorry...wie konnte ich nur so dumm sein...es ist vollkommen ok für mich. Ich habe die ganzen Erinnerungen zwar noch nicht wieder, aber wenn ich dich damals auch nur halb so sehr geliebt habe wie jetzt...dann verstehe ich deine Trauer das du mich so verlieren musstest...es tut mir so leid mein Schatz!" Rollt da gerade wirklich eine Träne ihm die Wange herunter?! Meine Augen werden groß als er mich sanft in seinen Arm nimmt und sanft wie ein Windhauch meine Lippen mit seinen berührt. Fast könnte ich umfallen vor Glück, er merkt dieses genau und hält mich nur noch fester fest. " Jetzt sollten wir aber lieber weiter reden...", flüstert er mir ins Ohr. Sein Atem an meinem Hals verursacht mir eine Gänsehaut.

" Also, so wie ich es jetzt verstanden habe wollen wir uns so verhalten als wären wir in einer Beziehung...ABER wir sind es gar nicht offiziell?! Damit wäre ich zufrieden... ich hoffe du bist es auch? "

" Genau Raphael, genauso meinte ich es doch...du hast so eine tolle Fähigkeit..."

" Sind wir jetzt etwa bei den Komplimenten?" Er guckte mich verschmitzt an...ich wusste ungefähr was kam... Bis jetzt hatten wir etwas von einander entfernt gestanden, jetzt schlich es langsam auf mich zu. Zwar wollte ich auch das was er wollte, trotzdem wich ich langsam zurück, bis ein Baum in meinem Rücken mir den Weg abschnitt. Jetzt hatte Raphael mich erreicht. Er stützte sich, mit den Armen an meine Seiten, am Baum ab...es gab keinen Ausweg mehr. Sein Gesicht war mir ganz nah als er die Stille unterbrach: " Ich liebe dich Diana! Und ich weiß dasselbe von dir zu mir. Unsere Absprache ist hiermit zu Ende!" Er unterbrach sich nur, um mich einige Male zu küssen... wir vergaßen alles um uns herum.

Elektra

Seit Stunden waren Raphael und Diana nun schon weg. Die ganze Zeit hatte ich mich schon mit Tischdecken beschäftigt, mein Laune sank auf den totalen Tiefpunkt. Aber dann- endlich- trat Diana aus dem Wald heraus, Raphael folgte ihr. Die Beiden schienen echt sehr gut drauf zu sein, aber auch das wollte mich nicht glücklicher machen...ich sah bei ihnen nur das was ichnicht hatte.

" Diana? Würdest du mir beim abräumen helfen?", fragte ich sie nach dem wir das Frühstück, im wahrsten Sinne des Wortes, genossen hatten.
Im ernst?! Sie schaute Raphael wirklich fragend an! Oha! Was hatte ich verpasst... das galt es herauszufinden...
" Ja, du kannst...ich setzt mich an die Klippe und schaue mir die Landschaft an", schon wieder grinst er sie so an!
Er verließ die Küche.

" Na, wie gehts dir so?", ein schlechter Anfang für eine Unterhaltung... Smalltalk.
" Joa, mir gehts sehr gut und dir?"
" Naja, ich denke daran wann wir weitergehen, wohin und wo wir dann schlafen..."
" Oh, Elektra! Denk doch jetzt nicht daran! Dann kannst du ja gar nicht entspannen!", sagt sie und legt mir einen Arm um die Schulter.
'Jetzt wäre der Moment...', denke ich.
"Wie wars eigentlich mit Raphael? Ihr wart ganz schön lange weg. Und wie steht ihr jetzt zueinander?"
"Ach...viele Fragen auf einmal", Diana lächelt herzlich,"...aber leider kann und will ich dir keine. Nimms bitte nicht persönlich!"
Ich merke wie mein Gesicht sich verkrampft und eine Welle des Ärgers mich erfasst...: " Natürlich, wieso sollte ich das denn persönlich nehmen?", lüge ich," ich glaube ich geh noch ein bisschen trainieren, bis bald."
"Okay...", ich sehe die Zweifel in ihrem Gesicht.

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