Die Schönheit des Wiederfindens oder Raphaels und Dianas Aussprache

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Kapitel 27

Die Schönheit des Wiederfindens oder Raphaels und Dianas Aussprache

Diana

Hatschie...ich erwachte weil ich niesen musste.

Irgendwas hatte mich an meiner Nase gekitzelt und ich hasste es wenn ich gekitzelt wurde.

Als ich meine Augen öffnen wollte, spürte ich den sanften Druck einer Hand auf meinen Augenlidern.

„ Du solltest jetzt besser nicht die Augen öffnen...außer du willst mich nackt sehen Sweety“, sagte Raphael und räusperte sich belustigt. Ich ließ mich zurück in die Kissen sinken und kicherte leise vor mich hin.
„ Das ist nicht lustig!“ mischte Raphael sich ein, musste dann aber auch anfangen zu lachen.
„ Es ist mega lustig!“, hörte ich mich mit heiserer und vom lachen geschüttelten Stimme sagen.
Ich hörte das Geräusch eines Gürtels dessen Schnalle geschlossen wurde, dann ein Rascheln und auf einmal spürte ich seinen warmen Atem auf meinem Gesicht.
„ Du machst dich also über mich lustig meine Liebe?“ fragte Raphael.
„ Oh nein...“, ich wollte Raphael ja antworten, er unterbrach mich mitten im Satz, indem er mich küsste. Der so sehr vermisste, sanfte Druck seiner Lippen auf mein war so himmlisch. Ich vergaß alles um mich. Ein Gefühl der Wärme und der Vollkommenheit durchströmte mich.
Er war hier, bei mir.
Er lag halb auf mir, jedenfalls fühlte es sich so an.
Ich wagte nicht meine Augen zu öffnen und ich wusste er hatte seine geschlossen.

Nach einer gefühlten Unendlichkeit löste er seine Lippen von meinen.

„ Öffne die Augen“, flüsterte Raphael leise in mein Ohr.
Bedächtig öffnete ich die Augen.
Das erste was ich sah waren seine braunen Augen, in denen sich blaue Punkte zeigten. Anscheinend war er recht aufgeregt, ich schmunzelte.
Als zweites bemerkte ich meinen Geliebten, der mit nacktem Oberkörper neben mir lag.
Langsam streckte ich meine Hand in seine Richtung und berührte mit meinen Fingern sein Sixpack.
„ Also nein“, er strahlte Freude, Gelassenheit und Liebe aus, „ deine Finger sind ja eiskalt!“ Langsam umschloss er meine Hand. Die Luft war förmlich elektrisch geladen als ich jetzt meinen Blick hob und ihm tief in die Augen sah.
Bilder jagten mir durch den Kopf...Raphael auf einer Schaukel; Raphael auf einer Wiese, wie er mir eine Rose schenkte, inmitten eines Meeres von rosanen und weißen Margeriten; Raphaels Blick, als er mich damals auf der Anhöhe in Malisia umarmte; Raphaels erschrecktes Zusammenzucken, als ich ihn damals vor den ganzen Mädchen anschrie; Raphael und ich, wie wir im Raumschiff eng umschlungen auf dem Bett lagen...
All dies hatten wir schon alles erlebt, so vieles.
Fast schon mit Gewalt riss Raphael mich in seine Arme. Urplötzlich flammten meine Haare auf, wie schon einmal flochten sie sich zu einer Krone, nur kurz sah ich das seine Augen völlig blau waren bevor ich anfing zu weinen. Jetzt war es um mich geschehen, alles aus der letzten Zeit erfasste mich.

„Bitte meine Süße! Weine nicht, ich bin bei dir!“, sanft hielt er mich ein Stückchen von sich weg um mir in die Augen sehen zu können.

Raphael

„ Wirst du mir meine Fragen beantworten?“, ihre Stimme war wegen den Tränen die sie vergoss ganz rau und heiser.
„ Jede die du willst mein Schatz. Aber wir sollten uns jetzt besser hinsetzen oder hinlegen, dann können wir uns bequemer unterhalten“, beantwortete ich ihr Frage und zog sie zu mir zurück aufs Bett.

„ Also, was willst du wissen?“
„ Ich will wissen, was damals nach meinen Sprung passierte.“
„ Welcher Sprung?“ fragte ich, da ich nicht genau verstand worauf sie hinaus wollte.
„ Weißt du das denn nicht mehr? Damals als unserem Raumschiff der Treibstoff ausging, ich mit einem Fallschirm raus sprang und du mir sagtest du müsstest noch die Karten für Sangalan mitnehmen. Ist diese Erinnerung immer noch verloren?“, deutlich konnte ich die Angst in ihrer Stimme erkennen.
„ Nein, jetzt wo du es sagst weiß ich wieder was du meinst. Ja, damals ging ich zurück in den Gepäckraum...“

Flashback:

Dunkelheit umfing mich. Beunruhigende Geräusche steigerten nur umso mehr das Gefühl der Angst, was ich schon in mir trug. Als meine Süße gesprungen war, hatte ich das Gefühl gehabt, das ich sie lange nicht mehr wiedersehen würde. Flackernd entzogen die Lampen dem Raumschiff die letzten Energiereste. Dort lag sie! Verdammt dort lag die Rolle mit den Karten. Die Silberfassung hatte sich an einer Stütze verfangen. Ein plötzliches Schwanken des Raumschiffes warf mich zu Boden. Der Schmerz kam schnell, verging aber auch sofort. Zurück blieb mein Verlangen nach draußen zu gelangen.
Die Sirenen jaulten.
Meine Fingerspitzen berührten die eiskalte Rolle mit den Karten.
Ich zog sie zu mir.
Das Raumschiff drehte sich einmal um sich selbst.
Ich versuchte noch nach einem Halt zu greifen.
Meiner Finger rutschten ab.
Mein Shirt rutschte hoch.
Kein einziger Halt bestand für mich.
Ich krachte gegen die andere Wand des Raumschiffes.
Mir wurde kurz schwarz vor Augen wegen dem Schmerz.
Die Kälte von draußen durchdrang all meine Glieder.
Ich schrie um Hilfe als ich spürte das ich dem gähnenden Loch immer näher kam.
Früher war dort eine Tür gewesen.
Zu erschöpft war ich um mich wieder festzuhalten.
Ich befand mich im Freien.
Ich drückte die Rolle fest an mich.
Ich fiel ungebremst.
Die scharfe Luft schnitt mir in die Haut.
Diana“, dachte ich.
Immer noch schrie ich.
Erst als ich auf den steinharten Boden aufschlug stoppte mein Schreien, ebenso auch meine Wahrnehmung.
Die Starken Schmerzen fühlte ich nur eine Sekunde lang, das reichte um mich in die Bewusstlosigkeit zu treiben.

„ Oh Raphael, die Erinnerung muss furchtbar sein!“, sie zitterte stark als ich aufgehört hatte zu erzählen. Eine ihrer Tränen löste sich und hinterließ einen nassen Fleck auf dem weißen Laken.
„ Ich sollte aufhören zu erzählen. Du hast zwar sicher noch nicht alle deine Fragen gestellt, ich will dich aber nicht so traurig und entsetzt sehen“, warf ich in die Stille ein, die nur von dem gelegentlichen Schniefen Dianas unterbrochen wurde.
„ Nein“, ihre Stimme klang schon viel fester, „ bitte erkläre mir mehr.“
„ Na gut“, willigte ich ein obwohl ich so meine Bedenken hatte.
„ Was hast du gefühlt als Elektra dich damals so ermahnte und dann mit mir das Zimmer verließ, während du ,ohne dich bewegen zu können, auf dem Bett lagst?“ ich wusste das sie mir schon verziehen, ein gequältes Lächeln zierte ihre Mundwinkel.
„ Ich war sauer, ich fühlte mich gekränkt. Ich dachte ihr wollt mich für dumm verkaufen. Erst kommst du und willst mich küssen, dann kommt Miranda und küsst mich wie verrückt. Was soll man den dann als Mann denken?!?“ Die Erinnerung war mir sehr unangenehm.

„Können wir die anderen Fragen heute Abend klären Schatz?“ fragte ich sie.
„ Gerne, ich merke schon das dich das viele Fragen nervt“, antwortete sie.
Mitfühlend legte sie mir den Arm um die Schulter, erhob sich, ging zum Schrank und holt ein weißes Hemd raus.
Dann trat sie wieder an das Bett, gab mir das Hemd, ich stand auf und zog es an. Der frisch gewaschene Stoff knisterte beim Anziehen.
Innerhalb weniger Minuten hatte auch sie sich umgezogen und trog nun einen feuerroten Zweiteiler. Ich legte meine Hand um ihre Taille und führte sie aus dem Zimmer.

Ich wollte zum Frühstück erscheinen, ich wusste genau das Elektra mir sonst „ewig“ böse sein würde.

Puh, geschafft ^-^. Das Kapitel ist hoffentlich lang genug. Hab mir Mühe gegeben meine Lieben. So für die heutige Kommentarchallenge nominiere ich : @neelab7 . Ich würde mich sehr über einen Kommentar von dir zu diesem Kapitel oder dem ganzen Buch freuen. LG Deine AntoniaLightwood

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