Mia steht in einem große Flur und sieht sich überfordert um. "Wie soll man sich denn hier auskennen?" Viele Türen gehen links und rechts weg. "Ganz einfach, mein Schatz. Hier sind die Gästezimmer, von denen immer jeweils zwei sich ein Bad teilen. Also Zimmer, Bad, Zimmer, Zimmer, Bad, Zimmer. Und zwar auf jeder Seite. Zehn Gästezimmer und fünf Bäder sind auf dieser Etage" - "Und wo schläfst du?" - "Da müssen wir wieder nach unten. Die Alphafamilie bewohnt den linken Flügel, jetzt sind wir im rechten" - "Du willst mir jetzt aber nicht erzählen, dass du alleine genausoviel Platz hast wie hier?" Verblüfft schaut Mia Logan an, der nur mit den Schultern zuckt. "Das Haus wurde vor Jahrhunderten gebaut, Mia. Damals waren acht, neun, zehn oder noch mehr Kinder normal. Ich habe meinen Flügel allerdings umbauen lassen. Dort sind jetzt relativ große Zimmer, früher waren es eher kleine Kammern. Komm!" Auffordernd reicht er ihr seine Hand und geht dann mit ihr nach unten, dort durch eine Tür, die sie vorher nicht gesehen hat und sie stehen in einem kleinen, lichtdurchflutetem, gemütlichen Wohnzimmer, in dem eine Wendeltreppe nach oben führt. Logan merkt, dass Mia erleichtert aufatmet. "Können wir ... also ..." - "Was denn, Liebes?" - "Ich ... ich ..." - "Mia! Raus damit!" - "Also ... das Zimmer ist ein Traum und ich hätte gern ein großes Sofa dort vor dem Kamin", platzt es schließlich aus ihr heraus. Logan legt einen Arm um ihre Schulter und drückt ihr einen Kuss auf die Schläfe. "War doch gar nicht so schwer, oder? Alles, was du willst, mein Schatz! Das hier ist unser Wohnzimmer, selbstverständlich richten wir das zusammen ein - mit einer Einschränkung!" Fragend schaut sie ihn an. "Kein. Rosa!" Jetzt lächelt Mia. "Keine Sorge, rosa ist nicht unbedingt meine bevorzugte Farbe. Warum sind hier eigentlich keine Möbel?" - "Hier sind nirgends Möbel. Nur in meinem Schlafzimmer waren welche, aber die habe ich zertrümmert. Tabea und ich waren gerade dabei, hier einzurichten, als ... naja die wenigen Sachen, die hier waren, habe ich relativ schnell entsorgt nach ihrem Tod. Ich wollte nicht mehr an sie erinnert werden". Mia legt ihre Hand an seine Wange und schaut ihm fest in die Augen. Er sieht ihre Liebe darin und die Trauer, die er selber fühlt. "Wirst du mir irgendwann erzählen was passiert ist?", fragt sie leise und er senkt seinen Blick. "Ich weiß nicht, ob ich das kann" - "Ich bin da, wenn du bereit bist, Logan!"
Nach einer Weile macht Mia einen Schritt zurück und zeigt auf die Treppe. "Gehen wir hoch?" - "Geh schon mal vor, ich brauch noch kurz". Mia lässt ihn allein und er holt tief Luft. Ihm war nicht bewusst, dass Tabea noch immer so tief in seinem Herzen ist ... und er beginnt zu zweifeln. Kann er Mia wirklich glücklich machen? Kann er Tabea vergessen? Und vor allem - WILL er das? "O Gott! Logan!", ruft Mia und er stürmt nach oben. "Was ist passiert?", fragt er erschrocken und Mia dreht sich lachend zu ihm. "Das ist oder war wohl dein Schlafzimmer?" Verlegen fährt er sich über den Nacken, während Mia vorsichtig über das Schlachtfeld steigt, um die Fenster zu öffnen, dann sieht sie wieder zu ihm. "Da ist ja alles kaputt! Sogar die Matratze hast du zerfetzt. Schau, der schöne Boden, voller Kratzer. Thore, das war nicht okay von dir!" Thore, der inzwischen im Zimmer steht, knurrt Mia an, die ihn nur unerschrocken betrachtet. "Hör auf mich anzuknurren!" - "Ich war wütend ... und bevor ich jemanden verletze, passiert halt sowas" "-Alles gut, Thore". Langsam geht Mia zu ihm und streichelt ihm über den Kopf. "Gibst du mir jetzt Logan wieder? Bitte?" Der Wolf läuft aus dem Zimmer und kurz darauf steht Logan wieder bei ihr, nur mit einer Jogginghose bekleidet. "Sorry, ich hab hier keine Klamotten mehr" - "Schon okay. Willst du hier wieder das Schlafzimmer?" - "Ich dachte schon" - "Schade". Mia geht aus dem Zimmer und öffnet die Tür zum letzten Raum, den sie noch nicht gesehen hat. "Oh!", entfährt es ihr, als sie mitten im Raum einen Flügel stehen sieht. Sie geht hin und will ihn gerade öffnen, als Logans Stimme sie zurückhält. "NEIN!" Sie zuckt erschrocken zusammen und fährt herum. "DIESEN FLÜGEL BERÜHRT NIEMAND!", schreit er sie an. Mia schießen Tränen in die Augen, langsam geht sie an ihm vorbei und nach unten, dort beginnt sie zu laufen. Sie weiß zwar nicht, in welche Richtung sie läuft, aber sie muss hier weg.
Logan kommt langsam wieder zu sich. "Mia?" Er sucht sie ihm ganzen Haus, aber sie ist verschwunden. "Scheiße ... Mia ... das wollte ich nicht!" Logan fällt auf die Knie und brüllt seinen ganzen Schmerz heraus.Mia ist instinktiv zurück ins Dorf gelaufen und sucht dort nach Jim, den sie in seiner Praxis findet. "Hey, Mia", begrüsst er sie fröhlich, aber sein Blick wird besorgt, als er sie ansieht. "Was ist passiert?" - "Ich kann das nicht, Jim" - "Was kannst du nicht?" - "Bleiben" - "Was? Aber warum?" - "Er liebt Tabea und eine Beziehung zu dritt geht nicht gut!" - "Tabea ist tot, Mia" - "Für ihn nicht ... Darf ich bei dir kurz telefonieren?" - "Mike ist noch da" - "Wo?" - "Er schaut beim Training zu" - "Okay". Geknickt verlässt Mia Jim, der ihr ratlos hinterhersieht. "Was hast du Idiot jetzt schon wieder gemacht?", linkt er Logan an. "Ist sie in Sicherheit?" - "Ja ... aber sie geht wieder" - "Ja" - "JA? Mehr hast du dazu nicht zu sagen?" - "Nein". Damit unterbricht Logan die Verbindung und lässt Jim vollkommen verwirrt zurück.
Thore läuft durch den Wald, kreuz und quer, ohne Ziel. Irgendwann ist er erschöpft und lässt sich an einem Fluss fallen, trinkt und rollt sich dann zusammen. Gedankenverloren beoachtet er einen Schmetterling, der sich auf einer Blume niederlässt. Thore zieht sich zurück und überlasst wieder Logan die Führung, der aber in Wolfsform bleibt und nachdenkt. Er versteht nicht, warum Tabea jetzt wieder so präsent ist, warum er zweifelt und warum er es einfach nicht schafft, sich voll auf Mia einzulassen. Denn das ist es, was er will - mit Mia glücklich werden und eine Familie gründen, sie immer fröhlich sehen und alles Negative von ihr fernhalten.
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Mate - The Second Chance
Hombres LoboMia - ein Menschenmädchen, das unter Wölfen aufwächst, ohne es zu wissen Lucas - der Alpha dieses Rudels Logan - der Alpha eines fremden Rudels Was passiert, wenn sie aufeinander treffen? Die Geschichte ist mein Werk. Handlung und Personen entspring...