Mate - The Second Chance

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Logan sitzt unruhig in seinem Büro, als Jim eintritt, den er zu sich gerufen hat.  "Ja, Alpha?" - "Du meinst, sie ist meine Mate" - "Naja, was ich meine ... du fühlst so, oder?" - "Ja, schon. Aber kann ein Mensch Mate für zwei Wölfe sein?" - "Häh?" - "Setz dich!" Logan erzählt Jim, dass Mia aus Riverside kommt, wo Lucas der neue Alpha ist, der seine menschliche Mate abgelehnt und verstoßen hat. "Du glaubst, diese Frau ist Mia?" - "Ja, alles passt. Aber kann das sein?" - "Uff ... da muss ich nachforschen. Aber wenn er sie abgelehnt hat ... ich hab keine Ahnung, wie das mit abgelehnten Menschen ist, eine Wölfin, die nicht weiß, dass sie abgelehnt wurde, kann ja normal weiterleben. Das wäre ja in ihrem Fall auch so. Was fühlst du, wenn du an sie denkst?" - "Jetzt gerade? ... Sie ist traurig. Das ist meine Schuld, ich hab sie vorher etwas schnell alleingelassen". Betrübt sieht Logan auf seine verschränkten Hände, die vor ihm auf dem Schreibtisch liegen. "Als ich bei ihr war, konnte ich ihre Gedanken lesen - ich bin ein Mann wie aus dem Bilderbuch", jetzt grinst Logan wieder. "Jetzt geht das allerdings nicht, aber sie ist verwirrt ... keine Ahnung woran sie jetzt denkt, aber es macht sie glücklich ...". Schmunzelnd sieht Jim seinen Alpha an. "Also, ganz ehrlich, wenn du jetzt schon so eine tiefe Bindung zu ihr hast, will ich gar nicht wissen, wie weit das nach der Markierung geht. Hast du wirklich Zweifel, dass du eine zweite Chance bekommen hast? Logan, sie ist perfekt für dich ... sie ist klug, soweit ich das beurteilen kann, stark - wer läuft schon meilenweit durch den Wald? - und hübsch ist sie auch" - "Sie ist noch so jung, Jim" - "Ja und? Du bist doch auch nicht alt" - "Naja, ich denke, ich bin mindestens 10 Jahre älter als sie, auch an Lebenserfahrung. Ich bin ein Alpha, der seit Jahren allein sein Rudel führt und auch mal hart sein muss. Glaubst du, sie kann das akzeptieren?" - "Das weiß ich nicht, das wird die Zeit zeigen. Vielleicht brauchst du aber auch genau dieses Mädchen, das dir mal andere Seiten entlockt, das dir andere Lösungen aufzeigt, eine Frau, mit der du doch noch eine Familie gründen kannst, was dir mit Tabea leider nicht vergönnt war. Logan, das ist ein riesengroßes Geschenk, das du erhältst. Nimm es an, zeig Mia deine Welt - ich bin sicher, sie gibt dir genauso Halt wie du ihr Halt geben wirst!" Nachdenklich schaut Logan seinen Arzt und Freund an, als sie von einem Klopfen gestört werden. "Ja?" - "Sorry Logan" - "Schon gut, Mason. Was gibts?" - "Dieses Mädchen von heute ..." - "Was ist mit ihr?" - "Weißt du schon mehr von ihr?" - "Japp. Sie ist aus Riverside und wurde von dort verjagt" - "Verjagt?" - "Ja, der dortige Alpha hat sie aus seinem Territorium gejagt und ..." - "Stopp! Lucas hat seine  Mate abgelehnt, oder? Ist sie das?" - "Ja. Und meine" - "Wie?" - "Mia ist meine Mate". Verdutzt sieht Mason Logan an. "Geht das denn?" - "Ja. Manchmal gibt die Mondgöttin einem Alpha eine zweite Mate", erwidert Jim. "Aber eine Mate für zwei Alphas?" - "Lucas hatte seine Chance, er wollte dieses wundervolle Geschöpf nicht", grummelt Logan. "Okay ... ich steh hinter dir. Ich befürchte allerdings, dass da das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Also bleibt sie?" - "Ich muss ihr noch irgendwie beibringen, was wir sind, was und wer ich bin und wie ihr Leben an meiner Seite aussehen wird. Aber ja, ich hoffe, sie bleibt".

"Guten Morgen, Kleines, gut geschlafen?" Fröhlich betritt Jim Mias Krankenzimmer, gefolgt von Logan. "Geht schon", murmelt Mia, "wann darf ich heim?" Jim wirft einen Blick auf Logan, der sich bei diesen Worten angespannt hat,  und legt ihm dann beruhigend eine Hand auf die Schulter. "Ich denke, gesundheitlich steht nichts dagegen ... aber Logan muss zuerst noch mit dir reden". Mia sieht zu Logan und wieder versinkt sie in seinen blauen Augen, registriert die Wärme um sich und fühlt sich angekommen, akzeptiert und ... geliebt? Geliebt von einem Mann, den sie erst seit ein paar Stunden kennt, in dessen Anwesenheit sie sich fühlt, als wäre sie endlich zuhause. Logan schaut Mia an und ein Lächeln gleitet über sein Gesicht - fast so, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Mia schüttelt ihren Kopf, was für ein blöder Gedanke. "Nein, Mia, gar nicht blöd", sagt Logan leise und greift nach ihrer Hand. Entsetzt starrt sie ihn an, versucht ihm die Hand zu entziehen, aber Logan hält sie fest und malt kleine Kreise auf ihren Handrücken, gleichzeitig überflutet sie wieder eine Welle aus Liebe und Mia beruhigt sich wieder. "Wer bist du?", flüstert sie. "Eher WAS bin ich, Liebes. Ich bin überrascht, dass du so unwissend bist, obwohl du mit Leuten wie mir aufgewachsen bist, selbst deine beste Freundin ist wie ich" - "Was soll das heißen ... wie du?" - "Ich bin ein Werwolf, genau wie Abigail und Adrian und viele andere, die auf deiner Schule sind". Lange sieht Mia Logan an, dann lacht sie laut los. "Ein Werwolf, ja? Verarsch wen anderen. Werwölfe ... was ist in deinem Kopf falsch, Logan? ... Hey, lass mich runter!" Logan hat sie gepackt und läuft mit ihr nach draußen hinters Haus. Dort stellt er sie vorsichtig ab, nimmt ihr Gesicht in seine Hände und sieht ihr fest in die Augen. "Ich werde dich nie verletzen, hörst du, NIE!" Als sie nickt, gibt er ihr einen Kuss auf die Stirn, geht ein paar Schritte zurück und beginnt sich auszuziehen. Mia quietscht auf und hält sich die Augen zu, dann hört sie ein komischen Knacken und danach ist alles still. "Sieh mich an, Liebes", hört sie Logans Stimme in ihrem Kopf. Sie öffnet ihre Augen und erschrickt. Vor ihr steht ein riesiger schwarzer Wolf, der sie aus blauen Augen mustert - Logans Augen. Mia schluckt, dann macht sie vorsichtig einen Schritt auf den Wolf zu. "Aber wie kann das sein?", murmelt sie und geht einmal um den Wolf herum, der nur still dasteht und sie beobachtet. "Darf ich dich anfassen?", fragt sie leise und der Wolf legt sich zu Boden, legt seine Schnauze auf den Vorderpfoten ab und wartet. Mia zögert noch kurz, dann hebt sie eine Hand und streicht ihm sanft über den Kopf. Jim, der alles beobachtet hat und bereit war einzugreifen, schmunzelt und zieht sich zurück. Der erste Schritt war getan und er ist zuversichtlich, dass Mia auch den Rest gut aufnehmen würde.