Training für zwei

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Kapitel 15

Elektra

„ Er hat WAS getan?“ ereiferte ich mich.

„ Mich umarmt ...“

„ … aber nur freundschaftlich!“ fügte Diana schnell hinzu.

„ WAS?!!“ meine Stimme hallte in dem Raum.

„ Bitte Elektra beruhig dich!“ hauchte Diana, wegen meinem Schreien war sie ganz blass geworden.

„ Oh, ok. Ich versuche es“, meinte ich nur.

„ Danke“, Diana klang erleichtert.

„ Ähm, ja ...“ zwischen uns herrschte ein peinliches Schweigen, das ich jetzt unterbrach.

„ Ich geh dann mal schlafen ...“, sagte Diana, „ … lässt du mich bitte vorbei?!“

„ Tschuldige, ja.“

Ich trat zur Seite und lies sie in ihr Zimmer.

Irgendwie hatte ich dieses komische Bedürfnis meine Schwester besuchen zu müssen. Mein Weg führte mich dann auch bald zu ihrem Zimmer. Da stand ich nun vor ihrer Tür und wusste nicht ob ich herein gehen sollte.

„ Elektra komm endlich rein!“ rief eine leicht genervte Miranda. Jetzt musste ich wohl wirklich rein gehen. „ Wie kommt es nur das Miranda es immer merkt?“ fragte ich mich irritiert.

„ Was ist los?“ meine Schwester musterte mich eingehend.

„ Ich wollte nur sehen wie es dir geht“, antwortete ich.

„ Ok. Mir geht es gut, bloß diese Verletzung im Nacken brennt!“

Ich trat näher. Gehorsam beugte sich Miranda vor und ließ mich ihren Nacken anschauen. Wenn sie nur dieses Mal sehen könnte! Die Flammen leuchteten jetzt dunkelrot und die Krone besaß goldene Zacken. Wunderschön.

Aber wozu diente es?

Diese Frage sollte sich erst viel später klären!

Diana

Verdammt.

Ich konnte einfach nicht einschlafen. Immer wieder gingen meine Gedanken zurück zu Raphael. Wie er dort gestanden hatte lässig, unbeweglich und sein blick meinen Rücken kitzelte. Zu gern hätte ich mich einfach umgewandt und wäre wieder in seiner Umarmung versunken. Bloß hätte der neue Raphael das nicht richtig verstanden, wohin gegen der alte Raphael mich nie wieder losgelassen hätte!

Och nö. Ich spürte wie mir eine einzelne Tränen heiß die Wange runter lief.

Ich brauchte Ablenkung.

Mit versunkenem Blick, betrachtete ich die dunkle Kälte draußen.

„ Man könnte doch Licht ins Dunkel bringen“, ein Lächeln erhellte mein Gesicht, das war es.

Ganz behutsam setzte ich einen Fuß vor den anderen, auf gar keinen Fall wollte ich Elektra begegnen.

Mein Nachthemd war dünn, viel zu dünn.

Sofort breitet sich eine leichte Gänsehaut auf meinem Körper aus.

Rennen, rennen, rennen.

Endlich waren mein Körper und ich wieder ein unschlagbares Team. Meine Sehnen entspannten sich während des Laufes, trotzdem glühte ich ein bisschen als ich auf einer Lichtung ankam. Ich wusste nicht wo ich war, aber das war mir so egal, ich wollte brennen.

Mit festen Schritten kam ich in der Lichtungsmitte an.

Hitze floss in meinen Zeigefinger, ich kniete mich leicht hin und brannte ein Trainingsfeld in den Boden. Knistern erfüllte die ruhige Nacht als das Glas in Brand gesetzt war.

Die zarte Spitze meines Nachthemds wehte im Wind der jetzt aufkam, obwohl, wie konnte jetzt auf einmal Wind herrschen?

Ich erinnerte mich an den Traum den ich vor langer Zeit gehabt hatte.

Dort hatte ich genau wie es jetzt war auf einer Lichtung gestanden, also machte ich mich ans erfüllen dieses Traums. Ich konnte mich immer noch nicht selbst einschätzen also fing ich einfach an.

Flammen loderten über meine Arme, Brust, Hals, Beine und umschlossen mich mit ihrer Wärme.

Zum Glück brannte mein Nachthemd nicht auch noch. Nächste Übung, ich wandelte das Feuer in heißes Magma um, jetzt war ich in eine feste Rüstung gekleidet. Keine Haare bedeckten meinen Nacken mehr, sie hatten sich schon lange zu einer Krone verflochten.

Wie wäre es mit einem Diadem? Ich hob meine Hände und ließ Feuer entstehen, die Hitze musste enorm sein!

Auch jetzt noch fühlte ich enorme Kraft in meinen Adern, wie konnte das sein? Eigentlich müsste ich müde sein!

*Miranda*

Hitze. Unendliche Wärme. Ich sprang auf, ich glühte! Ich wollte schreien, doch ich besaß nicht genug Energie, ich fasste in meinen Nacken. Das Mal stand in Flammen, meine Beine versagten, wenn ich bloß wieder Energie hätte! Mit einem dumpfen Schlag, prallte ich auf den Boden auf. Stille umgab mich: „ Bitte, lass mir meine Lebensenergie!“ flehte ich.

Was war das gewesen? Ich hatte eine Stimme gehört, sie hatte mich angefleht.

Mirandas Stimme! Jetzt erinnerte ich mich wieder: Das mal gab mir einen Zugang zu ihrer unnutzbaren Energie, doch gerade hatte ich das Maß überschritten, ich hatte ihre Lebensenergie genutzt.

So schnell ich konnte warf ich die Rüstung von mir, es wurde stockfinster als mein Feuer die Lichtung nicht mehr erhellte. Zittern erfasste mich, ich hätte sie fast umgebracht. Worte tauchten in meinem Gehirn auf: „Danke“ .

Ich rannte los, auf nach Hause. Nie wieder würde ich ihre Kostbare Energie nutzen. Sie hatte weniger als ich, trotz allem hatte ich nicht vor sie zu töten!

Meine Haare wehten wie Flammen hinter mir her, als ich meinen Lauf nach Hause begann.

Elektra

Ich wusste das Diana geübt hatte. Nicht viel weniger hatte ich es damals getan, meine Grenzen teste ich jeden Tag. Sie war nicht gedanklich da gewesen, nur ihr Feuerwesen hatte dort gestanden, tödlich schön. Ihre rote Rüstung war vollkommen aus Magma gewesen, mit roten Stacheln, die pulsierten.

Es war gefährlich sie beobachtet zu haben , doch ich hatte nicht anders gekonnte. Jetzt rannte sie wieder nach Haus. Ihre Augen waren weit aufgerissen, irgendwas musste sie erschreckt haben. Ich würde mich hüten sie danach zu fragen.

Meinen Wind hatte sie auch bemerkt. Auch ich rannte los, zu Miranda.

Irgendwas stimmt nicht, ich wusste es.

Da lag sie, schwach atmend, leichenblass.

Sanft hob ich sie in ihr Bett, alles war klar, das Mal gab Diana die ungenutzte Kraft von Miranda, bloß jetzt war es zu viel gewesen.

Tapp, tapp, Diana, war auch wieder da. Morgen würde ich mit ihr darüber reden müssen!!

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