Bei Tsukishima zuhause

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Am nächsten Morgen mache ich mich mit meinem Onkel auf den Weg zur Schule, dabei teile ich ihm auch gleich mit, dass ich nach dem Training mit zu Tsukishima gehe um unser Plakat fertig zu machen. „Warum trefft ihr euch nicht bei uns? Liegt doch auf dem Weg von Tsukishima oder nicht?", fragt er nur während er sich eine Zigarette anzündet. „Stimmt... na ja auch egal, ich komme dann heute Abend wieder schätze ich." „Alles klar. Ruf mich an wenn es zu dunkel wird ja? Ich will nicht das du im Dunkeln alleine nachhause gehst."

Dieser Satz bringt mich dazu, erstaunt stehen zu bleiben. „Huch, Yuki, was ist denn?" „Na ja... ich frage mich nur warum du dir Sorgen machst... ich meine, meine Mutter hat mich auch mitten in der Nacht durch Tokio laufen lassen... sie hat es meistens nicht mal mitbekommen und hätte ich sie angerufen, wäre sie in 98% der Fälle nicht rangegangen... Und auch sonst.. Na ja... du machst dir Sorgen um mich, kümmerst dich darum dass ich zur Schule gehe, Kontakt zu anderen habe und Freunde finde... Ich regelmäßig was esse, was aus meinem Leben mache und nicht in meinem Zimmer eine Sonnenallergie entwickle... du bist doch mein Onkel... das ist doch gar nicht deine Aufgabe? Warum kümmerst du dich also so um mich und warum hast du zugestimmt, mich bei dir aufzunehmen, obwohl du mich garnicht kanntest?" „Na ja...du bist meine Nichte und natürlich kümmere ich mich um dich und mache mir Sorgen um dich... du bist schließlich meine Familie und bist mir wichtig... auch wenn du erst ein paar Wochen hier bist, hab ich dich echt lieb gewonnen und du gehörst jetzt zu meinem Leben dazu."...

„Ich versteh es einfach nicht... egal ob Kuroo, Suga oder du... ihr alle sorgt euch um mich obwohl das doch gar nicht eure Aufgabe ist... warum macht man das für andere?" „Na weil du uns wichtig bist... warum sich dieser Kuroo und Sugawara so um dich sorgen, kann ich dir nicht erklären, aber wie gesagt, du gehörst zu meiner Familie und was Kaya angeht... wie du weißt, war sie meine ältere Schwester. Als sie mit dir Schwanger wurde war sie gerademal 17 und deinen Vater kenne ich nichtmal richtig. Ich hab ihn einmal getroffen, bevor deine Mutter mit ihm nach Tokio abgehauen ist. Sie war schon immer ein Problemkind... sie hat nichts für die Schule gemacht, dauernd Streit angefangen und sich mit den falschen Leuten herumgetrieben. Kurz nachdem du zur Welt kamst, hat dein Vater sie verlassen. Danach hat sie sich völlig aufgegeben und soweit ich weiß, mit dem intensiven Trinken angefangen.. Sie hat sich nur sehr selten gemeldet, meistens wenn sie Geld brauchte oder so. Sie war weder dazu bereit ein Kind zu bekommen, noch dieses zu erziehen... Entschuldige, das soll kein Vorwurf an dich sein oder so. Kaya war einfach selbst noch ein Kind und hatte ihr Leben nicht im Griff und am Ende warst du diejenige, die darunter gelitten hat und das tut mir Leid... vielleicht versuche ich mit meinem Verhalten das, was meine Schwester verbockt hat, wieder gerade zu biegen... keine Ahnung... aber ich hoffe dir wenigstens ein ansatzweise nettes Leben zu gestalten."

Als er endet und mich wieder ansieht, schaut er zunächst leicht unsicher lächelnd mit Kippe im Mund an, ehe er mich schockiert ansieht.

„Warum weinst du den Yukiko?"... „Du bist der beste Onkel, den ich mir wünschen kann.... Mein Verhalten zu Anfang tut mir Leid...", damit gehe ich auf ihn zu und umarme ihn fest.... Ich urteile echt zu schnell... eigentlich ist es hier ja sogar ganz schön.


Das Training am Samstag, was wir auf Grund des langen Trainingscamps nächste Woche machen, verläuft nicht anders als die anderen zuvor. „Gut, dann war es das für heute... wir sehen uns dann am Montag!", damit beendet mein Onkel das Training und während die Jungs sich im Clubraum umziehen gehen, begebe ich mich in die Turnhallenumkleide und tausche meinen Trainingsanzug gegen die Klamotten, die ich mit genommen habe. Den Trainingsanzug packe ich in meinen Rucksack und drücke ihn meinem Onkel in die Hand, welcher vor der Halle mit Sensei Takeda redet. Ich verabschiede mich noch schnell von ihm und gehe dann zu Tsukishima und Yamaguchi, welche gerade in unsere Richtung treten. Den Weg über rede ich größtenteils mit Yamaguchi, während Tsukishima schweigend neben uns her trottet.

Nach einiger Zeit verabschiedet sich Yamaguchi von uns, da er wohl noch an seinen Aufschlägen arbeiten will, also gehe ich nun neben Tsukishima her und versinke dabei in Gedanken. Wie es wohl bei Tsukishima aussieht? Vielleicht hat er ja Geschwister vielleicht sollte ich ihn mal fragen... während ich also in Gedanken wieder bei Tsukki hänge, blende ich meine Umgebung völlig aus und werde erst in diese zurückgerissen, als mich Tsukki ruhig anspricht und sagt, dass wir da sind.

Das es auf dem Weg zu nieseln angefangen hat, bemerke ich gar nicht. Wir stehen vor einer weißen Haustür, welche Tsukishima auch sofort aufschließt und eintritt. Als ich ihm nicht direkt folge, da ich noch das Haus und die Gegend beachte, kommt von ihm ein „Kommst du dann auch mal, oder willst du draußen arbeiten?!" Dies bringt mich dazu ihm schnell in den Flur zu folgen und die Tür hinter mir zu schließen. Dort ziehe ich mir dann die Schuhe und meine Jacke aus. „Gibt schon her" „Hmm? Oh ja klar... danke", damit hängt Tsukki meine Jacke an einen Hacken neben die Tür und deutet mir an ihm zu folgen. „Hey Kei, ich wollte... huch, wer bist du den, ich wusste ja gar nicht, dass du ne Freundin hast.", spricht auf einmal ein junger Mann, welcher ungefähr so groß ist, wie Tsukishima. Allerdings hat dieser dunklere Haare und trägt zudem keine Brille. „Sie ist nicht meine Freundin, sie heißt Yukiko Ukai. Wir müssen ein Plakat zusammen machen und deswegen ist sie hier. Außerdem ist sie die Nichte von unserem Trainer... Na ja was wolltest du Akiteru?" „Ja ja ist klar... Nichts wichtiges, das kann warten... viel Spaß euch, ich geh mal in die Küche zu Okaasan und frage sie ob sie was zu Futtern macht.", damit dreht sich der Dunkelblondhaarige von uns weg und während Tsukki nur genervt den Kopf schüttelt sehe ich ihm verwirrt hinterher... 'Vermutlich sein Bruder... da fällt mir auf, dass ich eigentlich gar nichts von Tsukki weiß....'


Schnell wende ich den Blick ab und folge Tsukki, welcher nun eine Tür öffnet und mich hinein bittet. Als ich in seinem Zimmer stehe schließt er die Tür und atmet genervt auf. „Dein Bruder?", frage ich ihn, woraufhin er nur nickt. Neugierig sehe ich mich in seinem Zimmer um. Rechts neben der Tür steht ein Schreibtisch an der Wand, auf welchem Unmengen von Büchern und CDs gelagert sind. Alle auf und unter einem Regal, welches auf dem Schreibtisch an der Wand steht, ordentlich sortiert. Daneben steht ein kleines Kästchen, in welches Tsukki seinen Schlüssel legt. Auf dem Regal liegt außerdem noch ein Volleyball, während sein Karasuno Trikot mit der Nummer 11 an der Wand hängt. An der gleichen Wand befindet sich außerdem ein Regal auf welchem einige Dinosaurierfiguren und Bilderrahmen stehen. Beim Anblick dieser schleicht sich mir ein Schmunzeln aufs Gesicht. Tsukki hat also einen fable für Dinosaurier... irgendwie niedlich. Noch immer schmunzelnd wende ich den Blick ab und schaue mich weiter in seinem Zimmer um. Auf seinem Bett, welches zugegebenermaßen unglaublich kuschelig und einladend aussieht, und welches sich gegenüber der Tür steht, befindet sich ein kleines Dinokissen. In der anderen Ecke des Zimmers befinden sich ein kleines Sofa und ein dazu passender Sitzsack. An der Wand über dem Bett hängen außerdem noch einige Bilder und hinter dem Sitzsack an der Wand ist ein großes Fenster.

„Schick hast du es hier... Bist du das? Du warst ja ein voll niedliches Kind." „Danke und ja, aber das ist alles andere als niedlich... Wenn du dann mit der Raum Inspektion fertig bist, könnten wir anfangen?" „Ich find dich ziemlich niedlich... Also als Kind!! Auf den Bildern... du wirkst irgendwie so glücklich... Nicht so grummlig wie jetzt, deswegen sagte ich das und ähmm... entschuldige meine Neugier... ist ne blöde Angewohnheit von mir..."

Mir schießt die Röte in die Wangen, als ich merke, was ich da eben von mir gegeben habe und dass es ziemlich unhöflich ist, Tssukis Sachen zu inspizieren, während er hinter mir steht und mich vermutlich die ganze Zeit dabei beobachtet hat. Unangenehm...

'Sie ist ja schon niedlich wenn sie verlegen ist' (Von wem der Gedanke wohl war🧐😂)

„Na ja, fangen wir an." Als ich aufblicke sehe ich auch den leichten Rotschimmer im Gesicht von dem Blonden Mittelblocker.

Knapp eine Stunde arbeiten wir an unserem Plakat, schreiben das Gedicht darauf, machen uns Notizen auf einen extra Zettel und überlegen uns ein Layout, als mir eine Idee kommt.

„Du Tsukishima?" „Hmm?" „Können wir Musik anmachen?" ‚'Ja! Damit schlage ich zwei Fliegen mit einer Klatsche. Ich gehe der Stille aus dem Weg, welche langsam bedrückend wird, seit mir aufgefallen ist, dass ich noch nie mit Tsukishima alleine in einem Raum war und außerdem weiß ich dann was Tsukishima so für Musik hört. „Meinetwegen. CDs stehen da auf dem Schreibtisch. Such dir was aus, die Anlage steht auf dem Sideboard"

Between cats and crows - Haikyu!! (Tsukishima FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt