Epilog

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Nach diesem Monolog, welchen Tsukki so selbstsicher wie ein Firmenchef rüber gebracht hat, herrscht Schweigen im Raum und sowohl Keishin als auch ich schauen ihn verdutzt an. Mein Vater fängt allerdings nach kurzer Zeit an zu lachen. „Ha! Und wer bist du bitte? Ihr Anwalt oder was?! Was glaubst du eigentlich wer du bist?! Ihr Japaner seit doch alle gleich, völlig respektlos und alles Idioten.“ ,,Ich bin ihr Freund, nicht ihr Anwalt, aber wenn das ihr Wunsch ist, können wir bestimmt einen organisieren und uns anhören, was der dazu sagt.“, redet Tsukki weiter, ohne sich einschüchtern zu lassen, während ich meinen Blick zu Ukai gleiten lasse. Dieser sieht nun mehr als verständnislos zwischen Tsukishima und mir hin und her, während er murmelt: ,,Freund?!“ ,,Pah! Das ich nicht lache, mir reicht es schon, das dieser Ukai da, der Meinung ist, sich in diese Angelegenheit einzumischen, da brauche ich nicht noch irgendeine großgewachsene Blindschleiche und erst recht keinen Anwalt. Das ist eine Sache, zwischen mir und Yukiko. Sie wird mitkommen.“, spricht der Mann und ich spüre wie die Wut in meinem inneren, meine Unsicherheit vertreibt. ,,Jetzt reicht es aber mal wirklich! Das hier muss nicht länger als nötig, in die Länge gezogen werden! Ich will, selbst wenn du mein Vater bist, was ja meinetwegen sein kann, nicht mit zu dir ziehen. Ich hatte die ganzen letzten Jahre mit meiner Mutter kein sehr angenehmes Leben und ich lasse mir meine geradezu perfekte Gegenwart nicht von dir zerstören! Wenn es unbedingt sein muss, kannst du mich ja besuchen kommen und wir können uns kennenlernen, aber ich werde Miyagi nicht verlassen! Ich gehe hier zur Schule, habe meine Familie und all meine Freunde hier. Ich habe hier das Gefühl echt angekommen zu sein und will hier bleiben. Bei meinem Onkel und bei Tsukki… Versteh das doch bitte. Solltest du nicht, wenn du mein Vater bist und dir wirklich etwas an mir liegt, daran interessiert sein, dass es mir gut geht und ich mich wohlfühle? Wenn ja, dann respektiere meinen Wunsch bitte, lass mich hier leben und…“ ,,Ich respektiere deinen Wunsch", unterbricht er mich plötzlich, weshalb sich die Blicke der anderen im Raum und meiner verdutzt zu ihm richten. ,,Wirklich?“, frage ich sicherheitshalber nach. ,,Ja“ ,,Na dann ist ja endlich alles geregelt.“, gibt Keishin von sich und wirkt erleichtert. ,,Ich respektiere deinen Wunsch, aber ich könnte ihn selbst beim besten Willen nicht akzeptieren!“, gibt nun mein Vater wieder von sich. ‘Will der uns eigentlich alle verarschen oder was?!‘, denke ich und blicke ihn böse an. ,,Fakt ist, dass ich dein Vater und somit für dich verantwortlich bin. Wenn irgendetwas sein sollte und du Mist baust, stehen die nachher vor meiner Tür. Oder wenn dir was passiert, kann ich dir nicht helfen.“ ,,Das ist doch gar nicht wahr! Mal abgesehen davon, dass die wenn dann vor keishins Tür stehen würden. Weil ich hier lebe, was sollte ich denn bitte anstellen?! Ich habe doch Ukai, der, sollte irgendetwas sein, das regelt! Außerdem hat es dich die letzten Jahre auch nie interessiert, was ich getrieben habe! Auch wenn ich dir… keine Ahnung… dankbar bin, dass du dir irgendwie Sorgen um mich machst, ich will und werde hierbleiben. Egal was du auch versuchen solltest. Überreden wirst du mich garantiert nicht und entführen kannst du mich auch nicht!“ 'Außerdem gehen ihm scheinbar die Argumente aus' …

,,Meine Güte, mit dir zu diskutieren ist ja schlimmer als mit ner Wand zu reden!... Aber schön, mach was du für richtig hältst, wegen so einem arroganten Gör wie dir, gebe ich doch kein Geld für nen Anwalt aus! Komm aber bloß nicht angekrochen, wenn du irgendwas brauchen solltest. So wie du dich benimmst wirst du eh wie deine Mutter enden, also Tschüss. Du magst ja alles mögliche sein, aber bestimmt nicht meine Tochter!“, damit dreht er sich um und verlässt, ohne zurück zu blicken, den Laden. 'Wars das jetzt echt? Was geht denn falsch bei ihm? Einerseits macht er einen auf nett und sorgenvoll und auf der anderen Seite ist er ein asoziales, egozentrisches Arschloch… wie kann ich bitte mit sowas verwandt sein?!‘, denke ich mir schockiert und sehe verunsichert zu meinem Onkel, dessen Gesicht ebenfalls nur die Frage „Was war das denn gerade" wiederspiegelt. ,,Wars das jetzt echt?“, frage ich noch immer reichlich verwirrt und schaue unsicher zu Kei. ,,Der Typ hat doch nen gewaltigen Dachschaden… kommt hier her und will dich mitnehmen, droht uns sogar und jetzt haut der einfach ab und verleugnet dich?!“, gibt nun auch mein Onkel von sich, weshalb sich mein Blick auf den, an der Wand lehrenden, an seiner Zigarette ziehenden Keishin richtet. ,,Und was ist das jetzt mit euch beiden?!“ ,,Na ja… also… ja, Kei, also Tsukishima und ich sind zusammen.“, erkläre ich und bin eigentlich ganz froh, das Keishin so von meinem Vater ablenkt. Jedenfalls bis auch mein Freund sich äußert. ,,Also wenn das wirklich dein Vater war, dann würde ich schon fast vermuten dass das noch nicht alles war… wenn der wirklich so ist, wie du mir sein Verhalten erklärt und ich ihn erlebt habe, kann ich mir irgendwie schon vorstellen, dass der nochmal wiederkommt… Anderesseits scheint er mir eher hinter dem Geld hergewesen zu sein. Er ist sicher nicht an deinem Wohlbefinden interessiert sondern lediglich an dem Inhalt seines Portmonees und seinem eigenen Leben.“ ,,Stimmt schon…der soll bloß nicht wiederkommen. Ich hatte nie einen Vater und nur weil der Typ da auf einmal auftaucht und irgendwas behauptet, wird sich daran nichts ändern.“, murmele ich und sage dann zu meinem Onkel: ,,Kei und ich gehen hoch.“ ,,Geh schon mal hoch Yuki, ich muss noch mit Tsukishima reden.“ ,,Na wenn du meint… Ich bin oben, komm einfach hoch.“

Tssuki Pov.

Nachdem ich den durchgeknallten Mann, der sich für Yukikos Vater hält, kennengelernt habe und dieser nach meiner und Yukikos Ansage abgehauen ist, wendet sich Ukai an mich, als meine Freundin ebenfalls verschwunden ist. ,,Du und Yuki also ja?“

Als Antwort folgt nur ein Nicken meinerseits. ,,Na schön… hätte sie schlimmer treffen können… aber wehe dir, du tust ihr irgendwie weh, dann gnade dir Gott. Denn sollte ich erfahren, dass du sie auf irgendeine erdenkliche Art und Weise verletzt hast, werde ich dich bis zum Ende des Jahres nur noch alleine mit Hinata, Kageyama, Tanaka und Nishinoya trainieren lassen und glaub mir, wenn ich dir sage, dass die dann deine geringste Sorge sein werden. Also pass auf sie auf und sei für sie da!", redet er und sieht mich dabei mit einem alles durchdringenden Blick an. Der kann ja schon fast gruselig sein. ,,Das Wissen, sie verletzt zu haben, wäre Strafe genug, aber das wird nicht vorkommen.“, damit drehe ich mich von Ukai weg und verschwinde hinter dem Vorhang, durch welchen Kiyo vor kurzem gehuscht ist. Als ich die Treppen empor steige, höre ich aus einem Zimmer Yukikos Stimme. Sie scheint zu telefonieren…

,,Ja, wie gesagt, es war richtig seltsam, dass mein Vater plötzlich wieder aufgetaucht ist, aber Keishin hat alles daran gesetzt, dass ich hier bleiben kann und… Nein… Nein Tsukishima hat ihn letzten Endes einfach mundtot gemacht, du hättest dabei sein sollen, Kuroo. Das war echt klasse… Ich weiß wirklich nicht, womit ich ihn verdient habe… Ja, dass hat er auch schon gesagt, ihr seid eigentlich gar nicht soooo verschieden mein lieber Kuroo… Ja klar, man sieht sich, ciao ciao.“

Kurz nachdem sie ihr Gespräch beendet hat, klopfe ich an und betrete das Zimmer von Yukiko... meiner Freundin…

Ich passe auf sie auf, egal was noch kommen mag, dass habe ich ihr versprochen und außerdem wüsste ich gar nicht, was ich ohne sie sonst machen sollte… ,,Ah, hey Kei, was wollte keishin von dir?“ ,,Hm? Ach nicht so wichtig. War das Kuroo?“ ,,Na dann, ja das war Kuroo… sag mal wollen wir das eigentlich den anderen sagen? Also das mit uns?“ ,,Wenn ich ehrlich bin, glaube ich das mindestens Sugawara etwas merken wird und dadurch, dass dein Onkel mich wohl jetzt nicht mehr aus den Augen lassen wird, wird der Rest es also auch bald merken… also erfahren sie es so oder so, du musst also nur wissen, was dir lieber wäre.“ ,,Dann sagen wir es ihnen beim nächsten Training ja?... Wir müssen die Nekoma nur noch beim Frühlingstunier schlagen und dann haben wir es geschafft und alles ist perfekt…“ ,,Du willst wirklich, dass wir sie besiegen, meintest du nicht, sie wären sowas wie deine Familie?“, frage ich sie nun leicht zweifelnd, während sie sich an mich lehnt, da wir uns mittlerweile auf ihrem Bett niedergelassen haben. ,,Weißt du, müsste ich zwischen Katzen und Krähen wählen, würde ich mich wohl eindeutig für die Krähen entscheiden… Klar, die Katzen sind meine Familie, aber noch lieber hebe ich mit euch Krähen in die Lift ab und betrachte Die Welt von oben… Ich liebe dich Kei.“ ,,Ich dich auch Prinzessin“

Between cats and crows - Haikyu!! (Tsukishima FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt