Changings (Veränderungen)

78 8 0
                                    

                                                                             Kapitel 25

Diana

Die feinen Sandkrümel stachen mir in die feine Haut meiner Unterarme als ich zu Raphael kroch. Wie die feine Zunge einer Katze leckte das Wasser an meinen Fingerspitzen, eine Gänsehaut entstand auf meinen Armen als der scharfe Wind, welcher vom Meer kam, über meine Arme strich.

Vieles lief in meinem Kopf ab, als ich nun zu Raphael kroch. Jede Möglichkeit die geschehen könnte...viele davon waren keines Wegs erfreulich. Er könnte mich wieder nicht erkennen, er könnte... Er könnte... Bla, bla, bla! Wieso dachte ich jetzt eigentlich so sehr nach? Ich sollte einfach hingehen, naja, hinkriechen.

Auf der Hälfte der paar Meter die ich kriechen 'musste' spürte ich schon wie sehr die Erschöpfung an mir nagte...alles tat mir weh. Doch als jetzt eine Windhauch mir Raphaels Duft nach Wasser und frischer Waldluft in die Nase steigen ließ war ich auf einmal ganz schnell bei ihm. Jetzt konnte ich auch endlich sagen wieso er so roch.

Ganz sanft lächelte ich als ich in seine blauen Augen schaute, anscheind war er noch immer sehr aufgeregt, lag das etwa an mir?! Ich bezweifelte es, aber vielleicht hatte ich auch unrecht uns es lag an mir, das wusste wohl nur er ganz genau.

Als sein Blick den meinen traf knisterte die Luft förmlich, so viele Energien war zwischen uns zu spüren. Ich versank vollkommen in diesem Blick, der so vieles ausdrückte. Meine Umgebung zählte nicht mehr, nur er war wichtig, er, MEINRAPHAEL!

Doch plötzlich empfing ich Gefühle von ihm...etwas war ihm unheimlich peinlich, ich fühlte starke Scharm seinerseits...was konnte das nur sein? Langsam senkte er den Blick, er sprach:"Es tut mir so sehr leid!" Ich guckte zusammen, als ich sah das ihm eine tiefblaue Träne die Wange herunterrollte. Wieso weinte er nur? Das sollte ich gleich erfahren:"Ich hatte alles vergessen, wirklich alles war weg, an nichts konnte ich mich errinern...außer an deinen Namen. Jetzt ist es alles wieder da, die ganzen Erinnerungen stürzen auf mich ein...es erdrückt mich, ich liebe dich doch meine Liebste!!" Jetzt konnte auch ich die Tränen nicht mehr zurückhalten...sie rollten einfach, als rote Flammen verdampfte sie in der Pfütze die sich durch Raphaels Tränen gebildet hatte. "Mach dir bitte keine Sorgen, ich liebe dich doch auch!"

Ich fiel ihm um den Hals, er drückte mich an sich, zog mich auf sich und küsste mich innig während er mich fest an sich drückte... Ich gab mich völlig dem Gefühl der Trauer, Sehnsucht und Verzweiflung hin, all das legte ich auch in den Kuss. Und so küssten wir uns während wir beide bittere Tränen vergossen...niemand konnte das wieder ungeschehen machen. Niemand konnte die Erlebnisse mit Miranda entfernen aus unseren Köpfen, doch wir lebten nur im Hier und Jetzt.

Keuchend wegen dem langen Kuss lagen wir auf dem Sandboden, noch immer hielten wir uns fest umschlungen.
Elektra

Ich hatte Raphael und Diana alleine gelassen, der Moment war nur ihrer gewesen, da hatte ich mich nicht einzumischen.

Mit gemischten Gefühlen betrat ich den Strandsand, es knirschte unter meinen hohen weißen Stiefeln.

Dann sah ich sie! Fest umschlungen lagen sie dort, sie sahen aus als würden sie frieren, vielleicht lag das aber auch nur an den Tränen die sie vergossen. Mein Entschluss kam schnell...ich wollte sie so schnell wie möglich ins warme Haus bringen.

"Diana, Raphael, los steht auf ihr erfriert hier sonst noch", machte ich mich bemerkbar.

"Ja wir kommen ja schon...", Raphael antwortete für sie beide, Diana sah auch nicht so aus als ob sie antworten könnte. Sie barg ihr Gesicht an seiner Brust als er langsam aufstand und sie mit sich hochzog.
Raphael

Es war schon dunkel draußen geworden als wir endlich das Haus erreichten. Ständig hatten wir anhalten müssen damit Diana und ich wieder zu Kräften kommen konnten. In diesem Moment hielt ich sie gerade im Arm, während ich, an einen Türrahmen gelehnt, mit Elektra redete.

"Wie kannst du kleiner Idiot uns eigentlich so einen Schreck einjagen?" fragte sie ganz entrüstet und mit belustigtem Blick in Richtung Diana.

Bevor ich antwortete ließ ich meinen Blick über die Einrichtung des Raumes streifen. Gerade standen wir im Flur der eigentlich eher ein Wohnzimmer sein könnte. Ein Sofa aus einem weichen Stoff, das viele Kissen und Decken beherbergte, beherrschte die Seite, die zum Fenster hin zeigte. Der weiche wundervoll orange Stoff prägte mit seiner Farbe die Atmosphäre des Zimmers. Auch die Wände waren in warmen Tönen gestrichen. Um dem Raum einen weltoffenerem Stich zu geben, hingen an der einen Wand kunstvolle Bilder von afrikanischen Tieren, ich erkannte mehrere Zebras unter einer untergehenden Sonne, einen Löwen der sich sonnte und mehrere Gazellen die an einer Wasserstelle sich erfrischten. Der bunte Flickenteppich und die langen Blätter der Zimmerfarne versprühen den Scharm der Leichtigkeit und Sorglosigkeit eines kleinen Kindes und ließen den Raum sehr beruhigend wirken.

"Ich bin kein Idiot und außerdem habe ich nichts selbst gesteuert... Das war nicht ICH!" antwortete ich gereitzter als ich beabsichtigt hatte.

"Ganz ruhig, ganz ruhig!" kam von Elektra die Reaktion die ich erwartet hatte.

"Ich bin ruhig...lass mich bitte jetzt zusammen mit Diana ausruhen", beendete ich geschickt das Gespräch und zog Diana mit ins Bad, welches sich hinter uns befand und schloss die Tür.

FiregamesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt