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Sprachlos schaut Mia Logan an, dann streckt sie sich und küsst ihn leicht auf die Lippen. Er reagiert nicht gleich und Mia will sich schon lösen, da wandert seine Hand von ihrer Wange in den Nacken, sein anderer Arm umfasst ihre Taille und er zieht sie ruckartig an sich, während er sie zärtlich zurückküsst. Sanft knabbert er an ihrer Lippe und als sie leicht aufstöhnt, erobert seine Zunge ihren Mund, umspielt ihre Zunge und wird fordernder. Er hebt sie hoch, schlingt ihre Beine um seinen Körper und dreht sich mit ihr, um sie gleich darauf an die Wand zu drücken, ohne den Kuss zu unterbrechen. Mias Hände greifen seine Schultern, ihr Herz rast und sie schnappt nach Luft. Logan sieht sie mit tiefschwarzen Augen an. "Markier mich, Logan!" - "Was?", raunt er und lehnt sich etwas von ihr weg. "Ich will, dass du mich markierst" - "Aber das ist endgültig, mein Schatz. Dann gibts kein Zurück mehr für dich" - "Ich weiß". Wieder suchen ihre Lippen seine, und wieder hält er sich zurück. "Mia ...". Traurig schaut sie ihn an, rutscht von seinen Hüften und windet sich aus seinen Armen. Mia  läuft an ihm vorbei, nach unten und nach draussen. Sie hört Logan noch nach ihr rufen, aber das ist ihr jetzt egal. Sie rennt, ohne zu wissen, wohin. Irgendwann bricht sie weinend zusammen und schläft erschöpft ein.

"MIA!" Logan rauft sich die Haare. Irgendwie versteht sie immer alles falsch, egal was er tut. Er rennt nach unten und folgt ihrem Duft. Sie ist schnell unterwegs, aber er spürt sie trotzdem auf und beobachtet sie aus der Entfernung, will sie einfach in Sicherheit wissen. Als sie zusammenbricht, tut ihm das im Herzen weh. Er wartet noch ein wenig, bevor er sich nähert. "Mia?" Logan flüstert nur, aber sie reagiert nicht. Leise beugt er sich zu ihr und streicht ihr übers Haar. "Ach Mia", seufzt er, dann verwandelt er sich und Thore rollt sich um seine Mate, um sie zu wärmen und auf sie aufzupassen.

Als Mia am nächsten Morgen aufwacht, spürt sie die Wärme an ihrem Körper und erschrickt. Doch dann erkennt sie Thore. Sie steht vorsichtig auf und will sich davon schleichen. "Wohin willst du, meine kleine Mate?", ertönt da Thores Stimme in ihrem Kopf. Mia bleibt mit dem Rücken zu ihm stehen. "Mia?" - "Weg von euch" - "Du solltest nicht immer weglaufen, meine kleine Moonshine! Logan ist zwar manchmal ein Dummkopf, aber er will nur das Beste für dich!" - "Und deshalb stösst er mich immer weg, ja? Das ist bestimmt nicht das Beste für mich". Wieder rollen ihr Tränen übers Gesicht und sie will weiterlaufen, als sich plötzlich zwei Arme um sie schlingen und sie festhalten. Logan legt seinen Kopf an ihren. "Ich stoß dich nicht weg, Mia!" - "Doch, das tust du!" Logan dreht Mia zu sich und sucht ihren Blick. "Liebes, die Markierung ist für einen Menschen eine große Entscheidung. Wir können auch miteinander schlafen ohne die Markierung. Ich hab Thore ganz gut im Griff, wir werden diesen letzten Schritt erst gehen, wenn du dir hundertprozentig sicher bist" - "Und woher willst du wissen, dass ich mir nicht sicher bin?" Nachdenklich sieht er sie an. "Ich weiß nicht ... geht das nicht zu schnell?" - "Logan, ich weiß, dass ich im Gegensatz zu dir ein junges Küken bin, aber ich weiß, was ich will - und ich will, dass du mich markierst. Auch als Menschenmädchen träumt man von seinem Märchenprinzen, der seine Prinzessin ein Leben lang auf Händen trägt. Und da wir füreinander bestimmt sind, kannst du doch einfach gleich damit anfangen" - "Das kann ich doch auch so" - "Trotzdem wird es für dich jeden Tag schwieriger, neben mir zu sein, oder?" Logan nickt verblüfft, Mia hat sich anscheinend genau überlegt, welchen Schritt sie da gehen wird. "Entweder du markierst mich ... oder ich gehe, Logan" - "Du erpresst mich?" - "Nenn es, wie du willst ... ich hab meine Entscheidung getroffen, was du daraus machst liegt an dir!" Mia geht von ihm weg. "Das ist die falsche Richtung, Liebes", ruft ihr Logan schmunzelnd hinterher. Mia kommt zurück und schweigend laufen die beiden in Richtung Haus. Mia steuert die Treppe an, als sie von Logans Stimme aufgehalten wird. "Was hältst du von Kino heute nachmittag, Mia?" - "Gibts hier denn sowas?" - "Ja klar, in der nächsten Stadt" - "Okay". Logan schaut ihr hinterher, immer noch grübelnd, aber nach kurzer Zeit legt sich ein Lächeln auf sein Gesicht.

Mittags steht Logan Gemüse schneidend in der Küche, als Mia nach unten kommt. Er hat sie in Ruhe gelassen, was ihm wirklich schwer gefallen ist. "Hunger?", fragt er lächelnd und  Mia nickt abwesend. Er wäscht sich kurz die Hände und geht dann zu ihr. Mia steht am Fenster und sieht nach draussen. Logan stellt sich hinter sie, legt seine Arme um ihren Bauch und gibt ihr einen Kuss auf die Schläfe. "Du bist kein Küken", murmelt er ihr ins Haar. "Du bist ein wundervolles Mädchen, MEIN Mädchen, in dass ich mich unsterblich verliebt habe. Ich will dich einfach nicht überrumpeln, du wirkst so zerbrechlich ... und ja, ich hab Angst davor, dass du mir irgendwann vorwerfen könntest, dass ich dich gedrängt habe, dass du eine Rolle übernehmen musstest, die du gar nicht wolltest. Wenn du meine Frau bist, bist du auch die Mutter meines Rudels, bist genau wie ich für alle verantwortlich ... und glaub mir, das ist nicht immer einfach". Mia dreht sich zu ihm und legt ihm eine Hand an seine Wange. "Logan, ich bin stärker als du glaubst. Ich hab mir das gut überlegt, Abi hat viel mit mir geredet und mir viel erklärt. Mir ist bewusst, dass ich das nicht versuchen und dann einen Rückzieher machen kann. Ich will deine Mate und die Luna deines Rudels sein ... und mit dir an meiner Seite schaffe ich das! Hab ein bisschen Vertrauen in mich ... bitte!" Lange sehen sie sich an, bis Logan zu ihr beugt und sie zärtlich küsst. Er zieht sie an sich und hält sie fest, beide geniessen die Nähe des anderen und Logan wird immer bewusster, welcher Volltreffer diese Frau ist.

Mate - The Second ChanceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt